Wolfgang Schaper zum 75. Geburtstag: Ein echtes Quelle-Urgestein - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 15.06.2018 um 09:00 Uhr
Wolfgang Schaper zum 75. Geburtstag: Ein echtes Quelle-Urgestein
Wer in den vergangenen Jahrzehnten mit der SG Quelle Fürth zu tun hatte, der wird ganz bestimmt Wolfgang Schaper kennen. In vielen Funktionen prägte dieser den Verein und hatte entscheidenden Anteil an der sportlichen Entwicklung und erfolgreichen Jugendarbeit in Fürth-Dambach. Heute feiert Schaper seinen 75. Geburtstag - wir gratulieren herzlich!
Von Marco Galuska und Thomas Wedel
Thomas Wedel traf den Jubilar Wolfgang Schaper kurz vor dem 75. Geburtstag.
privat
Der Begriff "Urgestein" wird gerne und häufig verwendet, wenn man den Namen Wolfgang Schaper nennt, so wird sofort die Verbindung geknüpft zur SG Quelle Fürth, dessen Urgestein der heute 75-Jährige zweifelsohne ist.

So viele Posten hatte Schaper seit 1972 bei den Dambachern, war Jugendtrainer, Herrentrainer, Jugendleiter, Abteilungsleiter Herren, Kassier, Vorstand und ist auch immer noch aktiver Schiedsrichter. Mit voller Unterstützung seiner Ehefrau Gerdi, die ihren Mann auf den Fußballplätzen begleitet, bei den Quelle-Heimspiel am Eingang freundlich kassiert, ist der Fürther in der Fußballszene der Kleeblattstadt und weit darüber hinaus ein echter Begriff.

Um die eigenen Enkel spielen zu sehen, muss er aber in Richtung der holländischen Grenze fahren, wo die Zwillingskinder seines Sohnes als Fußballer gerade in die Bezirksliga aufgestiegen sind.

Der Opa war Anfang der 1960er-Jahre im erweiterten Kader der SpVgg Fürth, Oberliga Süd, spielte meistens in der 2. Mannschaft in der Bezirksliga. Den talentierten Kicker stoppte eine schwere Knieverletzung, wegen der ein schon vorbereiteter Vertrag bei der SpVgg mit monatlich 90 Mark Grundgehalt dann doch nicht zustande kam.

Schaper verabschiedete sich aber nicht vom Fußball - im Gegenteil. Als Jugendtrainer fand er ab 1966 seine Berufung. 1973 machte er seinen Trainerschein und coachte von 1974 bis 1976 als A-Jugend-Trainer die SpVgg Fürth in der Bayernliga, damals die höchste Klasse. Auch bei den Herren des SV Frankonia gab er den Ton an und beim VfL Nürnberg trainierte er in der Bezirksliga.

Die SG Quelle Fürth in der Saison 1984/85 mit Trainer Wolfgang Schaper (2.v.r.).
privat

Ab 1984 ging es als Herren-Trainer zur SG Quelle Fürth, mit der er den Aufstieg in die Bezirksliga schaffte. Es war erst der Anfang einer erfolgreichen Weiterentwicklung. Auf der Vereinshomepage ist in der Chronik zu lesen: "Mitte der 1980er schien bei der SG Quelle eine Initialzündung frei zu werden. Mit dem Fürther Urgestein - dem heutige Jugendleiter Wolfgang Schaper - als Trainer klopfte man bereits zweimal ans Tor zur Landesliga; der Aufstieg wurde schließlich 1988 dann tatsächlich realisiert."

Obendrein war Schaper von 1975 bis 1995 ehrenamtlicher Auswahltrainer beim BFV, trägt die Goldene Ehrennadel des Verbandes.

Nebenbei gab es noch besondere Fußball-Ereignisse abseits des Vereins, die Schaper in bester Erinnerungen geblieben sind. Einer seine besten Freunde war Kleeblatt-Legende Herbert „Ertl“ Erhardt, der einst auch Trainer bei der SG Quelle war. Der Weltmeister von 1954, der 50 Länderspiele bestritt und später auch Kapitän der Nationalmannschaft war, wurde von Schaper zu diversen Prominentenspielen gefahren - und des Öfteren kickte dieser dann Seite an Seite mit den deutschen Fußball-Legenden wie Helmut Rahn, Otmar Walter, Werner Liebrich oder Horst Eckel.

Saba-Team mit Wolfgang Schaper (unten rechts) im Spiel gegen eine ZDF-Auswahl 1981 in Heilbronn. Mit dabei u.a. auch die Weltmeister von 1954 Helmut Rahn (hinten 3.v.r.), Horst Eckel (hinten 2.v.r.), Werner Liebrich (hinten rechts) und Herbert Erhardt (unten 2.v.r.).
privat

Mit Ertl Erhardt spielte Schaper auch leidenschaftlich und recht professionell beim TV 1860 Fürth oder im Fürther Freibad Fußballtennis. Das sogenannte "Hutscheln" findet sich heute noch als Abteilung im Verein. Hier weiterhin dabei zu sein, das lässt sich Schaper auch heute nicht nehmen.

Neben seiner Trainer- und Funktionärstätigkeit blieb Schaper aber auch selbst noch am Ball, spielte in den Privatmannschaften des TV 1860 Fürth Schickedanz und Kickers.

Als Veitsbronns Sven Ulrich in einem Interview zum BFV-Bayern-Treffer befragt wurde, von welchem Trainer er am meisten gelernt habe, so antwortet er: "In der Jugend habe ich bei der SG Quelle Fürth unter Wolfgang Schaper gespielt. Von ihm habe ich einiges lernen dürfen - sowohl menschlich als auch sportlich. Er war damals schon relativ alt, aber topfit. Das war damals wie heute wahnsinnig beeindruckend für mich und hat mich immer sehr motiviert."

So wie Ulrich dürften auch jede Menge andere noch aktive oder ehemalige Kicker denken. Schließlich war Wolfgang Schaper über viele Jahre auch das Gesicht der Quelle-Jugend. Und heute ist er immer noch als guter Geist für die Stimmung nach den Spielen verantwortlich, auch wenn seine Frau ihm die Kopfstand-Vorführung mittlerweile verboten hat.

Trikotpräsentation in der Saison 2017/18 bei der SG Quelle Fürth (von links): Leopold Pillenstein, Mike Eglau, Wolfgang Schaper, Hilmar Lelke.
Nadja Färber

In der Chronik des Vereins heißt es: "Wolfgang Schaper verkörpert wie kein anderer die SG Quelle Fürth. Seit Jahrzehnten begleitet er mittlerweile in verschiedenen Funktionen den Weg der SG Quelle im TV Fürth 1860 und hat diesen maßgeblich und erfolgreich gestaltet." Dem bleibt für einen, der die Reden bei Ehrungen wie kaum ein Zweiter beherrscht, nicht mehr viel hinzuzufügen, außer: "Herzlichen Glückwunsch zum 75.!"

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Steckbrief W. Schaper

Wolfgang Schaper
Alter
80
Wohnort
Fürth
Familie
verheiratet, 1 Kind
Nation
Deutschland
1966-76 Jugendtrainer bei SpVgg Fürth
danach Herren-Trainer VFL Nürnberg Bezirksliga
1984-86 Herren-Trainer SG Quelle Fürth mit Aufstieg in Bezirksliga
1975-95 ehrenamtlicher Auswahltrainer beim BFV
seit 1972 ehrenamtlich beim TV 1860 Fürth tätig 


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