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Artikel veröffentlicht am 12.05.2009 um 00:29 Uhr
Die Wochen der Entscheidungen: Herzschlagoberliga
Die Bezirksoberliga geht in ihre Schlussphase. Über weite Strecken der Saison faszinierte in dieser Klasse eine unerschöpfliche Ausgeglichenheit mit dem breitesten Tabellenmittelfeld aller Zeiten. Jetzt kurz vor dem Ende besitzt die Tabelle doch einigermaßen klare Konturen. Doch das heißt noch lange nicht, dass schon alles klar wäre.
Von Maximilian Pottler
Nur noch vier Spieltage stehen aus. Dann wird alles klar sein in einer Liga, in der lange Zeit alles möglich war. Noch in der Winterpause lagen zwischen dem vierten und dem  Relegationsplatz nur acht Punkte. Zu diesem Zeitpunkt wähnten sich also immer noch 15 Trainer im Abstiegskampf und bedienten sich gerne der Formulierung, sich erst einmal nach unten absichern zu wollen, um dann nach oben schauen zu können. Die Tabellenspitze zum damaligen Zeitpunkt sah ähnlich aus wie heute. Neudrossenfeld und Trogen standen vorne, doch der FC Burgkunstadt hatte nach einer hervorragenden Vorrunde immer noch Kontakt und war eindeutig die dritte Kraft der Liga.

Die Suche nach dem Toptorjäger

Philip Ramer vom SV Pettstadt hat die letzten Spiele seine Stürmer-aufgaben sehr gewissenhaft erledigt. Schnappt er sich am Ende noch die Torjägerkrone?
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Noch gar nichts ist entschieden im Kampf um die Torjägerkanone. Einen richtigen Überstürmer, wie es mit 41 Treffern im letzten Jahr Mario Meth (SV Pettstadt) war, gibt es in dieser Saison nicht. Markus Wenig vom TSC Mainleus zog lange Zeit einsam seine Kreise, doch im Fußballjahr 2009 klemmt es bei ihm ein wenig. Fünfzehn Tore erzielte Wenig bis zur Winterpause, seitdem traf er nur noch einmal im ersten Spiel des Jahres gegen Saas Bayreuth. Mittlerweile sind ihm einige Spieler auf den Fersen. Stefan Niebler (TSV Neudrossenfeld) und Dinis Ribeiro (ASV Gaustadt) haben jeweils 15 Tore. Danach kommt eine ganze Reihe an Spielern mit 13 oder 14 Toren.Der Kampf um die Torjägerkrone bleibt spannend bis zum Schluss. Markus Wenig hatte im Winter schon einen riesigen Vorsprung. Wenn er vorne bleiben will, muss er noch einmal nachlegen, auch wenn es 2009 bisher noch nicht sein Jahr ist. Der heimliche Toptorjäger ist Dinis Ribeiro vom ASV Gaustadt. Er war zu Saisonbeginn noch verletzt und konnte oft nicht ohne Schmerzen spielen. In 22 Spielen schoss er 15 Tore. Eine bessere Quote hat niemand. Doch auch in Pettstadt ist die Tormaschine wieder heiß gelaufen. Philip Ramer und Sebastian Wagner erzielten zusammen in den letzten fünf Spielen 12 Tore. Das Pettstädter-Duo wird also auch noch ein Wörtchen mitreden.

Der Kampf um die Meisterschaft

Das Kopf-an-Kopf-Rennen des FC Trogen mit dem TSV Neudrossenfeld. Freuen wir uns auf ein traumhaft-spannendes Saisonfinale.
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Die ersten beiden Plätze machen der TSV Neudrossenfeld und der FC Trogen unter sich aus. Das hat sich nun schon lange abgezeichnet und ist nach den namhaften Verstärkungen, die beide Teams noch im Winter an Land ziehen konnten, keine Überraschung. Lange Zeit in dieser Spielzeit sah es schon danach aus, dass sich Neudrossenfeld ein wenig absetzen könnte. Zehn Spiele in Folge entschied die Mannschaft von Detlef Hugel für sich und ließ keinen Zweifel an den eigenen Ambitionen aufkommen. Doch dann kam der April und Neudrossenfeld holte nur einen Punkt aus drei Spielen. Unter anderem verlor man das Topspiel gegen Trogen, das sich nie abschütteln ließ und geduldig auf seine Chance gewartet hatte. Auf einmal grüßten Ali Hanoglu und seine Trogener von der Tabellenspitze mit drei Punkten Vorsprung. Nach dem Topspiel waren sich jedoch beide einig, dass diese Partie noch nichts entschieden hatte. Trogen siegte seither immer souverän, bis am vergangenen Samstag die Auswärtsfahrt nach Burgkunstadt anstand. Man musste sich mit 1:2 geschlagen geben und , weil Neudrossenfeld gegen Thierstein, Hirschaid und Don Bosco dreimal erfolgreich Schwerstarbeit geleistet hatte, ist nun alles wieder offen. Der Kampf um die Meisterschaft scheint also doch noch das gewünschte Herzschlagfinale zu geben, in dem sich keiner mehr einen Fehler erlauben darf. Und egal wie es ausgeht: Für den Meisterverein wird es der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte sein.

Das Spiel um den dritten Platz

Burgkunstadts Spielertrainer Peter Reichel will es nicht noch einmal erleben. In der vergangenen Saison fehlte am Ende ein Punkt auf den FC Trogen und damit den dritten Platz. Die Neubildung der 3.Liga machte es möglich, dass der dritte Platz genügte, um die Relegation spielen zu dürfen. In dieser Saison deutet bisher nichts darauf hin, dass sich solch eine Konstellation wiederholen könnte, doch Reichel möchte sich im Nachhinein keinen Vorwurf machen müssen. Auch der Wettbewerb um den dritten Platz ist durchaus bemerkenswert. Befinden sich doch hinter dem aktuellen Spitzenduo einige Mannschaften, die schon jetzt mehr sind als die Favoriten von morgen. Beim FC Burgkunstadt wird man sich einigermaßen ärgern über die Schwächephase im März, in der man nur fünf Punkte in sechs Spielen holte und nur aufgrund des Sieges am „grünen Tisch“ gegen Türk Hof auch heute noch den dritten Platz belegt. Die beste Rückrundenmannschaft macht nämlich ziemlich Druck auf Platz drei. Don Bosco Bamberg nahm sich die Vorrunde ein wenig Zeit, um sich in der neuen Liga einzugewöhnen. Das hat Trainer Georg Lunz immer wieder betont und deswegen soll an dieser Stelle nicht die Frage aufkommen: Wer weiß, was alles möglich gewesen wäre? Zusammen mit Saas Bayreuth lauern nun also bereits die Favoriten von morgen auf ihre Chance. Alle drei haben in diesem Jahr schon einen „Großen“ schlagen können. Bayreuth ist in den letzten Wochen doch noch ein wenig abgefallen, deswegen kommt es am vorletzten Spieltag wohl zu einem klassischen Spiel um den dritten Platz. Dann empfängt Don Bosco Bamberg den FC Burgkunstadt – und vielleicht darf der Sieger ja auf einmal doch noch auf ein Relegationsspiel hoffen…

Das Gerangel um den Relegationsplatz

Selbst der Tabellenletzte hat noch Chancen im nächsten Jahr BOL spielen zu können. Spielertrainer Turan Bafra kann mit seinem FC Vorwärts Röslau immer noc auf den Relegationsplatz rutschen.
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Der Kampf gegen den Abstieg ist vier Partien vor Saisonende schon in der Endphase. Für die im Winter schon deutlich abgeschlagenen Mannschaften aus Röslau und aus Gaustadt fehlten letztlich doch die ganz großen Serien, um noch einmal ernsthaft ranzukommen. Zusammen mit Türk Hof und der SpVgg Stegaurach wird man den Abstieg wohl unter sich ausmachen. Es geht eigentlich nur noch um den Relegationsplatz. Die Mannschaft vom FC Türk Hof spielte trotz zahlreicher Abgänge zu Saisonbeginn eigentlich keine schlechte Runde. Immer wieder bewies sie, was auch allgemein bekannt ist, nämlich, dass sie gut Fußball spielen kann. Einmal spielte jedoch ein Spieler ohne Pass und ein anderes Mal lief ein Rotgesperrter auf. Wenn die Hofer letztlich den Gang in die Bezirksliga antreten müssen, waren wohl in erster Linie „organisatorische“ Faktoren dafür verantwortlich.
Der Tabellenführer des dritten Spieltags erlebt ein fatales Sportjahr 2009. Die SpVgg Stegaurach holte nach der Winterpause nur vier Punkte. Der Abstand zum rettenden Ufer beträgt bereits acht Punkte. Im Winter fehlte nur ein Punkt. Der einzige verbliebene Vorteil ist, dass man immer noch auf dem Relegationsplatz liegt und noch viermal gegen direkte Konkurrenten antreten kann. Das heißt jedoch gleichzeitig, dass von den letzten vier  immer noch jede Mannschaft Chancen auf ein Entscheidungsspiel besitzt.

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