Der Mediziner weiß, wovon er spricht. Der
gebürtige Mittelfranke betreut - auch durch seine Zusammenarbeit mit dem FIFA
Medical Centre of Excellence in Regensburg - zahlreiche junge Nachwuchs- und
Leistungssportler. Um solch ein Szenario möglichst zu vermeiden oder aber
derartige Fälle zumindest einzudämmen, hat der Bayerische Fußball-Verband (BFV)
ein sogenanntes "kardiologisches Screening" etabliert, bei dem vor
allem die Herzen der Kinder intensiv untersucht werden. "Die Erfahrung
zeigt, dass bei etwa allen 200 untersuchten Kindern ein besonders auffälliger
Fall dabei ist", sagte Gerling, der das ostbayerische BFV-NLZ-Turnier
nutzte, um die etwa 300 anwesenden Jugendlichen und deren Eltern für das Thema
zu sensibilisieren.
Keine geregelte Untersuchung unterhalb der Förderebene
Dabei demonstrierte der Mediziner aus Regensburg bei
seinem Vortrag auch Erste-Hilfe-Maßnahmen und gab immer wieder ebenso
pragmatische wie praxisnahe Hilfestellungen. Der BFV gilt in Sachen des kardiologisches
Screenings seiner Spieler als Vorreiter und weist gerade auf Ebene der
Regional- und Bayernauswahl die Betroffenen zum Handeln an. Zu wenig für eine
breite Masse an leistungsorientierten Nachwuchssportlern, die diese Förderebene
noch nicht erreicht haben und deshalb nicht bayernweit flächendeckend
untersucht werden kann.
Zusammenspiel von Eltern, Verein und Verband
Weil das Screening oftmals auch mit Kosten von bis zu
200 Euro für den Einzelnen verbunden ist, könne der Verband nicht für alle
Spieler im Freistaat dieses Angebot installieren, wie Verbandsjugendleiter
Florian Weißmann und BFV-Vize Reinhold Baier berichteten. Vielmehr sei es das
verantwortliche Zusammenspiel zwischen Eltern, Vereinen und Verband, die für
die Wichtigkeit und Bedeutung der Screening-Maßnahme sensibilisiert werden sollen.
Auch die DFB-Stützpunkttrainer sowie die Regionalauswahltrainer sollen im
Rahmen einer gemeinsamen Fortbildung im Bereich "Erste-Hilfe" noch
gezielter geschult werden, um im Notfall schnell reagieren zu können. Denn,
wenn es soweit kommt, ist der Zeitfaktor von enormer Bedeutung.
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