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Artikel veröffentlicht am 22.01.2013 um 10:00 Uhr
"Wir sind zu einer Vorzeigemannschaft geworden"
altTurgay KaraliTurgay Karali im fussballn.de-Interview Mit keinem anderen Namen war der steile Aufstieg von Dergahspor in den vergangenen Jahren enger verbunden als mit Turgay Karali. Seit er 2009 aus dem Tor der SG Quelle Fürth als Spielertrainer zu Dergahspor wechselte, erlebte der türkische Vorzeigeklub einen fast schon märchenhaften Aufstieg vom Bezirksliga-Abstiegskampf bis zur Bayernliga-Relegation. Für fussballn.de stand Karali nach seinem Rücktritt erstmals für ein Interview bereit.
Von Marco Galuska
Turgay Karali im fussballn.de-Interview

Mit keinem anderen Namen war der steile Aufstieg von Dergahspor in den vergangenen Jahren enger verbunden als mit Turgay Karali. Seit er 2009 aus dem Tor der SG Quelle Fürth als Spielertrainer zu Dergahspor wechselte, erlebte der türkische Vorzeigeklub einen fast schon märchenhaften Aufstieg vom Bezirksliga-Abstiegskampf bis zur Bayernliga-Relegation. Für fussballn.de stand Karali nach seinem Rücktritt erstmals für ein Interview bereit.



fussballn.de: Hallo Herr Karali, wie geht es Ihnen zwei Wochen nach Ihrem Abschied von Dergahspor?



Turgay Karali: Vielen Dank, alles ok soweit. Ich hatte einen schönen Urlaub, das hat gut getan.

fussballn.de: Der Abschied des Erfolgstrainers von Dergahspor hat für Ausenstehende viele Fragezeichen aufgeworfen. So richtig erklären konnte man sich die Trennung nicht. Sie wollten vor Ihrem Urlaub nichts weiter dazu sagen. Können Sie nun ein wenig Licht ins Dunkel bringen, warum Sie den Verein, den Sie so entscheidend und erfolgreich geprägt haben, letztlich verlassen haben?



Karali: Ich hatte eine wunderschöne Zeit in diesem Verein. Aufgrund von Differenzen habe ich mich verabschiedet. Der Abschied ist mir schwer gefallen, aber ich habe es mir gründlich überlegt. Mehr möchte ich dazu eigentlich nicht sagen.



Karali


Die Karali-Brüder Hasan (mitte) und Turgay (rechts) nach dem Relegationsaufstieg in die Landesliga gegen Passau im Juni 2011.
Foto: fussballn.de

fussballn.de: Sie bildeten mit Ihrem Bruder Hasan Karali, der als langjähriger Vorstand im Sommer abtrat, eine brüderlich, sportlich äußerst erfolgreiche Verbindung. War der Abschied von Hasan aus seinem Amt im Nachhinein auch ausschlaggebend für Ihren Rücktritt?



Karali: Nein, das würde ich nicht sagen.

fussballn.de: Im Zuge Ihres Rücktritts hat man Sie von verschiedenen Seiten in höchsten Tönen gelobt und großen Respekt für Ihre Arbeit gezollt. Ahmet Aydin äußerte seine Verbindung zu Ihnen mit einem "I-love-Karali"-T-Shirt, die Mannschaft skandierte beim Gewinn des Burgpokals "Turgay Karali". Wie nimmt man solche außergewöhnlichen Reaktionen auf?



Karali: Ich war sehr gerührt und das war nochmal ein Zeichen dafür, dass einiges gut gelaufen ist in den letzten Jahren bei Dergahspor. Die Jungs sind mir ans Herz gewachsen, denn ich habe ja die Entwicklung vieler Jungs gesehen, wie aus den einzelnen Individuen dann eine Einheit wurde und dann die Erfolge kamen, das verbindet sehr. Erfolg kann man nur zusammen haben, die einzelnen Faktoren haben gestimmt und mit dem Team haben wir Unmögliches geschafft. Nur gemeinsam ist das möglich. Nach meinem Rücktritt haben sich viele meiner Jungs bei mir gemeldet und mich darum gebeten alles rückgängig zu machen, aber diese Entscheidung ist fest.



Burgpokal


Ahmet Aydin dankte beim Burgpokal seinem Ex-Trainer auf besondere Art und Weise per T-Shirt-Botschaft.
Foto: fussballn.de

fussballn.de: Was macht Sie besonders stolz und was waren die größten Erfolge, wenn Sie auf Ihre Jahre bei Dergahspor zurückblicken?



Karali: Der größte Erfolg war der Respekt, den wir uns von Mannschaften, von den Medien, von den Zuschauern erarbeitet haben. Wir sind zu einer Vorzeigemannschaft geworden, haben sehr vorbildlich gehandelt. Darauf bin ich besonders stolz. Als ich bei Dergahspor angefangen habe, war diese Mannschaft eine große Baustelle, das hat mich sehr viel Zeit und Nerven gekostet. Wenn ich jetzt die Nachfrage nach diesem Verein sehe, seitens Fußballern, seitens der Medien, sehe ich, dass Unmögliches möglich sein kann. Wenn ein deutscher Fußballer früher bei Dergah angefangen hat, wurde er belächelt. Heute sagt man: Echt, hast du es geschafft? Heute muss man sich diese Situation erarbeiten. Das ist Erfolg.



Karali verlässt Dergahspor


"Wir haben es geschafft, mit sauberer Arbeit uns Respekt zu verdienen - das war unser größter Erfolg", blickt Turgay Karali voller Stolz auf seine Zeit bei Dergahspor zurück.
Foto: fussballn.de

fussballn.de: Ihre Qualitäten als Torwart waren schon vor Dergahspor unbestritten, ihre Fähigkeiten als Trainer konnte man in den vergangenen dreieinhalb Jahren sehen. Ein Bewerbungsschreiben dürfte für zukünftige Arbeitgeber nicht nötig sein€¦Wie geht es für Sie als Spieler-/Trainer weiter?



Karali: Ich will erst einmal die Ruhe genießen und danach bin ich offen für alles. Ich lasse es einfach auf mich zukommen.

fussballn.de: Welche sportlichen Anforderungen stellen Sie an einen zukünftigen Verein?



Karali: Gute Zusammenarbeit und Verlässlichkeit sind für mich das A und O.



Erman Chamza


Erman Chamza, unter Karali Co-Trainer bei Dergahspor, soll die Arbeit beim Landesligisten fortführen.
Foto: fussballn.de

fussballn.de: Noch ein letzter Blick auf Ihren Ex-Verein: Erman Chamza, Ihr bisheriger Co-Trainer, wurde nun befördert. Sehen Sie mit ihm und der aktuellen Mannschaft eine weiterhin positive Zukunft für Dergah? 



Karali: Die Jungs haben ja eine gute Grundausbildung genossen, ich denke Erman Chamza wird das fortführen können, auf jeden Fall wünsche ich ihm sehr viel Glück. Bei den Hallenmeisterschaften haben wir das ja bereits beobachten können. Wenn ich das sehe, bin ich besonders stolz auf meine Jungs.



Fragen: Marco Galuska



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