Wenig überraschend justierte Christoph Starke nach der Niederlage in Hof einige Male nach. Für den verletzten Christian Berchthold stand Jonas Hempfling zwischen den Pfosten. Mikel Seiter und Thore Dengler rutschten für Tobias Weber und Felix Strößner in die Startformation. Zudem änderte Starke das System: In einem 4-1-4-1 mit Chris Wolf auf der Sechserposition wollte er zum einen die nötige Sicherheit im Defensivbereich und zum anderen mit Dominik Schmitt und Kristian Böhnlein eine Reihe weiter vorne offensiv mehr Druck erzeugen als noch in Hof. Sein Gegenüber, Daniel Bierofka, hatte personell einige Schmerzen, trat mit einer blutjungen Truppe an, musste kurzfristig Rechtsverteidiger Weeger noch an die Zweitligatruppe abtreten, weshalb A-Junior Luca Plattenhardt kurzfristig noch auf die Spielberechtigungsliste gehievt wurde.
Bastian Horter agierte einmal mehr stark, hatte allerdings den Ausgleich auf der Kappe.
Andreas Bär
Die beiden Trainer pflegen seit der letzten Saison einen fast schon herzlichen Kontakt. Immer wieder tauschten sich Daniel Bierofka und Christoph Starke über kommende Gegner aus. Für 90 Minuten musste die Freundschaft aber ruhen. Und Starke hatte daran weitaus mehr Freude als sein Gegenüber, im Vorjahr als Retter der Zweitligamannschaft mit einem klaren Ausrufezeichen aufwartend. Gegen bärenstarke Bayreuther konnte Bierofka mit einer starken taktischen Grundausrichtung und spielstarken, jungen Kickern anfangs nur wenig ausrichten. Die Altstädter ließen den unbedingten Willen erkennen, der in Hof noch fast komplett fehlte. Zwar fehlten die dicken Tormöglichkeiten in der Anfangsphase, doch es war schnell klar, dass die Hausherren die Partie vorzeitig entscheiden wollen. Und nach 20 Minuten war es dann soweit. Engl klärte gegen den richtig stark aufspielenden Weimar zur Ecke, die kurze Ecke - Böhnlein tippte an, Wolf flankte, nickte Tobias Ulbricht per Kopf ein. Nach einem neuerlichen Ballgewinn des auf der Sechserposition überragend aufspielenden Ex-Löwen Chris Wolf scheiterte Weimar erneut an Engl, ehe er seine starke Leistung krönen konnte. Böhnlein, auf der Spielmacherposition bestens aufgelegt, bediente per Flankenball den Ex-Club-Kicker, der zur scheinbaren Vorentscheidung einsandte. Und wie: Er jagte das Leder aus spitzem Winkel fulminant in die Maschen. Vier Minuten später hätte er das Spiel endgültig entscheiden können, doch nach einem sehenswerten Sololauf über das halbe Feld jagte er das Spielgerät an den langen Pfosten (35.). Das sollte sich rächen: Fast im Gegenzug fällte Bastian Horter Lucas Genkinger, Kilian Jakob hämmerte das Leder mit seinem linken Schlappen humorlos an der Mauer vorbei in die Gambel - die Partie war wieder offen. Christoph Daferner und Simon Seferings hätten die mangelnde Chancenverwertung nur eine Zeigerumdrehung später fast gerächt, scheiterten aber an Jonas Hempfling.
1860-Youngster Christoph Daferner ließ sein Talent einige Male aufblitzen.
Andreas Bär
Komplett auf den Kopf gestellt war das Spiel nach einer guten Stunde. Alexander Fuchs setzte sich auf der rechten Bahn durch, Bastian Horter konnte das Leder nicht blocken und der starke Simon Seferings vollstreckte - die Gefahr zusammenbrechender Altstädter nach diesem neuerlichen Genickschlag war nicht von der Hand zu weisen, zumal die 60er-Fohlen auch schon beim Auftaktsieg über Ingolstadt erst nach einer Stunde Fahrt aufnahmen. Doch weit gefehlt. Die Altstadt schlug postwendend zurück. Nach einem doppelten Doppelpass mit Tobias Ulbricht verwandelte Dominik Schmitt zur neuerlichen Führung. Und er legte auch den Grundstein für die Vorentscheidung: Uneigennützig legte er quer auf Joker Cemal Keymaz, der nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung seinen ersten Regionalligatreffer markierte. Doch auch die Gäste schlugen sich wacker, hätten kurz vorher erneut ausgleichen können und hinterließen vor allem in der Offensivbewegung weiterhin einen starken Gesamteindruck.
Chris Wolf leistete Immenses, ließ seine schwache Leistung aus dem Hof-Spiel komplett vergessen.
Andreas Bär
Für die Altstädter, die durch den Sieg erst einmal Rückenwind erhalten, warten jetzt zwei oberbayerische Aufsteiger: Nächsten Freitag geht es nach Rosenheim, ehe der VfR Garching in der Wagnerstadt gastiert. Dann vermutlich auch wieder mit Anton Makarenko, Christian Berchthold und Steffen Jainta, der sich vom Lazarett zurückgemeldet hat.
Spielbericht eingestellt am 23.07.2016 01:01 Uhr