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Artikel veröffentlicht am 18.02.2024 um 20:06 Uhr

Trotz Horror-Verletzung vor Anpfiff: Futsal Nürnberg lässt Beton Boys auf Granit beißen

Die Gefühlswelt bei Futsal Nürnberg hätte im Laufe des gestrigen Samstagabends kaum unterschiedlicher sein können: Eine üble Verletzung beim Aufwärmprogramm sorgte für einen Notarzteinsatz und eine halbstündige Verspätung der Regionalliga-Partie. In dieser schüttelten die Gastgeber den Schock hervorragend weg und rangen den Tabellenführer Beton Boys mit Glück und viel Geschick in einem packenden Match mit 5:3 nieder.

Von Marco Galuska

Um Punkt 18 Uhr hätte am Samstagabend das Duell von Futsal Nürnberg mit dem Primus der Regionalliga Süd, Beton Boys München, starten sollen. Stattdessen rollte zu diesem Zeitpunkt der Krankenwagen mit Blaulicht an. Nürnbergs Randol Jose Alvarez hatte sich beim Aufwärmprogramm so schlimm verletzt (ein Blick auf die Stellung seines Fußes rechtfertigt den Begriff "Horror-Verletzung"), dass er eine halbe Stunde lang behandelt werden musste, um schließlich im Rollstuhl unter aufmunternden Applaus von Zuschauern und Spielern aus der Halle ins Krankenhaus transportiert wurde, wo er bereits am Montag operiert wird.

Kamalou Tchagouni (links) und Futsal Nürnberg boten dem Tabellenführer aus München einen erfolgreichen Kampf.

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Den Nürnbergern um Spielertrainer und Kapitän Ermin Kojic war freilich die Lust auf Futsal zwischenzeitlich vergangen, aber letztlich wollte man sich auch keinen Vorwurf gefallen lassen, dass man die Partie abschenken würde und indirekt ins Titelrennen einzugreifen. Vielmehr wurde es ein hervorragender Auftritt der dezimierten Nürnberger Truppe, die zunächst sogar das Kommando übernommen hatte und durch einen sehenswerten Treffer von Paul Horndasch in Führung gehen konnte (12.). Der Primus aus der Landeshauptstadt fand kein echtes Mittel zum Torerfolg, probierte es dann mit dem aufgerückten Torhüter und kam zwischenzeitlich zum Ausgleich (15.). Die Führung blieb aber auch in der Pause auf Nürnberger Seite, weil ein Konter 20 Sekunden vor Ende des ersten Durchgangs von Kamalou Tchagouni erfolgreich abgeschlossen wurde.

Paul Horndasch durfte sich für drei Treffer beim 5:3-Sieg von Futsal Nürnberg gegen den Spitzenreiter feiern lassen.

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Der Start nach dem Seitenwechsel verlief wieder ideal für Futsal Nürnberg, als bei einem Konter über Kojic letztlich der Abwehrversuch des Münchners im eigenen Netz landete - 3:1 (21.). In der Folge verlagerte sich das Spielgeschehen im Prinzip komplett in die Hälfte des Außenseiters. Die Beton Boys kamen aber erst durch einen im Nachschuss von Andrej Skoro verwandelten Freistoß zum Anschluss (25.). Fünfeinhalb Minuten vor dem Ende zogen die Gäste ihr Power Play auf, spielten mit einem Flying Goalkeeper. Horndasch nutzte das verwaiste Tor und traf aus der Distanz zum 4:2 (35.). Nürnberg verteidigte weiter leidenschaftlich, blockte unzählige Abschlüsse und hatte mit Ben Dittmar einen glänzenden Keeper zwischen den Pfosten und auch das Glück des Tüchtigen bei allmählich schwindenden Kräften. Sanel Alispahic verkürzte gut eine Minute vor dem Ende auf 4:3. Der Ausgleich lag in der Luft, aber stattdessen wurde Horndasch mit dem nächsten erfolgreichen Weitschuss ins leere Tor drei Sekunden vor dem Ende zum Matchwinner. Am Ende feierte das Team mit dem Trikot des Verletzten vor den begeisterten Zuschauern in der Uhlandhalle, die einen denkwürdigen Futsal-Abend erlebt haben.

Futsal Nürnberg feierte den Sieg gegen den Tabellenführer mit dem Trikot ihres verletzten Mitspielers.

Futsal Nürnberg

Während durch die Niederlage der Titelkampf für die Beton Boys noch einmal richtig eng werden könnte, dürfen die Nürnberger im Saisonendspurt noch auf Rang drei schielen. Am 2. März geht es mit einem Heimspiel gegen Ingolstadt weiter. Es bleibt zu hoffen, dass dann der Anpfiff regulär um 18 Uhr erfolgen kann und Randol Jose Alvarez die schwere Verletzung - die erste Diagnose lautete Schien- und Wadenbeinbruch - gut überstehen wird.