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Artikel veröffentlicht am 30.07.2007 um 18:00 Uhr
FC Eintracht Bamberg:
„Vom Kopf nicht in die Füße gebracht“
Satz mit x. Mit einer ebenso überraschenden wie verdienten 1:3-Heimniederlage gegen die SpVgg Weiden startete der FC Eintracht Bamberg in die neue Bayernliga-Saison. Viel Zeit zum Nachdenken bleibt den Mannen von Trainer Christoph Starke aber nicht. Bereits am Mittwoch ab 18.30 Uhr wartet der nächste dicke Brocken. Dann müssen die Domstädter bei der 2. Mannschaft des 1. FC Nürnberg antreten.
Von
Marco Heumann
Peter Heyer – es waren nicht wenige, die die Auftaktniederlage der Bamberger gegen Weiden an diesem Namen festmachten. Tenor: Wenn der Torjäger fehlt, sind die Domstädter nicht einmal mehr die Hälfte wert.
„Das ist mir entschieden zu billig“, wehrt sich Trainer Christoph Starke gegen eine solche Sicht der Dinge. Die Gründe für die Schlappe im ersten Spiel liegen für den Coach des Aufstiegsanwärters tiefer. „Wir haben unser Spiel vom Kopf nicht in die Füße gebracht“, umschreibt es Starke. „Wir haben nie das gebracht, was die Mannschaft kann und was sie in der Vorbereitung teilweise gezeigt.“
Viel zu wenig Biss, viel zu viel Zaghaftigkeit
Er hat bei seiner Mannschaft am Sonntag viel zu wenig Biss und viel zu viel Zaghaftigkeit gesehen. „Das was uns im letzten Jahr immer wieder ausgezeichnet hat, war nicht da“, erklärt der Trainer und meint Prädikate wie Herz, Leidenschaft und Laufbereitschaft. Man könnte auch sagen, die Elf präsentierte sich beim ersten Auftritt seltsam blutleer. „Wir hatten keinen Mut“, weiß Starke.
Das Spiel der Bamberger plätscherte mehr oder minder vor sich hin. Der Funke sprang nicht über. Trotz der mehr als 2000 Zuschauer. Oder vielleicht sogar wegen dieser Kulisse. „Vielleicht war der Erwartungsdruck zu hoch“, sagt der Trainer. Schließlich gilt die immer noch junge Mannschaft allerorten als einer der heißen Aufstiegsanwärter. Und in Bamberg selbst freuen sich schon jetzt viele auf Regionalliga-Spiele in der nächsten Saison. Ein Umfeld, unter dem ein Team durchaus leiden kann. Und am Sonntag wohl auch litt.
„Als wir nach zwei dummen Fehlern die Gegentore gefangen haben, haben wir es nicht geschafft, den Schalter umzulegen“, denkt der Coach an die Minuten 65 und 68, als aus dem 1:0 ein 1:2 wurde. Der Anfang vom Ende der Bamberger Hoffnungen. Ein Rückstand war in den Köpfen der Spieler nicht vorgesehen.
Starke nimmt Team in die Pflicht
„Ich erwarte jetzt eine Reaktion des Teams“, nimmt Starke seine Spieler in die Pflicht. Beim ersten Auswärtsspiel in Nürnberg am Mittwoch will er einen „bedingungslosen Fight“ sehen. „Ich weiß, dort hängen die Trauben sehr hoch“, erklärt er mit Blick auf die Ambitionen der Cluberer, die mit dem neuen Trainer René Müller (Ex-Nationalkeeper der DDR) unbedingt in die Regionalliga wollen. „Da spielen derzeit reihenweise Profis“, berichtet der Bamberger Trainer. Zum Auftakt in Bad Kötzting gehörten unter anderem Nicky Adler (Ex-1860), Joshua Kennedy (Ex-Dynamo Dresden) und der Tscheche Marek Nikl zum Kader. Dennoch reichte es nur zu einem 1:1. Sprich, der Club ist eigentlich zum Siegen im ersten Heimspiel verdammt.
„Das kann vielleicht ein Vorteil für uns sein“, blickt Starke auf diese Konstellation und den starken Nürnberger Kader. „Vielleicht tun wir uns auch auswärts wieder leichter.“ Ohne den Druck des Publikums spielten die Bamberger schließlich schon in der letzten Saison oftmals befreiter als im Volkspark auf. Außerdem sollte ein Spiel gegen Profis Motivation genug sein. „Ich hoffe, dass wir Paroli bieten können.“
Ziel: Einen Zähler mitnehmen
Einen Zähler würde Starke gerne aus Nürnberg mitnehmen. Dann könnte auch sein anderer Wunsch in Erfüllung gehen. „Wir brauchen weiter Ruhe im Umfeld“, warnt er davor nach dem Fehlstart gegen Weiden schon in Panik zu verfallen. „Ich glaube weiter an die Mannschaft.“ Die habe in der Vorbereitung gezeigt, was sie kann. „Wir haben auch vier Landesligisten sicher beherrscht“, wehrt sich der Trainer gegen die Vermutung, die Testspielgegner seien womöglich zu schwach gewesen.
Bezwungen wurden sie aber auch mit Toren von Peter Heyer. Der kehrt am Mittwoch nach seiner roten Karte in jedem Fall ins Team zurück. Und auch wenn sein Fehlen sicher nicht der Grund für die Niederlage gegen Weiden war – mit dem Goalgetter steigen die Bamberger Aktien.
Mit Peter Heyer einfach stärker
Das weiß auch Christoph Starke. „Der Peter ist eigentlich nicht zu ersetzen“, sagt sein Trainer. „Er kann Spiele im Alleingang entscheiden, ist ungemein laufstark und bindet mindestens einen Gegenspieler.“ Man könnte auch sagen, mit dem Torjäger können die Domstädter ganz anders spielen als ohne ihn. Womöglich auch erfolgreicher.
Wiedergutmachung angesagt. Gegen Weiden war noch jede Menge Sand im Bamberger Getriebe. Für die Partie in Nürnberg am Mittwoch nimmt Trainer Christoph Starke seine Elf in die Pflicht. Er erwartet eine Steigerung.
Foto SL
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