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Artikel veröffentlicht am 08.08.2011 um 00:00 Uhr

Schwieriger Neuaufbau: Ligastart hängt am seidenen Faden

Bis vor kurzem sah es mit dem Neustart der der A-Junioren des FC Eintracht Bamberg in der Bezirksoberliga noch ganz gut aus – da sprang Coach Sebastian Schnugg noch eine Fahrgemeinschaft ab, so dass jetzt nur noch zehn Akteure zur Verfügung stehen.

Von Hans-Jürgen Wunder

Die letzte Saison zählt wohl zu einer der schwärzesten in der Geschichte der beiden Fusionsvereine, zumindest was die Jugendarbeit angeht. Nicht nur die A-Junioren wurden nach nur einjährigem Aufenthalt in der Landesliga Nord durchgereicht, sondern auch die B-Jugend konnte ihren Platz in der Bayernliga nicht halten und stieg ebenfalls ab.
Danach herrschte bei der Eintracht etwas Ratlosigkeit, zumindest was die Neubesetzung der vakant gewordenen Trainerposition bei den ältesten Jugendlichen betraf. Zwar wusste man, dass man mit Andreas Kusch nicht mehr rechnen konnte, doch die Regelung der Nachfolge gestaltete sich sehr zäh. Für manchen Nachwuchskicker wohl zu langsam, denn bevor der C-Lizenz Inhaber Sebastian Schnugg als Übungsleiter präsentiert wurde, hatten sich schon fast alle verbliebenen Akteure neuen Vereinen angeschlossen. Bis auf Christopher Kettler, der auch schon bei den Senioren zum Einsatz kommt, ist also kein einziger Akteur aus der Mannschaft des letzten Jahres verblieben.

„Haben gute Leute“

Hat ein schwieriges Amt übernommen: Sebastian Schnugg

anpfiff.info

In der Kürze der Zeit ist es dem neuen Trainer trotzdem gelungen, zehn Spieler zu gewinnen, die in der Bezirksoberliga für eine neue Perspektive sorgen können. Nachdem eine Fahrgemeinschaft mit vier Kickern in den letzten Tagen abgesprungen ist, sucht er derzeit jedoch händeringend nach weiteren Akteuren. Schnugg weiß, dass er von den beiden B-Jugendteams wenig Unterstützung erwarten kann, weil auch die personell nicht gerade auf Rosen gebettet sind. Trotzdem gibt er die Hoffnung nicht auf, auch wenn der 28-jährige Übungsleiter, der selbst noch in der Zweiten spielt und seit 14 Jahren in der Jugendarbeit seines Vereins tätig ist, unumwunden zugibt: „Im Grunde genommen habe ich schon meinen gesamten Bekanntenkreis abgeklappert.“
Vielleicht, so hofft er, schließt sich einer der Jugendlichen von den Teams an, die ihre Hoffnungen auf eine Juniorenmannschaft kurzfristig aufgeben musste. Dabei hat er vier Vereine im Blickfeld, die kurzfristig ihren Rückzug aus dem Spielbetrieb erklärt haben. Darüber hinaus spekuliert er, dass er noch den einen oder anderen unzufriedenen Akteur für sein Projekt Bezirksoberliga gewinnen kann. Zwar ist die offizielle Wechselfrist schon seit 15. Juli abgelaufen, aber mit der Zustimmung des alten Vereins scheinen hier noch nicht alle Wege verbaut.

Lustlosigkeit greift um sich

Bereits bei den Akteuren, die den Bambergern den Rücken gekehrt hatten und sich in Richtung Memmelsdorf verabschiedet haben, um bei dem neuen Landesligisten dem runden Leder hinterher zu jagen, hat er gemerkt, dass nur wenig Motivation für die neue Liga vorhanden war. Allerdings kannten die Jugendlichen die jeweiligen Teams der Bezirksoberliga bereits aus der B- oder C-Jugend, wo sie mit großer Regelmäßigkeit durch diese Klasse nach oben marschiert sind. Andere Spieler, die nicht gewechselt sind, haben sich einfach aus dem Fußball zurückgezogen, weil ihnen andere Freizeitaktivitäten wichtiger waren. So steht Schnugg momentan vor der schwierigen Situation, dass er mit seinem Rumpfkader im Training meist nur ein Eckchen spielen lassen und auch keine Vorbereitungsspiele absolvieren kann. Wer sich also für die Bezirksoberliga gewappnet sieht, sollte sich schnell bei dem Übungsleiter melden – dem läuft nämlich mittlerweile schon die Zeit davon.