Der Pokal hat eben doch seine eigenen Gesetze und so durfte am Samstagabend der in der Liga in Not geratene TuS Feuchtwangen einen am Ende sogar deutlichen Sieg bejubeln gegen eine SpVgg Mögeldorf 2000, die sich sehr erfolgreich in den vergangenen Wochen im oberen Drittel der Bezirksliga Nord etabliert hatte.
Gegen
den Favoriten aus dem Nürnberger Osten begann der TuS anfangs zurückhaltend,
aber auch die Gäste konnten zu Beginn offensiv kaum Akzente setzen. Der TuS war
insgesamt aktiver und kam immer wieder über die linke Seite durch Kreißelmeier
und Schaller zu gefährlichen Flanken in den Strafraum der SpVgg. In der
12. Minute wurde eine davon, getreten durch Kreißelmeier, länger und länger und
konnte gerade noch von Torhüter Manuel Hufnagl über den Querbalken gelenkt
werden. Erst nach 20 Minuten kamen die Gäste durch einen Freistoß von André
Lunz gefährlich vor das TuS-Gehäuse, welcher jedoch sein Ziel verfehlte. Jan
Scholz köpfte nach gut einer halben Stunde im Anschluss einer Freistoßflanke
von Schaller nur um Haaresbreite vorbei und auch Bartels stellte sein Visier zu
hoch ein bei einem Schuss aus 18 Metern kurz vor der Pause.
Nach
Wiederanpfiff des souveränen Unparteiischen Dominik Fober übernahm die
Beßler-Elf mehr und mehr die Initiative. Logische Folge war der verdiente
Führungstreffer in der 48. Spielminute. Eine herrliche Flanke von Kreißelmeier
köpfte Fabian Soldner vom Elfmeterpunkt mit Hilfe des Innenpfostens ebenso
sehenswert ein. Der Treffer gab den Kreuzgangstädtern deutlich Oberwasser und
Selbstvertrauen und so zwangen sie die SpVgg zu weiteren Fehlern in deren
Spielaufbau. Nach einer Balleroberung durch Soldner knallte Schaller das Leder
nur an die Netzhalterung des Tores. Auf der Gegenseite meldeten die Gäste
kurzzeitig Ambitionen auf den Ausgleich an, als Leier freistehend knapp am Tor von
Lindörfer vorbeiköpfte. Gäste-Kapitän Tobias Ubrig wurde bei einem weiteren
Kopfballversuch geblockt, sodass der TuS-Express einen Konter par excellence
fahren konnte, den Marco Wegert, bedient vom umtriebigen Schaller, eiskalt
vollendete. Der TuS ließ nicht nach und hielt die Nürnberger weg vom eigenen
Tor. Mögeldorf mühte sich zwar, kam aber meist maximal zu Halbchancen. In der
73. Minute sorgte Feuchtwangens Bester, Timo Schaller, für die Entscheidung,
indem er einen Freistoß aus 18 Metern halbrechter Position sehenswert über die
Mauer und in die Mögeldorfer Maschen hob. Die nie aufgebenden Jungs des
scheidenden Trainers Norbert Frey kamen in der 78. Minute noch zu einem
Lattenknaller durch Manuel Bodner. So war es dem sprintstarken Schaller
vorbehalten, den 4:0-Endstand zu erzielen, als er humorlos von der
Strafraumgrenze abzog und ins lange Eck vollstreckte. In der Schlussphase sah
Feuchtwangens Fabian Häffner noch die Ampelkarte wegen wiederholten Foulspiels
– eine harte Entscheidung. Doch diese sollte dem Jubel im Feuchtwanger
Heinz-Seidel-Stadion keinen Abbruch tun, sodass Kapitän Christian Beck den
Siegerscheck über 1350 Euro freudig von Kreisspielleiter Thomas Raßbach
in Empfang nehmen durfte.
Für Mögeldorf war die zweite Endspielteilnahme (nach der Niederlage im Elfmeterschießen gegen Aufkirchen vor zwei Jahren) ein gebrauchter Tag in einer starken Saison. Feuchtwangen verdiente sich den Pokalsieg dank einer richtig guten zweiten Hälfte. Mit dem Schwung des Titelgewinns gilt es nun am Mittwochabend im Sechs-Punkte-Spiel in Deutenbach in der Liga nachzulegen, damit das große Pokalspiel in der 1. BFV-Hauptrunde im Sommer weiter als Bezirksligist stattfinden kann.
TuS Feuchtwangen: Lindörfer, Schaller, Scholz, Häffner F., Soldner, Arold S., Beck C., Flügel, Kreißelmeier, Bartels, Wegert / Kapp (78.), Ruck (68.), Heumann-Neubert (81.)
SpVgg Mögeldorf 2000 Nürnberg: Hufnagl, Brutcher, Leier, Staudt, Bielz, Lunz, Schaette, Schinner, Rein, Ubrig T., Vitalini / Bodner (69.), Geishöfer T. (10.), Ubrig C. (57.), Renn (61.)
Tore: 1:0 Soldner (49.), 2:0 Wegert (60.), 3:0 Schaller (74.), 4:0 Schaller (81.)
Gelbe Karten: Arold S. (20.), Häffner F. (61.) / Schaette (33.), Bielz (45.), Staudt (73.)
Gelb-Rote Karte: Häffner F. (87.) / -
Schiedsrichter: Dominik Fober (SG TSV/DJK Herrieden)
Zuschauer: 180.