"Wollten ihm keine Steine in den Weg legen": Trunstadt mit Interimstrainerduo bis Saisonende - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 28.02.2008 um 19:02 Uhr
"Wollten ihm keine Steine in den Weg legen": Trunstadt mit Interimstrainerduo bis Saisonende
Es war beinahe eine Nacht- und Nebelaktion, mit der Ingmar Blum zum SC 08 Bamberg wechselte und die SpVgg Trunstadt plötzlich ohne Trainer dastand. Für Abteilungsleiter Markus Mohl jedoch kein Grund zum Groll, wie er im Gespräch mit anpfiff bestätigte.
Von Bernd Riemke
Übernimmt mit zusammen Mario Beil das Training bis Saisonende: Manfred Baum
anpfiff
Die SpVgg Trunstadt ist immerhin der mit Abstand beste Aufsteiger im derzeitigen Klassement der Kreisklasse. Nachdem die letzten Ausflüge in die Kreisklasse jeweils nur von kurzer Dauer und nach einem bzw. zwei Jahren prompt wieder beendet waren, wandeln die Schwarz-Weißen nun auf anderen Pfaden. "Mit der Jugend zum Erfolg" heißt die Devise in Trunstadt, die nach dem erst im Nachsitzen sichergestellten Aufstieg in der vergangenen Saison mehr und mehr zu greifen scheint. Selbst der Abgang von Trainer Ingmar Blum während der Winterpause, gut zwei Wochen vor dem Frühjahrsauftakt bei der DJK Priegendorf, bringt das auf der Woge des Erfolges schwimmende SpVgg-Schiff nicht vom rechten Kurs ab. "Wir waren mit seiner Arbeit sehr zufrieden, wollten ihm aber keine Steine in den Weg legen", zeigt Mohl Einsicht bezüglich des Wechsel seines Trainer zu dessen Heimatverein SC 08 Bamberg.

Manchem Favorit getrotzt

Die Vereinsführung hat allerdings auch keinen Grund in Panik zu geraten. Mit Mario Beil und Manfred Baum, die beide schon höherklassig gespielt haben, übernehmen zwei erfahrene Akteure aus dem aktuellen Kader interimsmäßig das Training bis Saisonende. An der erfolgreichen Weiterführung der begonnenen Arbeit besteht im Verein ohnehin kein Zweifel. "Wir sind sehr zufrieden, wenn wir einen einstelligen Tabellenplatz halten", versichert Mohl, dass an noch größere Sprünge in der laufenden Spielzeit nicht zu denken sei. Dabei sah es zu Beginn so aus, als könnte Trunstadt zum Geheimfavoriten werden. Ehe der Liganeuling am 8. Spieltag zu Hause gegen FC Wacker Bamberg (2:3) die erste Niederlage bezog, musste Herbstmeister DJK Priegendorf die bislang einzige Niederlage (0:1) quittieren, kam der SV Hallstadt nicht über eine Punkteteilung hinaus (2:2) und wurde die SpVgg Stegaurach II auf heimischer Anlage förmlich überrollt (1:4). Im Anschluss daran gab es zwar vor allem auswärts immer wieder in regelmäßigen Abständen Niederlagen zu beklagen, aus den letzten drei Partien vor der Winterpause holte Trunstadt sogar keinen einzigen Dreier mehr und doch stehen die Schwarz-Weißen auf einem hervorragenden 6. Platz.

Junge, einheimische Spieler integrieren

Auf ihn hält der Abteilungsleiter große Stücke: Sebastian Böhnlein.
anpfiff
"Wenn jeder etwas mehr gegeben hätte, stünden wir sogar noch etwas besser da. Die Trainingsbeteiligung muss in der Rückrunde auf jeden Fall gesteigert werden", weiß Mohl trotz des guten Abschneidens wo der Hebel für das neue Trainerduo anzusetzen ist. Vom einmal beschrittenen Weg lassen sich die Verantwortlichen nicht abringen. Und dieser Weg heißt "Einheimische, junge Spieler integrieren"! Bei Robert Körner und Daniel Baum ist dies bereits allerbestens gelungen. Mit Sebastian Böhnlein gedeiht ein weiterer Rohdiamant in den eigenen Reihen, der - so Mohl - "noch eine tolle Karriere vor sich hat". Tobias Jäger hat den Sprung in die 1. Mannschaft mit seinen 19 Jahren ebenfalls geschafft - sticht aus dem Kader der SpVgg auf der anderen Seite aber auch mit drei Feldverweisen im bisherigen Saisonverlauf heraus. Die Garde der Jungen wird ergänzt durch Jürgen Schmitt (8 Treffer) und Stefan Mangold (5), die allesamt für "schönen, attraktiven, offensiven Fußball" stehen, wie ihn sich der Abteilungsleiter von seiner Elf wünscht. Da passt der Transfer in der Winterpause genau ins Bild. Den durchaus schwerwiegenden Abgang von Routinier Frank Hastreiter soll der erst 25-jährige Patrik Gan kompensieren, der vom SV Frensdorf II nach Trunstadt gewechselt ist. Da nach seiner Verletzung auch Keeper Stefan Schwarz wieder zwischen die Pfosten zurückkehren möchte und sich in der Vorbereitung mit Uwe Kießling um die "Nummer 1 duelliert", scheint es nicht zu hoch gegriffen, wenn Markus Mohl frohlockt: "Das Potenzial ist in jedem Fall vorhanden, um in den nächsten Jahren auch einmal an die Tür zur Kreisliga anklopfen zu können."

Dauerhaft Kreisklasse - oder mehr?

Bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Die erste Etappe scheint jedoch mehr als erfolgreich zu enden. Die bislang beste Platzierung, ein 7. Rang mit 44 Punkten im Aufstiegsjahr 1998/99 dürfte bald Schnee von gestern sein und auch für die neue Spielzeit laufen die Planungen bereits auf Hochtouren. Nicht nur, dass die Trainersuche in den folgenden Wochen intensiviert wird, die Verantwortlichen werden zudem nach jungen Spielern Ausschau halten, die ins bislang so prächtig funktionierende Mannschaftsgefüge eingepasst werden können. Ob für die SpVgg Trunstadt die Kreisklasse eben doch eine Nummer zu groß ist, wie es bislang immer der Fall war? Wohl kaum - der Fahrstuhl geht diesmal eher in die andere Richtung!

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