Elf Stichwörter mit Jörg Schieder: Frauenaurachs Abwehrspieler über... - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 23.01.2008 um 16:10 Uhr
Elf Stichwörter mit Jörg Schieder: Frauenaurachs Abwehrspieler über...
Ein Goalgetter ist er nicht gerade. Dafür aber ein zuverlässiger Verteidiger. Und ein besonders treuer. Seit 25 Jahren ist der Name von Jörg Schieder unweigerlich mit dem TSV Frauenaurach verbunden. Der begeisterte Club-Fan erklärt, warum er solch eine enge Beziehung zu seinem Verein hat, berichtet über einen globalen Stammtisch - und über den "Katzenjammer" eines übergewichtigen Engländers, der doch noch ein Happy End erlebte.
Von Christoph Laskowski
...den TSV Frauenaurach:
Vor allem die Tatsache, dass beim TSV noch großer Wert auf Kameradschaft gelegt wird, ist unser wichtigster Erfolgsfaktor. Nicht umsonst haben wir vor knapp drei Jahren den Sprung in die Kreisliga geschafft. Wir sind ein eingeschworener Haufen, der zum Großteil aus Spielern der eigenen Jugend besteht – auch ich bin seit 25 Jahren fast ununterbrochen beim TSV aktiv. Bis auf eine kleine Auszeit. Meine A-Jugend-Zeit habe ich beim Nachbarverein BSC Erlangen verbracht. 
Das soll aber nicht heißen, dass neue Spieler bei uns nicht willkommen sind. Im Gegenteil, zur "großen Familie" gehören seit mehreren Jahren z.B. auch Spieler wie unser Keeper Stephan Blank, der uns trotz seiner Klasse und besserer Angebote die Treue hält. Oder unser Däne Marc Lemmens, der seinen Aufenthalt in Deutschland wohl auch wegen der Jungs vom TSV noch mal um ein Jahr verlängert hat. 

...sein schönstes Tor:
Muss erst mal überlegen, wann ich das letzte Mal überhaupt eines geschossen habe. Die Zeiten, als ich noch eine richtige Tormaschine war, sind lange her. Soweit reicht mein Erinnerungsvermögen leider nicht. Spaß bei Seite, die letzten Jahre konzentriere ich mich eher auf das erfolgreiche verhindern von Toren, was sich in Anbetracht unseres Torverhältnisses durchaus sehen lassen kann. Mit aktuell 22 Gegentreffern stellen wir immerhin die zweitbeste Abwehr der Liga. 

Aufstieg, die zweite? Jörg Schieder vom TSV ist zuversichtlich.
Foto: anpfiff
...seinen größten Erfolg:

Mein größter Erfolg war im Jahr 2005 der Aufstieg mit dem TSV Frauenaurach in die Kreisliga. Leider haben wir uns dort mit unserer sehr jungen Mannschaft sehr schwer getan und am Ende hat es nach nur einer Saison leider auch nicht zum Klassenerhalt gereicht. Ein Grund mehr - vor allem in Anbetracht der aktuellen Tabellensituation - diese Saison einen neuen Angriff zu starten. Und wenn es denn klappt, mit etwas mehr Erfahrung an das Vorhaben Kreisliga heranzugehen. 



...den "Stammtisch Angeheitert":

1996 aus einer Bierlaune heraus gegründet, heute eine Institution, die nicht mehr wegzudenken ist. Der Stammtisch ist ein bunt zusammen gewürfelter Haufen, dessen Mitglieder mittlerweile von Chile bis nach Hong Kong verstreut sind. Einmal monatlich trifft sich der harte Kern zum gemütlichen Beisammensein, aber auch fußballerisch sind wir ab und an aktiv. Sogar einen aktuellen Bundesliga-Kicker hatten wir als passives Mitglied schon in unseren Reihen.

...sein fußballerisches Vorbild:
Obwohl Clubfan, muss ich gestehen: Lothar Matthäus. Ist für mich einfach der beste Fußballer, den wir in Deutschland je hatten. Auch aktuell gibt es keinen, der ihm das Wasser reichen kann. 

...den Club:
Als ehemaliger Eingefleischter aus der Nordkurve habe ich natürlich die vergangene Saison in vollen Zügen genossen. Nicht nur die Erfolge haben hoffen lassen, auch der Fußball war ja über weite Strecken ganz ansehnlich. Doch leider mag es diese Saison nicht so ganz klappen und man fühlt sich ganz schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Wobei ich guter Dinge bin, dass der Club die Saison mit einem Mittelfeldplatz abschließen wird. Und vielleicht schafft der Club auch im UEFA-Pokal noch eine Überraschung. Die wäre für mich schon geglückt, wenn er die nächste Runde übersteht und mit Benfica einen namhaften europäischen Club ausschaltet. Mit Jan Koller haben wir uns immerhin mit einem international erfahrenen Spieler verstärkt, der es vielleicht mit seiner Routine schafft, seinen Mannschaftskollegen das richtige Selbstvertrauen für diese schwierige Aufgabe zu geben.

...den Vergnügungswart:
Davon gibt es beim TSV "leider" mehrere. Langweilig wird uns also nie. Regelmäßig heißt es Mannschaftsausflug ins Nachtleben von Erlangen oder Nürnberg. Seit mehreren Jahren geht es zum krönenden Saisonausklang in Richtung Süden. Die letzten fünf Jahre hieß das Ziel Bibione. Dieses Jahr wird das Ganze noch getoppt und der TSV reist mit über 25 Spielern ins 17. Bundesland - vielleicht gibt es ja sogar was zu feiern!
 
...sein peinlichstes Erlebnis auf dem Platz:
Kann mich nicht erinnern, selbst ein peinliches Erlebnis auf dem Platz gehabt zu haben. Peinlich ist mir nur, wenn sich Mitspieler nicht im Griff haben und mit ihrem Gemotze anstatt mit fußballerischem Können glänzen.

...Waldi Keim:
Unser Abteilungsleiter - eine Institution beim TSV. Leute wie Waldi tragen vor allem mit ihrer Arbeit im Hintergrund dazu bei, dass der Spielbetrieb reibungslos vonstatten geht und das Umfeld sowie die Spiel- und Trainingsbedingungen optimal sind. Zudem ist Waldi einfach ein Kerl, den man gern haben muss. Ich denke, hier spreche ich im Namen der gesamten Mannschaft!

...die Herbstmeisterschaft:
Die hat uns nach dem mäßigen Saisonstart mehr oder weniger überraschend getroffen. Hinzu kommt, dass wir in der Hinrunde auch noch mit einigem Verletzungspech leben mussten. Jedoch haben wir in den letzten Spielen mit konstanter Leistung und einer super Serie gezeigt, dass mit dem TSV durchaus zu rechnen ist. Vor allem, da nun wieder alle Spieler an Bord sind, wäre es eine Lüge zu sagen, wir möchten die aktuelle Situation nicht nutzen. Unser Trainer wird uns dafür in der Vorbereitung sicher hart genug rannehmen und uns auch den nötigen Respekt vor dieser Aufgabe beibringen. Überheblichkeit darf gar nicht erst aufkommen.

... seine kuriosestes Sporterlebnis: Als beim Champions-League-Finale 2005 in Istanbul ein zwei Zentner schwerer, glatzköpfiger Liverpool-Fan beim Halbzeitstand von 0:3 gegen sein Team in der Reihe vor mir heulend da saß und Bilder seiner Katze anschaute. Weiß bis heute nicht, ob er einfach nur seine Mietze vermisst hat oder ob das was mit dem Spielstand zu tun hatte…

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