Manchmal geht es dann doch recht schnell im Fußball: Dabei steht ausgerechnet Herbert Heidenreich für Kontinuität auf dem Trainerstuhl wie kaum ein anderer. 15 Jahre lang coachte der frühere Profi (SpVgg Bayreuth, Borussia Mönchengladbach. Tennis Borussia Berlin und 1. FC Nürnberg) den FSV Bad Windsheim, das war von 1995 bis 2010. Seit nunmehr fünf Jahren führt Heidenreich den TV 21 Büchenbach in der Bezirksliga Süd. Dass es für das kommende Spieljahr nicht zu einer Fortsetzung der durchaus erfolgreichen Arbeit (aktuell Tabellenrang fünf) kommt, liegt wohl an Differenzen zwischen Vorstand und Trainer. Dabei hätte gerade Mannschaft und Abteilungsleitung mit dem beliebten Coach weitergemacht und haben Konsequenzen angekündigt.

Dass Heidenreich aber für sich in Büchenbach einen Schlussstrich nach der Saison ziehen würde, davon hat auch Achim Kokott erst am Wochenende erfahren und sah den rechten Moment gekommen, die Fühler nach seinem Wunschtrainer auszustrecken. "Ich wollte ihn eigentlich schon früher verpflichten, aber er war ja immer im Amt. Aber jetzt wo sich die Situation in Büchenbach so geändert hat, bin ich auf ihn zugegangen und bin froh, dass wir uns recht schnell einigen konnten", erklärt Kokott gegenüber fussballn.de.

Emin Karademir (links) und Achim Kokott wollen den TSV Kornburg in die Landesliga führen, um dann an Herbert Heidenreich zu übergeben.
Foto: fussballn.de

Kokott, der seit der Trennung von Alexander Contala die Kornburger Truppe als Teamchef äußerst erfolgreich führt, hatte immer betont, nur übergangsweise selbst in der Position bleiben zu wollen. Vielmehr sieht er seine Position weiter als Abteilungsleiter und war demnach auf der Suche nach einem Nachfolger, dem er ruhigen Gewissens den Posten anvertrauen kann: "Herbert Heidenreich sorgt ja seit vielen Jahren für tolle Arbeit als Trainer bei seinen Vereinen. Wir wollen mit ihm langfristig zusammenarbeiten, so wie er es bisher auch praktiziert hat. Ich denke, wir haben mit ihm eine sehr gute Wahl getroffen."

Während Heidenreich in Büchenbach einen sauberen Abschluss anstrebt, versucht Kokott in seiner Funktion als Teamchef, sozusagen seinem Nachfolger das Feld zu bereiten, auch wenn die Vereinbarung unabhängig von der Ligazugehörigkeit getroffen wurde. Natürlich hofft man beim Tabellenführer dabei auf die Landesliga: "Wir haben zuletzt gut gepunktet und wollen unseren Weg weiter gehen", sagt Kokott, den die Rote Karte zuletzt für Torjäger Szymon Pasko wegen einer angedeuteten Tätlichkeit wurmt ("Sein Gegenspieler hat bestätigt, dass er ihn nicht getroffen hat. Ich hoffe, er kommt mit einer milden Strafe davon.").

Als Torwart-Trainer wird in Kornburg weiterhin Adrian Milano fungieren, und auch Emin Karademir, der aktuell das Training leitet und Kokott assistiert, soll in einer anderen Funktion im sportlichen Bereich dem Verein erhalten bleiben.

Neben dem neuen Trainer hat der TSV Kornburg zugleich auch einen neuen Sponsor hinzugewonnen: Die persönliche Verbindung, die über die Jahre zwischen Heidenreich und Josef Maiser ("Novina Hotels") sich aufgebaut hatte, soll in Kornburg eine Fortsetzung finden.