Kreis Nürnberg/Frankenhöhe wählt: Zweigeteilter Ligapokal im Hammes-Modell - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 07.07.2020 um 15:00 Uhr
Kreis Nürnberg/Frankenhöhe wählt: Zweigeteilter Ligapokal im Hammes-Modell
Im Webinar des Kreises Nürnberg/Frankenhöhe wurden die Weichen für die weitere Ausgestaltung der Saison 2019/20, die bis ins Jahr 2021 gehen wird, gestellt. Bei der Abstimmung über den Modus des neu geschaffenen Ligapokals haben sich die Vereinsvertreter für eine Variante entschieden, in der es in einem Teil um Aufstiegsplätze und im anderen um den Ligaerhalt geht.
Von Marco Galuska
Mitte Juni hatte Thomas Raßbach Vereinsvertreter zur aktiven Mitgestaltung des Spielbetriebs im Zuge der Saisonverlängerung aufgerufen. Über eine Art Ligapokal soll ein attraktiver Wettbewerb - samt Möglichkeit zum Aufstieg bzw. Klassenerhalt - geschaffen werden. Grundsätzlich wurde festgehalten, dass am Ligapokal automatisch alle Mannschaften teilnehmen, wer nicht teilnehmen möchte, muss dies schriftlich erklären. Eine Teilnahme von zweiten bzw. dritten Mannschaften ist nur möglich, wenn die entsprechend höher eingestuften Mannschaften eines Vereins auch teilnehmen.

Ligapokal als zusätzlicher Anreiz

Raßbach stellte klar, dass es eine Änderung der Relegation dem Grunde nach im Kreis Nürnberg/Frankenhöhe nicht geben wird. "Über den Ligapokal kann vielmehr die Möglichkeit geschaffen werden, zusätzlich aufzusteigen bzw. die Liga trotz sportlichen Abstieges zu halten. Der Ligapokal muss daher zwingend vor dem Ligaspielbetrieb beendet sein."

Spielpaarungen nach Hammes-Modell

Beim Treffen der Kreisspielleitung mit den Vereinsvertretern wurde sich Ende Juni auf einen Ligapokal verständigt, der im sogenannten "Hammes-Modell" ligaübergreifend ausgetragen wird. Ein (vorzeitiges) Ausscheiden gibt es dabei nicht. Innerhalb einer Ligapokal-Gruppe werden die Paarungen der 1. Runde zunächst nach den Punktquotienten aus den bisherigen Tabellen ermittelt. Anhand der Ergebnisse der 1. Runde wird eine Ligapokal-Tabelle, welche ausschlaggebend für die weiteren Paarungen ist. Es spielen jeweils die Tabellennachbarn gegeneinander. Anschließend wird wieder eine neue Tabelle erarbeitet, und die Paarungen sind wieder wie zuvor. Kommt eine Paarung aufgrund der Tabellensituation in den folgenden Runden noch einmal zustande, wird gegen die nächstmögliche, in der Tabelle niedriger eingestufte Mannschaft gespielt. Andere indirekt betroffene Paarungen ändern sich entsprechend.

Vereine wollen Unterscheidung nach "oben und unten"
Aufstiegsrunde im Ligapokal am Beispiel der Kreisklassen: In vier Ligapokalgruppen werden die Viertelfinalisten im Hammes-Modell ermittelt. Nach Hin- und Rückspiel steigen die Sieger im Halbfinale auf.
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Im Webinar hatte Raßbach den 143 Teilnehmern zwei Optionen vorgestellt, in welcher Art der Ligapokal nach Hammes-Modell gespielt werden könnte. In Variante A hätten alle Mannschaften einer Spielklasse um den Aufstieg gespielt. In Variante B, für die sich letztlich 64% der stimmberechtigten Vereine auch ausgesprochen haben, wird vorab unterteilt: Die obere Teil aus den Ligen spielt ligaübergreifend um den Aufstieg in die nächsthöhere Spielklasse, der untere Teil spielt hingegen in seinem Ligapokal Plätze zum Klassenerhalt heraus.
Ligapokal zum Klassenerhalt am Beispiel der Kreisklasse. In vier Ligapokalgruppen werden die Viertelfinalisten nach Hammes-Modell ermittelt. Nach Hin- und Rückspiel halten die Gewinner der Halbfinals die Liga.
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Start im September realistisch


Geplant ist der Start in den Ligapokal für den 6. September. Auch das darauf folgende Wochenende soll noch dem Pokalwettbewerb gehören, ehe ab dem 19./20. September die Fortsetzung des Ligaspielbetriebs angepeilt wird. "Ich gehe nach aktuellem Stand fest davon aus, dass wir Anfang September wieder spielen können. Training und Vorbereitung deuten sich für Mitte/Ende Juli an", sprach Raßbach seinen Vereinen gestern Abend schon Mut zu. Die Bestätigung in Sachen Training (Mannschaftstraining mit Kontakt ab 8. Juli erlaubt) folgte schon heute. Abschließend merkte der Kreisvorsitzende noch an: "Glaubt mir, ich habe persönlich keinen Bock auf Dinge wie Webinar, Ligapokal und Geisterspiele und hoffe, dass wir all den Mist bald hinter uns lassen können. Ich freue mich drauf, wenn wir uns in Zukunft wieder persönlich am Sportplatz begegnen und Corona hinter uns lassen können! Ein Neuausbruch wäre katastrophal, und dabei denke ich zuletzt an unseren Fußballsport! Also bitte haltet euch an die aktuellen Regularien und bleibt gesund."

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Hammes Modell

Das Hammes-Modell ist ein Spiel- sowie Turniersystem für Leistungsvergleiche im Teamsport. Es wird in Runden gespielt und die Spielpaarungen der jeweils nächsten Runde ergeben sich immer aus der aktuellen Tabellensituation. Ziel dieses Systems ist es, immer möglichst gleichstarke Teams als Gegner zu haben und zudem ein Ranking zu ermöglichen. Beim Hammes-Modell gibt es 3 Punkte für einen Sieg, 1 Punkt bei Unentschieden.


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