Das Bild trügt. Weder hat der TSV Buch in der bisherigen Saison besonders viele Tore kassiert - im Gegenteil, mit 15 Gegentreffern stellen die Knoblauchsländer gemeinsam mit dem ASV Vach die beste Abwehr der Liga - , noch mussten die Mannen von Landi Frey öfter einem Rückstand hinterherlaufen. Dank einer überragenden Serie von 15 ungeschlagenen Spielen überwintert der TSV an der Tabellenspitze und liegt auf BOL-Kurs.

Drei Punkte hinter Buch folgt der FC Stein (in rot-blau) auf Platz zwei. Mit erfrischendem und im Gegensatz zum Vorjahr vor allem auch erfolgreichem Offensivfußball (40 Tore) begeisterte die Kroll-Elf im bisherigen Saisonverlauf und steht verdient so weit oben.

Nach lupenreinem Saisonstart avancierte der BOL-Absteiger aus Vach (in rot) schnell zum Titelfavoriten, ließ danach allerdings etwas die Konstanz vermissen. Punkten die Mannen von Trainer Armin Appelt mit den personellen Verstärkungen im Frühjahr aber ebenso erfolgreich und können Siege in den noch ausstehenden Nachholspielen eingefahren werden, muss mit den Mannhofern im Titelkampf gerechnet werden.

Mit Rang vier blieb der ASV Pegnitz (in rot) ein wenig hinter den allgemeinen Erwartungen zurück, wurden die Oberfranken zu Saisonbeginn doch als absoluter Topfavorit auf die Meisterschaft gehandelt. Bei einem Spiel weniger ist der Acht-Zähler-Rückstand jedoch nicht uneinholbar. Der Tabellendritte der Vorsaison spielte im Frühjahr 2010 schon einmal eine famose Rückrunde und holte aus 15 Spielen 37 Punkte.

Ohne Wenn und Aber dürfte man beim FC Bayern Kickers (in goldgelb) mit dem bisherigen Abschneiden im höchsten Maße zufrieden sein. Der Aufsteiger aus Kleinreuth mischte lange Zeit sogar ganz vorne in der Tabelle mit, ehe man in den letzten Spielen vor der Winterpause noch auf den - immer noch sehr achtbaren - fünften Platz zurückfiel. Insgesamt endet für BaKi mit der Teilnahme am DFB-Futsal-Viertelfinale im März, dem Aufstieg in die Bezirksliga im Frühsommer und der aktuellen Tabellenposition ein überragendes Fußballjahr.

Etwas weiter ab vom Schuss als erhofft liegt der BOL-Absteiger SK Lauf zum Jahresende nur auf dem sechsten Platz. Der jungen Truppe von Trainerfuchs Aleksandar Abutovic um Kapitän Philipp Gottschalk (in grün-weiß) ging in den letzten Spielen vor der Winterpause etwas die Luft aus, beim 1:2 am 18. Spieltaggegen den FC Stein kam auch noch eine ordentliche Portion Pech dazu.

Auf Platz sieben wird mit der SpVgg Heßdorf ein weiterer BOL-Absteiger im vorderen Mittelfeld der Tabelle geführt. Mit höherklassig erfahrenen Spielern wie Stefan Marxer (Mitte) und Florian Binder konsolidierte sich die SpVgg in der neuen Liga und ärgerte auch schon das ein oder andere Mal ein echtes Spitzenteam. So geschehen am 8. Spieltag, als Heßdorf auswärts mit 3:1 beim FC Stein gewann.

Mit 25 Punkten liegt der Aufsteiger TV 48 Erlangen voll im Soll. Mit Michael Schweikart (12 Tore) weiß Wilhelm Satzinger zudem einen echten Torjäger in seinen Reihen. Auch vor den besten Mannschaften der Liga zeigten die "48er" keinen Respekt. So trotzte man unter anderem dem ASV Pegnitz am 12. Spieltagein 1:1-Unentschieden ab.

Eigentlich wäre man als Aufsteiger mit Rang neun nach etwas mehr als einer Saisonhälfte in der höheren Spielklasse zufrieden. Enzo Penna und sein TSV Röttenbach (in schwarz) wollen allerdings höher hinaus, deshalb wurde als Ersatz für den nach Vach abgewanderten Alexander Jovanovic und dem nach Baiersdorf zurückgekehrten Tommaso Cavallo mit Marco Müller von der SpVgg Erlangen einer der besten Torjäger der Liga an den Lohmühlweg geholt.

Marco Müller schnürt seine Fußballschuhe künftig nicht mehr für die SpVgg Erlangen, sondern für die Konkurrenz vom TSV Röttenbach. Ob die Spieli den Weggang ihres Torgaranten kompensieren kann, scheint mehr als fraglich. Noch mehr als zuvor muss der Tabellenvierte der Vorsaison nun als starkes Kollektiv kämpfen, um seinen Nichtabstiegsplatz verteidigen zu können.

Für den Aufsteiger Cagrispor (in rot) endet das lange Zeit überaus erfolgreiche Jahr 2010 trotz eines Mittelfeldplatzes mit einem negativen Beigeschmack. Erst trennte man sich von Aufstiegstrainer Ibrahim Karaca und muss künftig auch noch auf die Dienste ihres Mittelfeldstrategen Necati Güler verzichten, der zu Dergahspor in die BOL wechselte.

Schlecht gestartet - und dennoch auf Platz zwölf. Dank kompakter Mannschaftsleistungen und der sechstbesten Heimbilanz bügelten die Hüttenbacher (in gelb) ihren schwachen Saisonstart aus und erarbeiteten sich ein Drei-Punkte-Polster auf die Abstiegszone.

Nach fast zehn Jahren ging beim Post SV die Ära-Stephan-Adler zu Ende. Neuer Übungsleiter am Ebensee ist Markus Rauch, dem beim Tabellendreizehnten keine leichte Aufgabe bevorsteht. Um den Klassenerhalt zu verwirklichen, müssen die Poster in erster Linie wieder zu Hause punkten. Sieben magere Pünktchen sind nach deprimierenden Niederlagen wie zum Beispiel am 15. Spieltag gegen den TV 48 Erlangen definitiv zu wenig.

Zwischenzeitlich sah es für den TSV Neunkirchen ziemlich düster aus, just in den letzten Partien vor der Winterpause trumpften kampfstarke Brandbachkicker aber noch einmal auf und konnten den Abstand zum rettenden Ufer zumindest auf fünf Zähler verkürzen. Dass die Matschke-Elf die Liga aber halten kann, zeigte sie mit einer entschlossenen Leistung am 14. Spieltag beim 4:0-Heimerfolg gegen Bayern Kickers.

Verheißungsvoll startete der SC Uttenreuth (in rot) in die Bezirksliga-Saison 2010/2011, doch es folgte eine schier endlose Folge von sieglosen Spielen, die den SCU direkt in den Tabellenkeller spülte. Nach drei Siegen aus den ersten vier Spielen leiteten zwei deutliche 0:4-Niederlagen gegen Lauf und Buch die Negativserie ein. 

In zehn von ihren sechzehn Saisonspielen verließen die Burgfarrnbacher Spieler (in blau) den Platz als Verlierer. Nach großem personellen Aderlass im Sommer fand das Team unter Rolf Karius nicht in die Spur, aber auch unter seinem Nachfolger Holger Schraml schaffte der TSV bisher noch nicht den Sprung aus dem Tabellenkeller, konnte aber einige Achtungserfolge verbuchen.

Ohne eine deutliche Leistungssteigerung im neuen Jahr ist für das Schlusslicht Schwaig (in blau) der Klassenerhalt nicht mehr zu schaffen. Unfassbare Abwehrfehler und eine desolate Chancenauswertung führten den SVS in die alarmierende Lage, an der auch Interimstrainer Jens Hamann nach der Trennung von Aufstiegstrainer Manfred Krimm bisher noch nichts ändern konnte.