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Artikel veröffentlicht am 14.04.2009 um 15:36 Uhr
Erlangen-Bruck – Frohnlach: Mit ein paar Prozentpunkten mehr
Wenn am Freitag in der Bayernliga der FSV Erlangen-Bruck und der VfL Frohnlach aufeinander treffen, dann spielen unter genauer und ausführlicher Beobachtung von anpfiff nicht nur zwei Teams aus dem Niemandsland der Bayernliga – die weder mit dem Ab- noch mit dem Aufstieg etwas zu tun haben – gegeneinander. Für einen der 22 Akteure ist das Duell ein besonderes, stand er doch sowohl für den FSV als auch für den VfL auf dem Rasen, für die einen am Ende für die anderen am Anfang seiner Karriere. anpfiff hat Bernd Eigner nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden befragt. 
Von Marco Heumann
Von Frohnlach nach Erlangen sind es zwölf Jahre – so viel Zeit lag zwischen diesen beiden Stationen in der Karriere von Bernd Eigner. Als er im Sommer 1995 mit 23 Jahren zum VfL Frohnlach kam, war der Defensivspieler kein großer Name. Beim TSV Vestenbergsgreuth hatte er kaum gespielt und versauerte auf der Bank. In Frohnlach aber ging sein Stern in rasender Geschwindigkeit auf. Der torgefährliche Youngster brauchte gerade einmal eine Saison, um die Verantwortlichen des FC St. Pauli von sich zu überzeugen. Im Sommer 1996 war er Bundesligaspieler und debütierte gegen den FC Bayern München. Von der Reeperbahn ging es nach Bielefeld zur Arminia, zu Hannover 96, Eintracht Braunschweig, den SC Paderborn, den Bonner SC  und zu Waldhof Mannheim ehe der inzwischen 34-Jährige 2007 nach 23 Bundesliga-Spielen, etlichen Aufstiegen und dem Hoyzer-Skandal beim FSV Erlangen-Bruck landete, wo er noch heute spielt. Der Schlusspunkt einer Karriere, die einst beim Freitagsgegner des Bayernliga-Dritten begonnen hatte. Für anpfiff blickt Bernd Eigner auf das Einst und Heute seiner Laufbahn. Der 36-Jährige über…
 
Einst Frohnlach, heute Erlangen-Bruck: Bernd Eigner.
anpfiff.info
… das, was Bruck heute und Frohnlach damals gemeinsam haben

 
Bernd Eigner: „Der Spaßfaktor in beiden Mannschaften ist sehr hoch. Die Kameradschaft beim VfL Frohnlach war ähnlich toll, wie unsere heute beim FSV Erlangen-Bruck ist. Es macht einfach Spaß in solchen Teams, die auch eine verschworene Gemeinschaft sind zu spielen.“
 
… den großen Unterschied zwischen einst und heute
 
Bernd Eigner: „In Frohnlach kam ich als alter Hüpfer in eine Truppe mit vielen erfahrenen Spielern. Ich hatte ganz andere Ansichten als heute und war einer der jüngsten und unerfahrensten im Team. Da musste man sich auch mal unterordnen. In Bruck dagegen war ich der alte Sack und kam als erfahrener Spieler in eine junge Truppe. Ich habe also quasi die Fronten gewechselt. Vom Jungspund zur Vaterfigur.“
 
… ein Duell zwischen dem VfL von einst und dem FSV von heute
 
Bernd Eigner: „Das würde in jedem Fall ein enges Spiel werden, weil es zwei richtig gute Bayernliga-Teams sind und waren. Der VfL könnte das bessere Ende für sich haben, weil er einen Tick erfahrener ist. Da waren etliche abgewichste Jungs dabei. Spieler wie Knut Rosenbauer, Michael Fonfara, Markus Grasser oder Werner Gückel hatten damals schon einen Namen, das waren echte Größen.“
 
… das Team, in dem Bernd Eigner bei einem solchen Duell stehen würde
 
Bernd Eigner: „Da antworte ich mal ganz diplomatisch. Ich würde in beiden Teams meinen Platz finden. Gerne spielen würde ich aber gegen keines. Da sie beide schwer zu schlagen sind.“
 
… den Bernd Eigner, der einst zum VfL Frohnlach kam
 
Bernd Eigner: „Ich hatte damals vor 14 Jahren keine großen Erwartungen. Sportlich war es zuvor beim TSV Vestenbergsgreuth nicht unbedingt toll gelaufen. Ich wollte einfach wieder spielen und habe mich auf die Chance gefreut. Gekommen bin ich dann in eine Truppe, in der eine tolle Kameradschaft herrschte. Das Beste war unsere Bamberger Fahrgemeinschaft zum Training. Zusammen mit Markus Grasser, Ralf Schmidt und Coach Rolf Lamprecht hatten wir jede Menge Spaß. Das, aber auch das tolle Training und die Erfolge haben uns richtig zusammengeschweißt.“
 
… den Bernd Eigner, der heute beim FSV Erlangen-Bruck ist
 
Bernd Eigner: „Nach Erlangen bin ich als gestandener Spieler gekommen. Als einer, an den der Trainer bestimmte Erwartungen hatte. Ich sollte Führungsspieler werden. In 14 Jahren habe ich mich weiterentwickelt und viel erlebt. Das will und soll ich weitergeben. Mit den Jungs macht es richtig viel Spaß.“
 
… den Bernd Eigner von damals im Vergleich mit dem Bernd Eigner von heute
 
Bernd Eigner: „Heute habe ich sehr viel mehr Erfahrung, dafür bin ich nicht mehr ganz so schnell und spritzig. Situationen, die ich früher mit Kraft. Athletik und hohem Laufaufwand gelöst habe, erledige ich heute mit dem Auge. Man sieht mit den Jahren sehr viel und kann das Spiel gut vorausahnen.
 
… seine Rolle am Freitag
 
Bernd Eigner:
„Ich war zuletzt verletzt, hatte einen Innenbandriss, bin aber wieder fit. Ob ich auflaufen werde, entscheidet Gerd Klaus. Für uns geht es um nicht mehr so viel. Der Trainer will und soll experimentieren und schauen. Ich kann genauso gut eine Woche später ins Team zurückkehren.“
 
… das Treffen mit alten Bekannten

 
Bernd Eigner: „Von Willi Schillig einmal abgesehen war auch das heutige Trainerteam mit Co Thomas Hüttl und Werner Gückel vor 14 Jahren schon da als Spieler. Werner war dabei ein typischer Torwart, ein Verrückter im positiven Sinn. Wir haben noch regelmäßig Kontakt. Er nimmt seine Aufgabe als Trainer sehr ernst und leistet sehr gute Arbeit. Er kennt in Frohnlach den Verein und das Umfeld. Für mich ist er auf dem Posten des VfL-Trainers der beste Mann, den man haben kann.“


Auch eine Heute gegen Einst. Bernd Eigner i(links) m Duell mit einem Schweinfurter. Der 36-Jährige Brucker war einst ein "Schnüdel".
anpfiff.info

… das Kribbeln im Spiel „Heute gegen Einst“
 
Bernd Eigner: „Begegnungen mit ehemaligen Vereinen sind was Besonderes, auch wenn es schon etliche Jahre her ist, dass man dort war. Das wird gegen Frohnlach so sein und war auch in Schweinfurt so. Im Vergleich zu einem Spiel gegen Aindling prickelt es einfach mehr, da legt man automatisch ein paar Prozentpunkte drauf.“
 
… über das „Heute“ im Morgen
 
Bernd Eigner:
„Ich hänge noch ein Jährchen in Erlangen dran. Aber nicht mehr mit 100 Prozent. Ich sehe mich ab dem Sommer als Stand-by-Spieler, der mitmacht, wenn ihn der Trainer braucht. Das ist dann aber endgültig das letzte Jahr.“
 
… einen Tipp für Freitagabend
 
Bernd Eigner: „Wir wollen unser Heimspiel gewinnen. Am Ende liegen wir knapp vorne, mit 3:1.“

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