Der Pokal schreibt innerhalb seiner eigenen Gesetze bekanntlich auch eigene Geschichten. Und so wurde den wenigen Zuschauern am Mittwochabend in Feuchtwangen doch noch ein echtes Spektakel geboten, nach dem es zur Pause wahrlich nicht ausgesehen hatte.
Die Gäste von Türkspor Nürnberg wurden nach der langen und nicht einfachen Anfahrt unter der Woche - die Mannschaft traf erst 25 Minuten vor Spielbeginn ein - gleich kalt erwischt, als Moritz Wolfram schon kurz nach dem Anpfiff die frühe Führung markierte. Als dann Marco Wegert per Doppelpack (14., 35.) auf 3:0 für den TuS, der im BFV-Pokal dieser Saison die SpVgg Unterhaching rausgeworfen hatte, erhöhte, schien beim Gang in die Kabine schon alles entschieden. Doch die ersatzgeschwächten Gäste wollten den weiten Weg nicht als Sparringspartner absolviert verstanden und bäumten sich auf. Selbst Coach Alpaslan Demir wechselte sich, aber auch Chousein Isniou nach 57 Minuten ein. Isniou traf dann nur fünf Minuten später zum ersten Mal für die Nürnberger. Mehr als nur Ergebniskosmetik wurde daraus in der 71. und 73. Minute, als Ugur Öten und Mustafa Dogmus mit einem Doppelschlag die Westmittelfranken schockten. Das 3:3 stand auch zum Abpfiff der regulären Spielzeit.
Im Elfmeterschießen wurde ausgerechnet Torschütze Öten zum Pechvogel mit einem vergebenen Versuch. Alle anderen Schützen verwandelten, so dass unterm Strich ein 8:7-Erfolg für den Titelverteidiger stand. Somit bleibt der TuS Feuchtwangen nach einer ungeahnten Zitterpartie im Wettbewerb, der Mitte März 2023 seine Fortsetzung finden wird.