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Artikel veröffentlicht am 20.05.2020 um 06:00 Uhr
Ein Blick hinter die Kamera: Mit der Vespa auf sonntäglicher Tour
Rollt das runde Leder, so stehen stets die Akteure auf dem grünen Rasen im Mittelpunkt. Die spielfreie Zeit eröffnet nun die Möglichkeit eines Perspektivwechsels - gerichtet auf jene Menschen, die mit großem Engagement das Geschehen auf dem Platz einfangen. Weiter geht es mit Christian Günther, der neben der Fotografie eine Leidenschaft auf zwei Rädern sein Eigen nennt.
Von Michael Watzinger
Christian Günther ist auf den Sportplätzen der Region ein gern gesehener Gast.
privat
Durch den Sohn zum Sportfotografen

Christian Günther ist inzwischen mit seiner Kamera auf den Sportplätzen der Region bestens bekannt. Während er bereits in der Vergangenheit seine Liebe zur Fotografie entdeckt hatte, wandte sich Günther erst der Sportfotografie zu, als sein Sohn in jungen Jahren beim SV Wacker Nürnberg in der Jugend dem runden Leder nachjagte: "Als mein Sohn bei Wacker mit dem Fußballspielen begann, war ich eigentlich immer dabei und habe irgendwann damit angefangen, Bilder von ihm zu machen. Im Laufe der Zeit stellte ich dann meine Bilder für die Vereinshomepage zur Verfügung und so kam es, dass ich dann auch bei der 1. Mannschaft zusah. Es war also letztlich nur eine Frage der Zeit, bis ich auch dort Bilder vom Spielgeschehen machen würde. Inzwischen hat sich daraus eine wahre Leidenschaft entwickelt, der ich gerne jeden Sonntag nachgehe."

Kein Bild mit Seltenheitswert: Im Laufe der Zeit ist Christian Günther mehr und mehr in die Aufgabe des Fotografen hineingewachsen und ist inzwischen wöchentlich auf den Sportplätzen der Region anzutreffen.
privat

Ein Fotowettbewerb als studentischer Geldregen

Bereits lange vor dieser Zeit kam der engagierte Fotograf auf den Geschmack - und das durchaus erfolgreich: "Ich habe mich schon früh für das Fotografieren interessiert, anfangs waren das ausschließlich analoge Bilder. Als ich 1985 in Nürnberg studiert habe, sah ich dann, dass die Deutsche Bahn einen Foto-Wettbewerb ausgerufen hatte und machte dort einfach aus Spaß an der Freude mit. Letztlich schaffte es mein Bild dann sogar aufs Treppchen - ich weiß nicht mehr genau, ob ich den zweiten oder dritten Platz belegte, aber das Preisgeld betrug für mich 1000 Mark. Das war als junger Kerl und Student ein wahrer Geldsegen, sozusagen ein warmer Sommerregen." Inzwischen ist Christian Günther aus praktischen Gründen von analog auf digital umgestiegen: "Das war am Anfang eine Umstellung, aber es erleichtert das Arbeiten in puncto Vorauswahl der Bilder schon ungemein", erläutert er weiter.

Dankbarkeit als wahre Motivation

Besonderen Spaß hat der Fotograf vor allem daran, die Emotionen auf dem Spielfeld einzufangen. Dass er den Spielern mit seinen Fotos große Freude bereitet, fördert gleichermaßen ein eigenes gutes Gefühl als auch den eigenen Ehrgeiz, möglichst gute Bilder zu schießen: "Das Zwischenmenschliche und die Freude der Jungs entschädigt schon dafür, dass man einen ordentlichen Aufwand am Wochenende betreibt - ohne den Spaß an der Sache würde ich es sicher nicht machen. Wenn ich dann sehe, dass zum Beispiel Jan Holysz das Bild von seinem tollen Fallrückzieher in die Heimat nach Polen geschickt hat, um seiner Oma eine Freude zu machen, dann ist das schon etwas ganz Besonderes! Ich muss auch sagen, dass das eines meiner persönlichen Favoriten ist und ich schon auch stolz war, als es das Bild in den fussballn.de-Kalender geschafft hat. Insgesamt ist das Knipsen ein toller Ausgleich am Wochenende zum Job. Fotos in denen es zur Sache geht, sind mir dabei am liebsten."

Das Lieblingsbild des Fotografen: Christian Günther fing hier die artistische Aktion von Jan Holysz ein, der ebenfalls großen Gefallen an dem Bild fand.
Christian Günther

Mit der Vespa auf Foto-Tour

Neben dem Spaß am Knipsen hegt Christian Günther noch eine weitere große Leidenschaft: der Fotograf ist unheimlich gern auf zwei Rädern unterwegs. "Nachdem mein alter Roller nach vielen Touren und tausenden von Kilometern seine Dienste getan hatte, fand ich in meiner roten Vespa eine neue Liebe. Für mich gibt es nichts Schöneres, als bei gutem Wetter durch die Gegend und vor allem zu den Sportplätzen zu fahren", offenbart Günther. Dabei bringt der rote Flitzer einen weiteren, nicht von der Hand zu weisenden Vorteil mit sich: "Es kommt schon öfter mal vor, dass ich an einem Sonntag nicht nur auf einem Platz fotografiere, sondern eher von zwei, manchmal auch drei Spielen Bilder mache. Die Partien haben dann oftmals bereits angefangen und die Parkflächen sind dabei gut gefüllt. Ich muss damit nicht so weit weg parken, sondern habe den Vorteil, dass ich direkt am Gelände parken kann. Das ist schon ein großer Vorteil und spart unheimlich Zeit. Darüber hinaus liebe ich es einfach mit der Vespa unterwegs zu sein."   

Dieses Schmuckstück bringt Christian Günther nicht nur jede Menge Freude und zählt zu seinen Leidenschaften. Durch die Vespa kommt der Fotograf auch deutlich näher an die Sportplätze heran.
privat

Kein Vereinswechsel nach Deutenbach

Christian Günther ist mit seiner Vespa inzwischen in einigen Teilen der Region unterwegs. Nach dem Wechsel seines Sohnes in die 2. Mannschaft des STV Deutenbach war der Fotograf auch dort immer öfter zugegen. Einen Wechsel wie sein Sohn kann sich Günther aber dennoch nicht vorstellen: "Ich habe im Laufe der Zeit auch in Deutenbach viele tolle Menschen kennenlernen dürfen und bin auch sehr gerne dort, um Fotos zu machen. Aber auch, wenn ich gefragt wurde, ob ich dort noch deutlich öfter Bilder machen möchte und ich mich geschmeichelt fühle, mein Verein bleibt der SV Wacker - dafür bin ich dort einfach zu sehr verwurzelt. Das Spiel des STV gegen Dombühl habe ich mir aber dennoch schon dick im Kalender angestrichen, schließlich mag ich die Deutenbacher sehr gerne und aufgrund meiner Arbeit kenne ich auch den einen oder anderen Spieler bei Dombühl - das lasse ich mir sicher nicht entgehen!"

Völlig unabhängig, wo genau Christian Günther zukünftig als nächstes aufschlagen wird um Bilder zu machen, dem Start nach der Corona-Pause sehnt sich der Fotograf inzwischen entgegen. Dann wird er wieder mit seiner Vespa auf Foto-Tour gehen.

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Daten SV Wacker Nürnberg

SV Wacker Nürnberg
Gründung: 1919
Mitglieder: 430
Farben: blau-weiß
Abteilungen: Fußball


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