Mit einer Serie von sieben Spielen ohne Sieg ging der ATSV Erlangen in die Partie, mit einer Serie von vier Spielen ohne Sieg die SpVgg Jahn Forchheim. Im "Flow" war keine der beiden Mannschaften, trotzdem galt es zu gewinnen, weswegen beide Mannschaften mit dieser Zielvorgabe in die Partie gingen. Der ATSV Erlangen steht auf dem letzten Nichtabstiegsplatz der Bayernliga, den die fünf Mannschaften hinter dem Aufsteiger heiß begehren. Beim Jahn könnte es demnächst aber auch nur noch darum gehen, nicht direkt abzusteigen und sich in die Relegation zu retten.
Elfmeter für den ASTV Erlangen. Firat Güngör fasst ATSVler Daniel Geißler am Arm. Den Kontakt nimmt der Erlanger dankend an. Eine Minute später hieß es jedoch 1:0 für die SpVgg Jahn Forchheim.
Uwe Kellner
Die Abstiegskämpfer gingen mit Bedacht in die Partie. Es gab immer eine Absicherung und die Verteidigungsreihen standen lieber einen Schritt weiter hinten, als von einem schnellen Gegenzug überrascht zu werden. Ismail Yüce verbuchte den ersten Torschuss, aber Schlussmann Tino Stahl winkte ihn ins Toraus. Kurz darauf war bereits Daniel Geißler unter lautstarken Reklamationen der Jahnler auf einmal alleine durch, scheiterte aber am starken Forchheimer Schlussmann. Der Schiedsrichter meinte, dass der Ball zu Geißler von einem Heimakteur kam. Die ATSV-Führung hätte so oder so riesige Diskussionen heraufbeschworen. Klar war der Pfiff in der 25. Minute, als Firat Güngör seinen Gegenspieler Daniel Geißler im Sechzehner mit der Hand runterdrückte und der ATSV den Kontakt dankend annahm. Ismail Yüce trat zum Strafstoß an, hatte den Keeper verladen, aber der Ball klatschte an den Pfosten und ins Feld zurück. Nun ging es schnell. Die Jahnler trugen den Ball in die gegnerische Hälfte, wo ihn die ATSVler nicht wegbekamen und letztlich bediente Philipp Nagengast seinen Goalgetter Tom Jäckel, der mit einem satten Schuss das 1:0 markierte. Das versetzte der Gästen einen Schlag und vom Elfmeterschützen war danach kaum noch etwas zu sehen. Eine große Chance hatte Klaus Faßold, als er eine Hereingabe von Tim Ruhrseitz direkt abfasste, aber seinen Meister in Tino Stahl fand, der auf der Linie mit einem starken Reflex rettete.
Ein Zweikampf der beiden Schlatzentralen. Timo Noppenberger und Philipp Mandelkow gerieten im Derby aneinander.
Uwe Kellner
Der ATSV war nun am Zug und musste beweisen, ob er neben Schönspielerei auch Abstiegskampf kann. Von den Spielertypen her haben die Erlanger eher Fußballer im Kader, die spielerisch glänzen. Beim Jahn hingegen hat man sich bereits an den Kampf der unteren Tabellenregion angepasst. Eine halbe Stunde vor dem Ende brachten die Gäste Ahmet Kulabas in die Partie, der im Derby erst einmal außen bleiben musste. Noch mehr Druck erzeigte Trainer Skeraj, als er zwanzig Minuten vor dem Ende mit der Hereinnahme von René Vargas auf Dreierkette umstellte. Für den Jahn boten sich im Gegenzug jedoch ebenfalls mehr Räume. Die Chancendichte wurde höher. Erst hatte Jens Wartenfelser die Vorentscheidung auf dem Fuß, traf aber nur neben das Tor und kurz darauf wurde Tom Jäckel im letzten Moment von Rade Bogunovic geblockt. Im Gegenzug brachte der Jahn eine Flanke von Lucas Markert nicht aus dem Sechzehner. Der Ball landete vor den Füßen von Philipp Mandelkow und dieser staubte zum 1:1 ab. Jetzt war der ATSV wieder oben auf und Ahmet Kulabas hatte die große Kopfballchance, setzte sie aber an den Querbalken. Kurz vor dem Ende der Partie hatte auf der anderen Seite der glücklose Steffen Müller den Sieg auf dem Schlappen, ließ sich aber allein vor dem Keeper abdrängen und hab den Ball letztlich über das Tor. In dem Punkt vergebene Großchancen konnten sich beide Mannschaften die Hand geben und bauten ihre jeweilige Sieglosserie aus.
Die Sturmreihen auf beiden Seiten hatten kein Glück im Abschluss. Jens Wartenfelser (vo.) wird geblockt vor den Augen von Michael Krämer. Das Derby hätte sowohl mit einem Sieg des Jahn als auch des ATSV enden können, stattdessen bauten beide ihre Sieglosserie aus.
Uwe Kellner
Spielbericht eingestellt am 14.04.2019 00:21 Uhr