Schwaig ist dritter Absteiger: Buch mit einem Bein in der BOL - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 30.05.2011 um 17:42 Uhr
Schwaig ist dritter Absteiger: Buch mit einem Bein in der BOL
Nach einer 1:3-Niederlage beim SK Lauf steht der SV Schwaig als dritter Absteiger in der Bezirksliga-Nord fest. Die SpVgg Erlangen (3:0 gegen Stein) und der Post SV (3:2 gegen Uttenreuth) wahrten ihre Chance, liegen allerdings weiter zwei Zähler hinter Cagrispor (1:2 gegen Buch) und Neunkirchen (2:1 in Röttenbach). Buch verschaffte sich derweil eine hervorragende Ausgangsposition und hat den BOL-Aufstieg vor Augen.
Von PB / MR / HL / AH / MG

Am Sonntagnachmittag um 16:55 Uhr war es amtlich. Die Aufholjagd des SV Schwaig ist gescheitert. Die viertbeste Rückrundenmannschaft (24 Punkte) steigt nach seiner 1:3-Niederlage im Lokalderby beim SK Lauf nach zwei Saisons wieder in die Kreisliga ab und folgt damit dem SC Uttenreuth und dem TSV Burgfarrnbach. Schon vor dem Spiel standen die Chancen für das Team von Jens Hamann nicht allzu gut, nur bei einem eigenen Sieg und gleichzeitigen Niederlagen der Konkurrenten der SpVgg Erlangen und des Post SV wäre der Relegationsplatz für die am kommenden abschließenden Wochenende spielfreien Schwaiger noch möglich gewesen. Erkämpften sich die tapferen Gäste zur Halbzeit noch eine 1:0-Führung durch einen Treffer von Akin Achmet, steckten die Blau-Gelben nach Bekanntwerden der Zwischenstände auf den anderen Plätzen frustriert auf. Nach knapp einer Stunde glich mit Kapitän Philipp Gottschalk einer aus, der mit 27 Jahren schon zum alten Eisen in der Jugendbande des SK Lauf, ehe der noch A-Jugendliche Philipp Stiegler zwanzig Minuten vor Schluss zum 2:1 einköpfte. Den Endstand besorgte dann wieder ein "etwas" älterer Herr; der 21 Jahre alte Sven Rothhaar.

SK Lauf - SV Schwaig 3:1
Da war die Sache im Prinzip schon gegessen. Sven Rothhaars Tor zum 3:1 für den SK Lauf (l.) war letztlich bedeutungslos, weil der SV Schwaig (in blau) schon allein aufgrund der Zwischen- und Endergebnisse auf den anderen Sportplätzen als Absteiger feststand.
Foto: fussballn.de


Was war auf den anderen Plätzen geschehen? Der Post SV hatte sich gegen Schlusslicht Uttenreuth in einem schwachen Spiel durch die Tore von Michael Peric (26.), Stefan Kühnlein (28.) und Daniel Paulus (38.) bis zur Halbzeit eine komfortable Führung herausgespielt und alle Schwaiger Hoffnungen so jäh beendet - obwohl die Post in den Schlussminuten sogar noch einmal richtig in Bedrängnis kam. Christian Wollny (83.) und Dominik Grillenberger (87.) brachten Uttenreuth, das sichtlich um einen würdigen Abschluss in der Bezirksliga bemüht war, noch einmal auf 2:3 heran. Doch mehr passierte nicht. Tabellenmäßig ist damit aber für den Post SV noch nichts gewonnen, die Kicker vom Ebensee liegen vor dem letzten Spieltag gleich auf mit der SpVgg Erlangen, die mit 3:0 zu Hause gegen den FC Stein gewann. Dabei erwischten die Erlanger ihre Gäste eiskalt. Bereits in der 4.Minute klatschte ein Ball an den Pfosten. Die ansonsten zu den besten der Liga gehörende Steiner Abwehr hatte einen rabenschwarzen Tag erwischt, sodass Thomas Michels folgerichtig schon in der 9.Spielminute das 1:0 für die Spieli gelang. Keine 60 Sekunden später traf Karim Kharshouf zum 2:0. Während Stein immer noch dabei war, zu seiner Ordnung zu finden, nutzten die Hausherren in der 15 Minute ihre nächste Chance prompt zum 3:0 durch Michels. Danach hatte die Partie nur noch wenig an Höhepunkten zu bieten, die Spieli war verständlicherweise darauf bedacht, den Sieg über die Zeit zu bringen, bei Stein klappte ohnehin nicht recht viel. 38 Punkte haben die Spieli und der Post SV nun auf dem Konto, zwei weniger als der Nürnberger Aufsteiger Cagrispor und der TSV Neunkirchen auf den ersten Nichtabstiegsplätzen. Während sich Neunkirchen durch ein Tor seines scheidenden Spielertrainers Norman Matschke in der Nachspielzeit mit 2:1 beim mit 41 Zählern theoretisch ebenfalls noch nicht gesicherten TSV Röttenbach durchsetzte, verlor Cagrispor zu Hause mit 1:2 gegen Buch und die Nerven.

Post SV - SC Uttenreuth 3:2
Der Tabellenletzte SC Uttenreuth (in rot) verabschiedete sich trotz einer 2:3-Niederlage beim Post SV würdig aus der Bezirksliga. Wollen Michael Peric, der Torschütze zum 1:0, und seine Mannen die Klasse halten, wird am letzten Spieltag ein Sieg benötigt.
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Das Spiel hätte aufgrund geringer Verletzungsunterbrechungen und Auswechslungen nach Bucher Ansicht keine fünf Minuten Nachspielzeit gebraucht. Es gab sie aber - und Buch lag mit 2:1 vorne gegen den Aufsteiger Cagrispor, der vor dem letzten Spieltag unverhofft noch einmal in Abstiegsnöte zu geraten schien. Buchs Eduard Hulm tat dann, was man eben bei einer solch knappen Führung tut und versuchte an der gegnerischen Eckfahne noch etwas Zeit zu schinden. Den emotional aufgeladenen Hausherren passte das freilich nicht, allerdings nahmen sie keine fairen Mittel zur Hilfe, um Hulm vom Spielgerät zu trennen. Im Gegenteil, der Bucher wurde am Boden liegend und von mehreren Gegenspielern umstellt, sogar getreten. Es folgten die dem Amateurfußball seit einigen Jahren leider auch immer wieder angehörigen tumultartigen Szenen, die nichts mehr mit Sport zu tun haben. Schiedsrichters Thomas Wolf gab nur Hulm die gelbe Karte. Sportlich ging es in den 90 Minuten vorher zu. Buch startete wie schon in den letzten Spielen stark. Keine fünf Minuten waren gespielt, da war Stefan Scherzer nach einer Ecke mit dem Kopf zum 1:0 für die Gäste zur Stelle. Zum 2:0 war in der 26. Minute Udo Brehm erfolgreich, der nach einem langen Abschlag von Torwart Marco Zitzmann den richtigen Riecher hatte und das Leder gefühlvoll im Cagri-Tor unterbrachte.

Cagrispor - TSV Buch 1:2Nach seinem 2:1-Sieg bei Cagrispor (in grün) steht der Tabellenzweite TSV Buch (in rot) mit mehr als einem Bein in der Bezirksoberliga.
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Auch danach boten sich den Knoblauchsländern immer wieder aussichtsreiche Konterchancen, doch der letzte Pass kam nicht an. Im zweiten Durchgang plätscherte die Partie über weite Strecken dahin, erst ein Traumtor von Mehdi Gürcan in den Winkel brachte wieder Spannung (86.) - die sich bei den Türken nach fünf nicht von Erfolg gekrönten Nachspielminuten in Aggression entlud. Dem Bucher Unverständnis für dieses Verhalten folgte mit etwas Abstand dann doch große Freude, schließlich hat man das Tor zur Bezirksoberliga weit aufgestoßen. Drei Punkte ist der TSV vor dem ASV Pegnitz auf dem zweiten Platz notiert, der dieses Jahr zum direkten Aufstieg berechtigt, weil keine mittelfränkische Mannschaft aus der Landesliga Mitte abgestiegen ist. Zu 100 Prozent spielt der diesjährige Meister ASV Vach nächste Saison in der BOL, das war schon nach dem 2:0 am letzten Spieltag gegen Bayern Kickers klar. Entspannt konnten die Mannen von Armin Appelt deshalb auch die Partie bei der SpVgg Hüttenbach angehen, die noch dringend ein paar Zähler für den Klassenerhalt brauchte. Tore von Julian Krause und Robert Fritzsche entschieden eine ausgeglichene Begegnung schließlich nach dem Seitenwechsel für die SpVgg.

SpVgg Erlangen - FC Stein 3:0Beim FC Stein (in rot-blau) lief im Vorwärtsgang nichts zusammen, und hinten war man offen wie ein Scheunentor. Die abstiegsbedrohte SpVgg Erlangen (in weiß-schwarz) nahms dankend an und gab seinen 3:0-Vorsprung nicht mehr her.
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Mit einem 1:1-Remis trennten sich derweil die beiden besten Aufsteiger FC Bayern Kickers und TV 48 Erlangen. Besonders im ersten Durchgang bestachen die Gäste vom Europakanal mit tollem Kombinationsfußball, ließen den Ball sehenswert und flüssig in den eigenen Reihen laufen - manch Zuschauer sprach vom "Barca der Bezirksliga". Die erste, aber auch einzige nennenswerte Gelegenheit gehörte aber den Hausherren, als Philip Snajder auf Alex Braunagel flankte, dieser den Kopfball aber nicht mehr entscheidend drücken konnte. Die beste Chance zur Führung hatte für Erlangen Michael Schweikart, der aus kurzer Distanz nur den Pfosten traf. Kurios war die Führung der Gäste, die Johannes Bach per Freistoß nach gut einer halben Stunde erzielte und der Ball durch die "Hosenträger" von BaKi-Keeper Marco Neubauer rutschte. Dass die Pausenführung für die Satzinger-Truppe absolut verdient war, stand aber außer Frage. Nach der Halbzeit konnten sich die Kleinreuther mehr am guten Bezirksliga-Spiel beteiligen und kamen nach einem tollen Spielzug von Akin Özdemir auf Snajder zum 1:1-Ausgleich. Davor hätte allerdings Christian Häring schon das 0:2 erzielen müssen, traf aber freistehend das Tor nicht. Das Spiel war in der Folge ausgeglichener, BaKi verpasste in seiner besten Phase die Führung, hatte aber richtig Glück, dass der eingewechselte Matthias Lorenczuk über das leere Tor schoss. So durfte das Remis eher als Erfolg für die Nürnberger gewertet werden, wobei der TV 48 damit freilich auch gut leben kann.

FC bayern Kickers - Tv 48 ErlangenDer FC Barcelona der Bezirksliga, der spielstarke TV 48 Erlangen (in weiß), musste sich im Duell der besten Aufsteiger mit einem 1:1-Remis beim FC Bayern Kickers (in blau) begnügen.
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Im letzten Heimspiel der Saison feierte Absteiger TSV Burgfarrnbach ferner noch einmal einen 4:2-Sieg über die umformierte SpVgg Heßdorf. Der noch A-Jugendliche Yasin Akin, Michael Gaudian und Marco Hörnig schossen sich gegen die harmlosen Gäste den Frust von der Seele und Burgfarrnbach mit 3:0 in Front, ehe der in der kommenden Spielzeit wieder als "normaler" Feldspieler auflaufende Heßdorfer Spielertrainer und Ex-Burgfarrnbacher Tino Alkov mit zwei Toren, kurz vor und nach der Halbzeit, Heßdorf wieder zurück ins Spiel brachte. Burgfarrnbach spielte jedoch unbeirrt weiter und kam in Person des eingewechselten Dominik Rauch verdient 4:2-Endstand.

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