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Artikel veröffentlicht am 06.10.2008 um 16:30 Uhr
Verstärkung bei Don Bosco: Der Spaßfaktor ist entscheidend
Die Gelegenheit war günstig und so kam man sich nah. Die DJK Don Bosco Bamberg hat noch einmal Verstärkung an Land gezogen. Was der jungen Mannschaft bisher am meisten fehlte, war logischerweise Erfahrung. Dieser Mangel soll nun mit der jüngsten Verstärkung behoben werden.
Von Maximilian Pottler

Eine "Langnase" unter vielen "Schlitzaugen": Marco Müller (stehend, dritter v.r.) mit dem Team der Produktentwicklung von adidas in China.

privat

Das vergangene halbe Jahr verbrachte Marco Müller beruflich in China. Ein großer Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach (drei Streifen im Logo) unterhält in China einen wichtigen Produktionsstandort in der Stadt Fuzhou. Müller war vor Ort in der Produktentwicklung tätig.
Im Oktober 2007 das letzte Spiel für den FC Sand in der Landesliga Nord, dann passte es nicht mehr unter einen Hut. Der Auslandsaufenthalt stand bevor und Fußball blieb, bei allem Ehrgeiz, auf der Strecke. Seit sechs Wochen ist er wieder im Land und die Sehnsucht nach  Fußball ist zu groß geworden. Auf der Suche nach dem richtigen Vereinsmodell stieß Marco Müller auf einen alten Bekannten. Vor knapp zehn Jahren beim 1.FC Haßfurt lernte Müller, der als Jugendlicher bei seinem Vater Manfred mittrainierte, Georg Lunz kennen. Der Spieler Lunz stieg damals mit dem FCH in die Landesliga auf. Man hielt den Kontakt und verfolgte die gegenseitigen sportlichen Entwicklungen. So war es logisch, dass Müller vor zwei Wochen beim Don Bosco Training auftauchte und auch, dass es nicht lange dauerte, bis man sich einigen konnte. Marco Müller spielt fortan für die DJK Don Bosco Bamberg, wurde am vergangenen Sonntag gegen Stegaurach bereits eingewechselt.
Auch wenn die Enttäuschung über die unnötige Derbyniederlage das Debüt Müllers ein wenig überschattet, die Freude des Trainers über die Verstärkung ist ungebrochen. Für ihn passt alles zusammen. Man liegt schon immer auf der gleichen Wellenlänge. Mit seiner Mentalität und seiner sportlichen Einstellung entspricht Müller nahezu perfekt dem Anforderungsprofil seines Trainers. Mit seinen Erfahrungswerten bereichert Müller nicht nur die junge Don Bosco Mannschaft, sondern den ganzen Verein. Anpfiff hat mit dem Spieler gesprochen, von dem sich Georg Lunz sicher ist, dass er seine Mannschaft weiterbringt.


Marco Müller auf der chinesischen Mauer. Im Land der aufgehenden Sonne ging die eigene Fußballkarriere erst einmal unter. Zuletzt spielte Marco Müller eine Halbserie beim FC Sand. Davor war fünf erfolgreiche Jahre beim VFL Frohnlach. Dorthin kam er nach seiner Jugendzeit beim TV Ebern, zwei Spielzeiten beim FC Haßfurt und seinem ersten fußballerischen Aufenthalt in Sand.


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Du warst sechs Monate beruflich in China? Was gibt es zu berichten?
Marco Müller: Seit einiger Zeit arbeite ich bei adidas in der Produktentwicklung, nachdem ich zuvor für das Testverfahren bei neuen Schuhmodellen zuständig war. Der Großteil der Produktion von adidas findet in China statt. So wurde natürlich auch ein Teil der Produktentwicklung nach China ausgelagert.  Ich war jetzt ein halbes Jahr direkt vor Ort in Fuzhou, einer Sechs-Millionen-Stadt im Südosten Chinas. Nun bin ich seit sechs Wochen wieder in Deutschland?

Was hast du von Olympia mitbekommen?
Marco Müller: Leider nur die ersten zehn Tage, dann ging es für mich zurück nach Deutschland. Für das Land war es natürlich ein sehr wichtiges Event. Das war überall zu spüren, auch wenn man so wie ich, ziemlich weit von Peking entfernt war. Die Einheimischen waren sehr euphorisch. Sie identifizieren sich sehr stark mit ihren Athleten. Chinas populärster Basketballspieler Yoa Ming ging beispielsweise angeschlagen ins Turnier. Das war eine nationale Tragödie und die zahlreichen Goldmedaillen waren selbstverständlich jeden Tag das große Thema.

Nach deiner Rückkehr konntest du natürlich frei wechseln. Wieso fiel deine Entscheidung auf Don Bosco?

Marco Müller: Ich kenne Georg Lunz aus alten Haßfurter Zeiten. Seitdem hatten wir eigentlich jede Saison miteinander Kontakt und haben uns gegenseitig für den sportlichen Weg des Anderen interessiert. Als ich dann wieder ein paar Wochen in Deutschland war, habe ich gemerkt, dass das Füßchen wieder zu wackeln anfängt und mit verschiedenen Vereinen Kontakt aufgenommen, unter anderem mit Georg Lunz. Bei der Don Bosco war ich sofort fasziniert von der Begeisterung, mit der die Mannschaft im Training bei der Sache ist und vor allem, wie gut sie Fußball spielt. Außerdem hatte der Verein in der Gegend schon immer einen äußerst guten Ruf. Für mich ist der Spaßfaktor entscheidend, aber auch die sportliche Perspektive und, da ich beruflich immer wieder unterwegs sein werde, musste es ein Verein sein, der damit umgehen kann, dass ich immer wieder einmal fehlen werde. Bei Don Bosco ist dies meiner Meinung nach der Fall.

Wie beurteilst du das Entwicklungspotential des Vereins?
Marco Müller: Zunächst finde ich sehr positiv, wenn ein Verein mit nur geringen finanziellen Mittel solch ein sportliches Niveau erreicht. Trotzdem steckt in der Mannschaft ein riesiges Potential. So wie ich das beurteilen kann, kennen sich die Spieler sehr und sind häufig sogar miteinander befreundet. Das ist natürlich immer ein Vorteil. Außerdem bietet der Trainer eine sehr gute Ausbildung an und ist immer engagiert. Ich glaube, wenn der Spaßfaktor stimmt, dann kommen sicherlich die nächsten erfolgreichen Schritte.

Vielen Dank für das Gespräch. anpfiff wünscht Dir eine erfolgreiche Zeit bei Deinem neuen Verein und, dass der Spaß auf keinen Fall zu kurz kommt.


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