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Artikel veröffentlicht am 06.11.2009 um 18:00 Uhr
Bernd Kauder vom SV Memmelsdorf: Sorgen wie Louis, stolz wie Oskar
Mittlerweile im zehnten Jahr bekleidet Bernd Kauder das Amt des Spielleiters beim SV Memmelsdorf und hatte damit maßgeblichen Anteil am größten Vereinserfolg, dem Aufstieg in die Bayernliga im vergangenen Sommer. Warum man den Grundstein für diesen Erfolg eigentlich schon vor fünf Jahren gelegt worden war, er aktuell ähnliche Sorgen hat wie Louis van Gaal und er vom Klassenerhalt überzeugt ist, erklärte er im Zwiegespräch mit anpfiff.
Von Benni Hofmann
17 Tore hat der SV Memmelsdorf derzeit erzielt. Das ist nicht wirklich viel, wenn man bedenkt, dass Toptorjäger Mario Meth in den vergangenen Spielzeiten stets auf dem eigenen Konto die 35-Treffer-Marke gesprengt hat. Andererseits: die Bayernliga ist ein anderes Pflaster und Meth selbst erzielte gemeinsam mit Nachwuchsstürmer Tobias Seifert 15 der 17 Tore. Das Problem: nach den beiden Knipsern kommt lange nichts. Die beiden restlichen Treffer besorgten Daniel Probst und Kapitän Rainer Lindner. „Das ist sicher ein Problem, dass Mario und Tobias im Moment unsere einzigen Knipser sind,“ klagt Kauder. Klingt ein bisschen nach Louis van Gaal und seine Bayern, wo ohne das Offensivduo „Robbery“ auch nichts geht. Gegen diesen Vorwurf wehrt sich das Memmelsdorfer Urgestein entschieden: „Erstens wissen die anderen auch, wo das Tor steht. Da muss nur einmal der Knoten platzen,“ so Kauder. „Und zweitens muss man das positiv sehen: obwohl die anderen Teams mittlerweile vor ihnen gewarnt sind, treffen Meth und Seifert weiter. Das beweist ihre hohe Qualität.“ Gerade Seifert sei dabei Spiegelbild eines langfristigen Konzepts an der Schmittenau.

Memmelsdorfer Erfolgsduo: über Trainer Norbert Schlegel (li.) sagt Spielleiter Bernd Kauder (re.): "er arbeitet höchst akribisch, macht die Spieler Woche für Woche besser."
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"Können und wollen nicht den Weg des Geldes gehen"

„Im Prinzip haben wir den Grundstein des aktuellen Erfolgs vor fünf Jahren mit der Verpflichtung von Stefan Wank gelegt.“ Der ehemalige Bayernligaakteur habe im Jugendbereich professionelle Strukturen geschaffen, „so dass wir nun zahlreiche Talente, die wir nach und nach an den Herrenbereich heranführen, in den eigenen Reihen haben.“ Seifert, der am Wochenende grippebedingt eine Pause erhalten wird, sei neben Pitzer, Weber oder seinem eigenen Sohn Dominik nur eines von vielen Beispielen, so Kauder. „Denn dass wir nicht den Weg des großen Geldes gehen, das war immer klar. Das wollen und können wir hier in Memmelsdorf auch nicht.“

In den letzten zehn Spielen: 1,7er-Punkteschnitt


Wenn der Vater mit dem Sohne: auch Dominik Kauder trägt die Farben des SVM im Herzen und hat den Sprung in die Bayernliga geschafft.
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Ebenso groß schätzt er jedoch den Anteil von Norbert Schlegel ein: „Gerade die ersten Wochen mit den fünf Spielen ohne Punktgewinn hat er akribisch gearbeitet, die Mannschaft Stück für Stück verbessert,“ lobt Kauder den Ex-Profi. Das Resultat: 17 Punkte aus den vergangenen zehn Spiele. „Das ist ein 1,7er Schnitt. Das kann sich sehen lassen!“ Zudem falle ihm auf, dass die Mannschaft sich prozessartig steigert: „das hat man auch in Buchbach wieder gesehen.“ Diese stand übrigens in der Heim-Tabelle ganz oben – bis letzten Samstag, als der Aufsteiger aus Memmelsdorf die Punkte entführte.
Steigern wird sich auch noch Tobias Wichert, da ist sich Kauder sicher. „Wir wissen um seine Qualitäten. Leider kämpft er aktuell ständig mit Verletzungen. Im Moment schwanken die Diagnosen der Ärzte zwischen Schambeinentzündung und Bauchmuskelzerrung,“ bedauert Kauder die Verletzungsmisere des Neuzugangs aus Hirschaid. Dennoch weiß er um die Wichtigkeit, die eine zweite Kreativkraft im Mittelfeld neben Michael Massak – „er macht seine Sache hervorragend, ist nicht umsonst einer unserer Schlüsselspieler“.

"Haben das Zeug zum Klassenerhalt"

Allgemein bescheinigt er der Mannschaft eine tolle Entwicklung: „Die Truppe setzt die Vorgaben des Trainers zu hundert Prozent um und zieht klasse mit. Ich bin wirklich stolz auf die Jungs.“ Kauder gerät ein bisschen ins Schwärmen, wenn er von den Spielern spricht, die derzeit das rote Dress der Schmittenauer tragen. Und ins Träumen: „Memmelsdorf in der Bayernliga, das muss keine Eintagsfliege sein. Wir haben das Zeug zum Klassenerhalt und mit unserer hervorragenden Jugendarbeit.“ Damit würden die Spieler ihn wohl noch stolzer machen...

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