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Artikel veröffentlicht am 17.11.2017 um 20:00 Uhr
Wenig junge Schiedsrichter: Manfred Kettler im Amt bestätigt
Manfred Kettler steht der Schiedsrichtergruppe Erlangen für eine weitere Amtsperiode als Gruppenschiedsrichterobmann (GSO) vor. Auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen konnte sich der 59jährige gegen seinen Herausforderer Arvo Rösch klar mit 57 zu 22-Stimmen durchsetzen.
Von Alexander Hitschfel
In seinem Rückblick auf die letzten vier Jahre seiner Amtszeit, sagte Gruppenschiedsrichterobmann Manfred Kettler, im gut besuchten Veranstaltungssaal der SpVgg Erlangen, dass es für ihn zu Beginn seiner Amtszeit keine einfache Aufgabe gewesen sei, dass im unruhigen Fahrwasser befindliche Schiff der Schiedsrichtergruppe Erlangen, wieder in ruhigere Gewässer zu führen. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen sei er vor vier Jahren mit dem unbedingten Vorsatz angetreten die Gruppe wieder zu stabilisieren und vor allem auch in der Außendarstellung gegenüber Verband und Vereinen wieder deutlich zu verbessern.

Großer personeller Aufwand

Mit großem persönlichen Aufwand, zahllosen zum Teil sehr persönlichen Einzelgesprächen und mit viel Geduld sei es ihm dann doch gelungen, die seiner Meinung nach völlig unnötigen und zum Teil auch „unter der Gürtellinie“ geführten Streitigkeiten zwischen wenigen Personen zu befrieden und die Situation in diesem Bereich deutlich zu beruhigen. Gleichzeitig habe er aber auch damit angefangen eine andere schwierige Aufgabe anzugehen, nämlich der Verbesserung des Verhältnisses zu den Vereinen im Kreis in Angriff zu nehmen. Durch seine ständige Erreichbarkeit, einer gewissen Bestimmtheit, aber auch einem ehrlichen und offenen Auftreten gegenüber den Vereinsvertretern, sowie einer bedarfsweise notwendigen Härte und Konsequenz bei grundsätzlichen Punkten, habe er in den vergangenen Jahren eine deutliche Verbesserung des Verhältnisses zwischen Schiedsrichtergruppe und Verein erreichen können, so Kettler weiter. Dazu habe auch seine „Vor-Ort-Präsenz“ auf den Sportplätzen beigetragen. Abgesehen von den Diskussionen über Schiedsrichter-Leistungen und -entscheidungen – die es immer geben wird – was ja auch „Salz“ in der Suppe des Fussball-Sports sei – würden die Vereine der Schiedsrichtergruppe Erlangen wieder positiver gegenüberstehen als zu Beginn seiner Amtszeit.

Manfred Kettler bleibt Obmann.
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Schwierige Rahmenbedigungen

Die Rahmenbedingungen für den Schiedsrichtersport seien alles andere als einfach. So würden auch die Schiedsrichter und die Schiedsrichter-Funktionäre wie auch die Vereine vom Verband immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt, deren Umsetzung viel  Arbeit bedeutet. Die Tätigkeit als Obmann sei nicht immer einfach gewesen und habe ihn menschlich sowie gesundheitlich teilweise bis an die Grenze seiner eigenen Leistungsfähigkeit gebracht. Auch wenn man es nicht allen Schiedsrichtern recht machen könne, so habe er – so Kettler – genau auch wie seine Schiedsrichtereinteiler immer eine ausgleichende Gerechtigkeit für alle Schiedsrichter der Gruppe gefunden. Kettler dankte seinen „Mitstreitern“ in der Gruppenführung, die ihn die letzten vier Jahre begleitet haben, dankte aber auch den Schiedsrichter – besonders den Kollegen „Ü50“, die Wochenende für Wochenende gleich mehrere Einsätze „abarbeiten“ würden.

Problem: Nachwuchs

Ein großes Problem sieht Kettler in der Nachwuchsgewinnung von neuen Schiedsrichtern. „Neulingslehrgänge mit 20 bis 40 Teilnehmern sind schon lange Geschichte und selbst von mehreren Gruppen gemeinsam geplante Lehrgänge mussten schon abgesagt werden“, so der alte und neue Schiedsrichter-Boss. Weiter wünschte sich der Gruppenschiedsrichterobmann für die Zukunft eine deutlich bessere Verfügbarkeit, besonders der jungen Schiedsrichter. Neben den sonstigen Berichten wie dem Kassenbericht von Schatzmeisterin Andrea Mehlig, oder dem Bericht über die Lehrwarttätigkeit von Lehrwart Michael Schmidt, stellte Ausschussmitglied Norbert Göbel einige bezeichnende und markante Zahlen der Schiedsrichtergruppe vor. So hätten die Erlanger Schiedsrichter im Zeitraum von 11.2014 bis 10.2017 insgesamt 12.151 Spiele geleitet, darunter 5635 im Herren-, 5132 im Junioren-, 597 im Frauen- und 787 im Alte-Herren und Sonstigen-Bereich. Diese seien von insgesamt 173 Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter geleitet worden. 53 Schiedsrichter hatten weniger als zehn Spiele in vier Jahren geleitet. 77 Schiedsrichter „arbeiteten“ zwischen 10 und 100 Einsätze ab, 41 Schiedsrichter hatten mehr als 100 Einsätze. Von diesen 41 Schiedsrichtern seien mehr als die Hälfte älter als 50 Jahre gewesen. Die Schiedsrichter der Altersgruppe Ü50 hätten insgesamt 4698 Spiele geleitet. Hier sei klar erkennbar auf welchen „Schultern“ die Hauptlast der Spielleitungen liege, so Göbel. Der Altersdurchschnitt der Schiedsrichter liege aktuell bei 44,2 Jahren, was bedeute, dass 43,16 Prozent der aktuell 95 aktiven Schiedsrichter über 50 Jahre sind. Lediglich 31 Schiedsrichter seien zwischen 14 und 30 Jahren.

Arvo Rösch war der Herausforderer.
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Wenig junge Schiedsrichter


Eindringlich appellierte Göbel an die Schiedsrichter sich bei Verhinderung rechtzeitig abzumelden, beziehungsweise Spielrückgaben soweit wie möglich zu vermeiden. 2899 Spiele mussten aufgrund von Spielrückgaben umbesetzt werden. Bei den anschließenden Neuwahlen stellte sich aber nicht nur Manfred Kettler zur Wahl um das Amt des Gruppenobmannes, sondern auch das langjährige Ausschussmitglied Arvo Rösch, welches noch vor eineinhalb Jahren wegen beruflicher Überlastung seinen Rückzug aus dem Ausschuss erklärt hatte, stellte sich überraschend für die Wahl als Gruppenschiedsrichterobmann zur Verfügung. Von den insgesamt 80 abgegebenen Stimmen waren nach Auswertung durch den Wahlausschuss, bestehend aus Kreisspielleiter Max Habermann, Kreisschiedsrichterobmann Stefan Stadelmann und Bezirksschiedsrichterobmann Gerhard Pech, 57 Ja-Stimmen Manfred Kettler, 22 Ja-Stimmen für Arvo Rösch  entfallen. Eine  Stimme war ungültig. Manfred Kettler wurde damit für vier weitere Jahre an der Spitze der Schiedsrichtergruppe Erlangen bestätigt. Bezirksschiedsrichterobmann Gerhard Pech war bereits auf Abschiedstour durch die Gruppen im Bezirk. Er tritt 2018 nicht mehr zur Wiederwahl an. Kettler dankte Pech für die gute Zusammenarbeit und das immer „offene Ohr“, welches er bei Pech vorgefunden habe.       

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