SC Uttenreuth - SpVgg Erlangen: Das Duell "David gegen Goliath" - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 05.04.2010 um 00:00 Uhr
SC Uttenreuth - SpVgg Erlangen: Das Duell "David gegen Goliath"
Am Mittwoch, den 07.04.2010 um 18:00 Uhr kommt es im Nachholspiel vom fünften Spieltag der Rückrunde zwischen dem Neuling SC Uttenreuth und der SpVgg Erlangen zum direkten Nachbarschaftsduell. Und bei nur knapp drei Kilometer Entfernung zwischen den beiden Spielstätten ist dies das engste Nachbarschaftsduell der Bezirksliga Nord in diesem Jahr. Wenn hier nicht Hochspannung und Zuschaueransturm angesagt ist... wo sonst!?
Von Marc Endreß
Auf diese Duelle der beiden ersten Mannschaften des SC Uttenreuth und der SpVgg Erlangen mussten die Fans beider Mannschaften sehr lange warten. Das erste Duell der Nachbarn stieg nach elf Spielzeiten Wartezeit in der Vorrunde auf dem Sportgelände der Spielvereinigung. Dieses Derby auf sehr schwachem Niveau konnte die Heimmannschaft mit 2:0 für sich entscheiden. Die Tore für die „Spieli“ in diesem Spiel erzielten Marc Müller und Viktor Brenner.

„Spieli“ seit elf Spielen ungeschlagen
Das am Mittwoch zweite aufeinandertreffen der beiden Nachbarn könnte vielleicht schon wieder das letzte Duell sein. Die SpVgg Erlangen ist nun seit elf Spielen ohne Niederlage (acht Siege, drei Unentschieden) und auch dieses Jahr wieder knapp dran am Sprung in die höchste Klasse des Bezirks Mittelfranken, der BOL. Es sind nur noch zwei Punkte auf den Relegationsplatz, den der ASV Zirndorf inne hat. Anders die Mannen um Trainer Armin Appelt. Seit fünf Spieltagen konnte man keinen „Dreier“ mehr einfahren. Dies bedeutet momentan in der Tabelle den 12. Platz mit einem Punkt auf den ersten direkten Abstiegsplatz. Genauer sieht man den momentanen Durchhänger der Mannschaft  in der Rückrundentabelle, hier belegt man den vorletzten Platz und nun kommt mit dem Nachbarn aus Erlangen auch noch die auswärtsstärkste Mannschaft in dieser Saison.

Sorgenkind Defensive in Uttenreuth
Große Probleme macht weiterhin die Defensivabteilung in Uttenreuth. 56 Gegentore in 21 Spielen ist einfach zu viel, wenn man mit dem Abstieg nichts zutun haben möchte. Zwar kam in der Winterpause Daniel Weber aus dem Landesligakader des FSV Erlangen-Bruck II, aber auch er konnte die bisher acht Gegentore in den beiden letzten Spielen nicht verhindern. Und gerade jetzt kommt auch noch der fünft beste Sturm der Liga, um den wieder erstarkten Torjäger Viktor Brenner, nach Uttenreuth. Aber vielleicht klappt ja auch die kleine Sensation und die erste Mannschaft des SC Uttenreuth macht es wie seine Zweite am letzten Wochenende und schlägt die SpVgg Erlangen. Das „Vorderby“ in der Kreisklasse 1 konnte der SC Uttenreuth II gegen die zweite Mannschaft aus Erlangen mit 3:2 für sich entscheiden.

anpfiff hat beide Trainer vor diesem engen Nachbarschaftsduell befragt:

Herr Appelt wie groß ist die Rivalität zwischen den beiden Mannschaften und merken Sie schon eine Anspannung im Team?
Armin Appelt: „Zwischen der SpVgg und uns herrscht nur eine sportliche Rivalität, wenn wir gegeneinander spielen. Die SpVgg Erlangen ist für mich wie ein großer Bruder. Die Spieler kennen sich untereinander recht gut und auch ich als Trainer habe zu den Spielern ein gutes Verhältnis. Der SpVgg gönne ich in einer Spielzeit 28 Siege, nur gegen uns nicht.“

Was sind Ihre Erwartungen vor diesem Derby?
Armin Appelt: „Das wir endlich wieder drei Punkte holen und das dieses Derby am Mittwochabend um 18:00h ein paar Zuschauer anlockt, denn wir können jede Unterstützung gut gebrauchen! Wer als Außenstehender dieses Spiel sieht wird sein Kommen nicht bereuen, denn er wird zwei ähnlich strukturierte Mannschaften sehen, die mit jungen und hungrigen Spielern in den letzten Jahren erfolgreich und schön Fußball gespielt haben. Allerdings ist die SpVgg Erlangen noch eine große Stufe über uns.“

Können Sie auf die volle Mannschaft zurückgreifen?
Armin Appelt: „Seit Beginn dieser Saison konnte ich noch nie auf den kompletten Kader zurückgreifen, auch diesmal nicht. Es werden wieder einmal fünf bis sechs Spieler nicht zur Verfügung stehen. Trotzdem werden wir eine gut aufgestellte Mannschaft aufbieten können, da ich ja einen 20 Mann Kader nominiert habe.“

Aus den letzten fünf Spielen keine Punkte, wo waren bisher die Probleme in Ihrer Mannschaft und mit welcher Marschrichtung gehen Sie in dieses Derby?
Armin Appelt: „Sie meinen wohl besser, was sind die Probleme? (Anm. d. Red.: aufgesetztes Lachen bei Armin Appelt) Das kann man in ein, zwei Sätzen gar nicht richtig beantworten, da müsste ich schon mehr in die Tiefe gehen. Fakt ist, dass wir einfach nicht unsere Leistung abrufen, zu der wir in Stande sind. Man muss aber auch ganz klar sagen, dass es in dieser Saison einfach zu viele „Nebenkriegsschauplätze“ gibt. Da ist es für das Team und mich nicht einfach sich nur auf das Fußballspielen konzentrieren zu können, was eigentlich der Fall sein sollte. Wir wollen das Derby natürlich unbedingt gewinnen, sind aber auch realistisch genug, dass einschätzen zu können. Dazu müsste bei uns alles mal passen und wir bräuchten mal wieder das nötige Glück auf unserer Seite zu haben. Das muss man sich aber auch erarbeiten. Es ist für die Mannschaft und auch speziell für mich ein wichtiges und wegweisendes Spiel für die Zukunft…“

Herr Aydin wie groß ist die Rivalität zwischen den beiden Mannschaften und merken Sie schon eine Anspannung im Team?
Dursun Aydin: „Ja, meine Mannschaft ist schon richtig heiß auf das Derby, weil sich auch viele Spieler gut kennen. Die sehen sich dann jedes Wochenende in der Disco und necken sich wahrscheinlich gegenseitig. Zwischen dem Armin und mir gibt es keine Rivalität, da ich finde, dass er seit Jahren eine sehr gute Arbeit in Uttenreuth verrichtet, auch wenn es momentan nicht so aussieht und die Mannschaft der Uttenreuther in einer Abwärtsspirale ist. Er holt denke ich das Optimum raus aus den Möglichkeiten, die er in Uttenreuth vorfindet.“

Was sind Ihre Erwartungen vor diesem Derby?
Dursun Aydin: „Ich persönliche hoffe natürlich auf ein schönes Spiel und natürlich mit einem Happyend für uns mit drei Punkten, da uns der Schiedsrichter gegen Burgfarrnbach ja zwei Punkte geklaut hat, als er einen Elfmeter pfiff, der keiner war. Der Burgfarrnbacher Spieler hat es selber zugegeben, dass es kein Elfmeter war und das hatte jeder so gesehen in diesem Spiel. Man sagt immer, dass sich so was in einer Saison ausgleicht, aber daran glaube ich nicht. Es ist der vierte Elfmeter den wir gegen uns bekommen, der keiner war diese Saison, ohne rosarote Brille, weil ich wirklich nie was zu den Schiedsrichtern sage. Letztes Jahr war es ähnlich als die Schiedsrichter uns in Südwest in der letzten Minute das Siegtor aberkennt, als ein Spieler von der Grundlinie flankt und wir das Tor machen und der Schiedsrichter auf Abseits pfeift. Genauso machen wir in der entscheidenden Partie gegen Baiersdorf das 2:0, wo der Torwart zu spät dran ist und unseren Spieler umfaustet. Das setzt sich dieses Jahr wieder fort. Ich hoffe mal das uns die Schiedsrichter auch mal gut gesonnen sind.“

Können Sie auf die volle Mannschaft zurückgreifen?
Dursun Aydin: „Leider nicht, da uns der Sandro D´Antona, einer unserer Mittelfeldmotoren, seit längerer Zeit fehlt und wahrscheinlich bis zum Ende der Saison noch fehlen wird. Genauso hat es Fabian Schöck, einer der besten Verteidiger in der Liga, mit einem Kreuzbandriss im Knie erwischt. Auch er wird bis zum Herbst fehlen. Philipp Herr und Daniel Wolle haben sich anscheinend einen Muskelfaserriss zugezogen und werden wahrscheinlich auch fehlen. Das trifft uns mittlerweile richtig hart und wir pfeifen schon aus dem letzten Loch. In Burgfarrnbach hatte ich gerade mal zwei gesunde Spieler auf der Bank. Ich hoffe, dass wir die restliche Saison von Verletzungen verschont bleiben. Außerdem haben wir ja noch zwei Abgänge mit Can Demir und Christoph Zeller in der Winterpause gehabt. Aber dafür bringen die andern noch mehr und wir können dies ganz gut ausgleichen.“

Die letzten elf Spiele wurden nicht verloren, mit welcher Marschrichtung gehen Sie in dieses Derby und die restliche Saison?
Dursun Aydin: „Wie gesagt wir wollen drei Punkte holen, damit wir an Zirndorf und Dergahspor dran bleiben. Wir werden abwartend spielen, damit wir den Uttenreuthern nicht ins offene Messer laufen. Es wird aber sehr schwierig, da Uttenreuth mit dem Rücken zur Wand steht und ums überleben kämpft. Wir wollen aber unseren erfolgreichen Weg und unsere Serie weiter ausbauen.“

Wir möchten uns auf diesem Weg bei beiden Trainern für Ihre offenen Worte bedanken und wünschen beiden für das Spiel alles Gute. Für anpfiff wird Christian Dotterweich vor Ort sein und darüber berichten wie das Spiel „David gegen Goliath“ ausgegangen ist.

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