11.08.2011: Eine Dummheit mit Folgen - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 11.08.2011 um 19:30 Uhr
11.08.2011: Eine Dummheit mit Folgen
HIGHLIGHT-SPIEL Der ASV Veitsbronn war nicht nur in der Liga auf dem Vormarsch, auch im Pokal sorgten die Jungs von Markus Hütter für Furore: Im Halbfinale des Toto-Pokals kam es am 11. August 2011 zum Elfmeterschießen gegen den Favoriten SV 73 Süd. Knackpunkt der Partie war die 34. Minute, in der Süds Kapitän Amtmann nach einer Tätlichkeit die Rote Karte sah und zugleich ein Treffer der Gäste aberkannt wurde.
Von Marco Galuska

ASV Veitsbronn - SV 73 Süd 6:5 (1:1, 1:1) nach Elfmeterschießen

Der ASV Veitsbronn und sein Pokalmärchen! Mit 6:5 konnten sich die Hütter-Schützlinge im Halbfinale nach Elfmeterschießen gegen den SV 73 Süd durchsetzen. Knackpunkt der Partie war die 34. Minute, in der Süds Kapitän Amtmann nach einer Tätlichkeit die Rote Karte sah und zugleich ein Treffer der Gäste aberkannt wurde. Im Elfmeterschießen patzte Henninger, während alle Veitsbronner trafen, so dass der ASV am Kärwa-Wochenende am Sonntag nach Dinkelsbühl (4:1-Sieger in Raitersaich) fahren durfte und bei den Sportfreunden um den Kreispokal-Titel spielte.


Tolle Tage standen in Veitsbronn im Sommer 2011 bevor. Die heimischen ASV-Kicker schrieben nach ihrem Aufstieg in die Bezirksliga auch im Pokal Vereinsgeschichte. Auf dem Weg ins Halbfinale ließ der ASV schon aufhorchen und besiegte nacheinander den SC Türk Genc (5:2), Post SV (6:1), ASV Zirndorf (6:0) und die SG Quelle Fürth (2:1). Die hochgehandelten, weil top verstärkten Süder träumten - laut Team-Manager Dieter Rebel - gar vom Einzug in den DFB-Pokal. Gegen den ASV Fürth (3:0), Tuspo Nürnberg (3:0) und ASV Vach 5:3 (nach Elfmeterschießen) setzte sich das Team aus der Werderau durch und auch am Hamesbuck waren die Gäste in der Favoritenrolle.

Süd beginnt druckvoll - Veitsbronn früh in Bedrängnis

Für das Pokal-Halbfinale unter der Woche mussten beide Teams auf wichtige Offensivkräfte verzichten, während Veitsbronns Fabian Müller eine Rotsperre abzusitzen hatte, fiel bei den Südern die komplette etatmäßige Sturmreihe aus. Ferdinand Ehrl (Rotsperre), Artur Boxler (wegen Studium) und Stephan Schwendinger (krank) standen nicht zur Verfügung und so durfte die Jugend um Burak Babur und Ufuk Bir sich in vorderster Front beweisen. Und Bir gelang gleich ein traumhafter Einstand nach acht gespielten Minuten. Edisan Berisha hatte ihn per Steilpass in Szene gesetzt und der Youngster frei vor ASV-Keeper Fabio Goßler eiskalt vollstreckt. Es lief ganz nach Gusto der Süder, während die Gastgeber zunächst um Ordnung bemüht waren und sich oft nur durch taktische Foulspiele zu helfen wussten. Nach 13 Minuten folgte für die Veitsbronner der nächste Nackenschlag, als Offensivmann Sven Ulrich mit malader Leiste frühzeitig raus musste.

 

Mit vereinten Kräften stemmten sich die Veitsbronner hier gegen Süds Spielgestalter Necati Güler
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Wie aus dem Nichts kamen die Hausherren nach einer Viertelstunde zum Ausgleichstreffer. Ein Eckball flog quer durch den Strafraum wurde noch einmal in die Gefahrenzone befördert, wo Reinhardt Kusnyarik frei an den Ball kam und sich nicht lange bitten ließ. "Der Ausgleichstreffer war schon glücklich", gestand ASV-Coach Markus Hütter nach Spielende ein. Fünf Minuten später hätte Sven Illauer mit einem ansatzlosen 25-Meter-Hammer an die Querlatte beinahe den Spielverlauf komplett auf den Kopf gestellt, denn die Süder waren - angetrieben von ihren Kreativspielern Berisha und Necati Güler - klar spielbestimmend. Doch zumindest gelang es den Veitsbronnern nun besser die Räume zuzustellen, so dass die Gäste oftmals den weiten Ball oder Standardsituationen suchen mussten. Berisha traf den Ball mit einer Direktabnahme nach einer Flanke von Abdelkader Atakora nicht voll, so dass Goßler sicher halten konnte (30.).

Ein großer Aufreger in Minute 34


Knackpunkt im Spiel: Referee Nador stellt Süds Amtmann vom Platz.
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Der große Aufreger der Partie folgte in der 34. Minute. Einen Freistoß von der rechten Seite flankte Güler nicht etwa in den Strafraum, sondern legte ab auf Berisha, der mit einem tollen Schuss aus 23 Metern Goßler das Nachsehen gab. Doch ehe der Ball im Netz landete, war die Pfeife des Unparteiischen Eric Nador schon ertönt. Denn in der Spielertraube hatte Süd-Kapitän Sascha Amtmann sich zu einer Tätlichkeit gegen Dietmar Kusnyarik hinreißen lassen und dafür sofort die Rote Karte gesehen. Statt 2:1-Führung hieß es für die Süder nun wieder einmal in Unterzahl zu bestehen. Bis zur Pause sollte zunächst kaum mehr Nennenswertes passieren.

Süd verpasst die Entscheidung in regulärer Spielzeit

Veitsbronn siegt im Elfmeterschießen
Vor dem Elfmeterschießen machten sich Adrian Henninger (l.) und Süd-Keeper Martin Tschinkel noch Mut. Henninger wurde mit seinem verschossenen Elfmeter zum Unglücksraben.
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Der zweite Durchgang startete mit guten Gelegenheiten für den dezimierten Favoriten, aber Güler (48.) und Adrian Henninger (49.) verzogen knapp. Auf der anderen Seite wurde ein zu unplatzierter Schuss von Reinhardt Kusnyarik zur sicheren Beute von Süd-Keeper Martin Tschinkel (52.). Süd erspielte sich trotz Unterzahl ein klares Chancenplus, was Trainer Harald Gerstner nach der Partie zum sicherlich richtigen Urteil brachte: "Wir haben ja genügend Chancen gehabt die Partie auch in Unterzahl zu gewinnen, wenn es dann im Elfmeterschießen nicht reicht, darf man sich nicht beschweren." Zwei Mal hatten auch die Veitsbronner durch Illauer die Führung auf dem Fuß, als Tschinkel aus kurzer Distanz parierte (58.) und der schnelle Angreifer knapp vorbei zielte (64.). Doch auf der anderen Seite waren es immer wieder Güler und Berisha, die für ordentlich Wirbel sorgten, doch war der Abschluss oftmals zu ungenau: Henninger (55.), Berisha nach Traumpass von Mehmet Ok (73.), Güler (76.), Ok per Freistoß (89.), Markus Haidinger per Kopf (90.) - beste Torchancen blieben ungenutzt. Auch ein möglicher Strafstoß, als Güler in der 79. Minute gefoult wurde, blieb den Südern verwehrt, allerdings hatte man auch Glück, dass im direkten Gegenzug Reinhardt Kusnyarik zu Unrecht wegen einer angeblichen Abseitsstellung zurückgepfiffen wurde.

Krämpfe im Siegesjubel

Veitsbronn siegt im Elfmeterschießen
Nach dem Jubel folgten die Krämpfe: Im Siegestaummel zwickte manch Muskelpartie bei den ASV-Spielern, ein paar Tage später mussten sie - trotz Kärwa - wieder fit sein, denn dann ging es in Dinkelsbühl um den Kreispokal.
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So musste die Entscheidung um den Einzug ins Finale in dem vom favorisierten Team generell eher ungeliebten Elfmeterschießen fallen. Haidinger und Atakora verwandelten sicher für Süd, ebenso Marco Dimper für Veitsbronn, während beim Elfmeter von Moritz Hütter den Veitsbronnern kurz der Atem stockte, da Tschinkel mit einer Hand am Ball war, aber den Einschlag im Netz nicht verhindern konnte. Als dann Henninger den Ball links am Tor vorbei schoss, lagen alle Trümpfe in den Händen der restlichen ASV-Schützen. Dietmar Kusynarik, Dominik Rauch und schließlich Reinhardt Kusnyarik trafen und lösten damit eine grün-weiße Jubeltraube aus. Dass im Anschluss an die Jubelszene gleich bei zwei Spielern Krämpfe ausgedehnt werden mussten, blieb eine sympathische Randnotiz.

Nach der Kärwa die Ernüchterung im Pokalfinale


Die Pokalträume des SV 73 Süd waren geplatzt - endgültig im Elfmeterschießen, vielleicht aber schon während der regulären Spielzeit. Ein Problem ergab sich für die siegreichen Veitsbronner aber mit dem Einzug ins Pokalfinale: das für den folgenden Samstag geplante Kärwa-Heimspiel gegen den TV 48 Erlangen musste verlegt werden, denn am Sonntag stand um 17.30 Uhr das Pokalfinale bei den Sportfreunden Dinkelsbühl an - weg vom Kärwa-Zelt auf nach Dinkelsbühl! Dies sollte dann nicht gut gehen. Mit 1:5 endete die stolze Pokalserie der Veitsbronner in Dinkelsbühl. Dass die Trauben dort aber zu jener Zeit sehr hoch angesiedelt waren, zeigten der Kreisligist beim folgenden 2:0-Pokalsieg gegen die SpVgg Bayreuth.


Veitsbronn: Goßler, Meyer, Hütter, Dimper, Baumann, D. Kusnyarik, Wurzbacher, Ulrich (13. Rauch), Illauer, R. Kusnyarik, Schilmeier


73 Süd: Tschinkel, Henninger, Wiechers, Amtmann, Atakora, Gügel, Ok, Güler, Berisha, Bir (67. F. Knie), Babur (56. Haidinger)


Tore: 0:1 Bir (8.), 1:1 R. Kusnyarik (15.) / Elfmeterschießen: 1:2 Haidinger, 2:2 Dimper, 2:3 Atakora, 3:3 Hütter, Henninger neben das Tor, 4:3 D. Kusnyarik, 4:4 Ok, 5:4 Rauch, 5:5 Wiechers, 6:5 R. Kusnyarik


SR: Nador (SpVgg Zabo Eintracht) / Zuschauer: 300


Rote Karte: Amtmann (73 Süd) wegen Unsportlichkeit (34.).


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