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Artikel veröffentlicht am 17.07.2019 um 13:06 Uhr
Herz-Untersuchung kann Leben retten: Einer von 200 ist besonders gefährdet
Was tun, wenn ein Kind auf dem Fußballplatz aufgrund eines plötzlichen Herzstillstandes bewusstlos zusammenbricht? Zweifelsfrei: Schnelle Hilfe ist gefragt, "schließlich setzen eigentlich schon nach zwei Minuten ohne Sauerstoffversorgung erste bleibende Schäden ein", sagt der Kinderkardiologe Dr. Stephan Gerling.
Von Johannes Ederer
Dr. Stephan Gerling referierte zum Thema "kardiologisches Screening".
Johannes Ederer
Der Mediziner weiß, wovon er spricht. Der gebürtige Mittelfranke betreut - auch durch seine Zusammenarbeit mit dem FIFA Medical Centre of Excellence in Regensburg - zahlreiche junge Nachwuchs- und Leistungssportler. Um solch ein Szenario möglichst zu vermeiden oder aber derartige Fälle zumindest einzudämmen, hat der Bayerische Fußball-Verband (BFV) ein sogenanntes "kardiologisches Screening" etabliert, bei dem vor allem die Herzen der Kinder intensiv untersucht werden. "Die Erfahrung zeigt, dass bei etwa allen 200 untersuchten Kindern ein besonders auffälliger Fall dabei ist", sagte Gerling, der das ostbayerische BFV-NLZ-Turnier nutzte, um die etwa 300 anwesenden Jugendlichen und deren Eltern für das Thema zu sensibilisieren.

Keine geregelte Untersuchung unterhalb der Förderebene

Dabei demonstrierte der Mediziner aus Regensburg bei seinem Vortrag auch Erste-Hilfe-Maßnahmen und gab immer wieder ebenso pragmatische wie praxisnahe Hilfestellungen. Der BFV gilt in Sachen des kardiologisches Screenings seiner Spieler als Vorreiter und weist gerade auf Ebene der Regional- und Bayernauswahl die Betroffenen zum Handeln an. Zu wenig für eine breite Masse an leistungsorientierten Nachwuchssportlern, die diese Förderebene noch nicht erreicht haben und deshalb nicht bayernweit flächendeckend untersucht werden kann.

Zusammenspiel von Eltern, Verein und Verband

Weil das Screening oftmals auch mit Kosten von bis zu 200 Euro für den Einzelnen verbunden ist, könne der Verband nicht für alle Spieler im Freistaat dieses Angebot installieren, wie Verbandsjugendleiter Florian Weißmann und BFV-Vize Reinhold Baier berichteten. Vielmehr sei es das verantwortliche Zusammenspiel zwischen Eltern, Vereinen und Verband, die für die Wichtigkeit und Bedeutung der Screening-Maßnahme sensibilisiert werden sollen. Auch die DFB-Stützpunkttrainer sowie die Regionalauswahltrainer sollen im Rahmen einer gemeinsamen Fortbildung im Bereich "Erste-Hilfe" noch gezielter geschult werden, um im Notfall schnell reagieren zu können. Denn, wenn es soweit kommt, ist der Zeitfaktor von enormer Bedeutung.

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