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Artikel veröffentlicht am 04.03.2024 um 12:15 Uhr

Das Ende einer Durststrecke: Beim FC Stein scheint der Turnaround geschafft

Nach zwei Abstiegen in Serie fand sich der FC Stein zu Saisonbeginn in der A-Klasse 8 wieder. Trotz eines großen Umbruchs im Sommer scheint ein Ende der Durststrecke erreicht: Unter Trainer Björn Rotter gelang mit Platz 3 zur Winterpause nicht nur der sportliche Turnaround, die junge und durchaus talentierte Truppe gibt den Verantwortlichen auch für die Zukunft Anlass zur Hoffnung.

Von Michael Watzinger

Unter Björn Rotter stehen die Zeichen für den FC Stein nach zwei Abstiegen in Folge inzwischen auf Turnaround.

fussballn.de / Strauch

Endlich wieder Siege für den FC Stein

Keine Frage, die jüngere Vergangenheit des FC Stein glich nicht gerade einer Erfolgsgeschichte: Zwei Abstiege in Serie spülten den einstigen Bezirksliga-Stammgast von der Kreisliga bis hinab in die A-Klasse. Das Stammpersonal aus erfolgreichen Zeiten hielt aus großer Verbundenheit lange noch die Knochen hin, ein Umbruch wollte aus unterschiedlichen Gründen aber kaum gelingen. Im Sommer erfolgten nun abermalige Umbaumaßnahmen: Zwölf Zugängen standen elf Abgänge gegenüber - der Start in die A-Klasse 8 entsprach einem Sprung ins Ungewisse. Als das Team zum Auftakt beim FC Bayern Kickers II früh hinten lag, schwante manchem Beobachter daher wohl schon Böses. Die Mannschaft ließ sich aber nicht entmutigen und feierte trotz eines zweimaligen Rückstandes nach großem Kampf einen 4:2-Auswärtssieg - das Startsignal für bessere Zeiten!

Beim Saisonauftakt gegen den FC Bayern Kickers II hatte der FC Stein endlich wieder Grund zum Jubeln - der Startschuss für eine richtig gute Hinrunde.

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"Die letzten Jahre waren für den FCS ganz sicher nicht einfach. Wenn die sportlichen Erfolge ausbleiben, wird es meist auch personell dünner und zwischenzeitlich war ja sogar unklar, ob überhaupt genügend Spieler zur Verfügung stehen würden. Es hat etwas gedauert, bis sich der Verein erholt hat. Man muss aber schon auch sagen, dass selbst in der vergangenen Spielzeit nicht alles schlecht war: Viele der Partien gingen schließlich nur knapp verloren und bereits dort hat sich nach einem Umbruch ein Kern an neuen, jungen und hungrigen Spielern gebildet. Trotzdem nagt es natürlich am Selbstbewusstsein, wenn man absteigt und die Erfolgserlebnisse ausbleiben. Insofern war der Auftaktsieg bei Bayern Kickers II für uns schon ein Zeichen, dass in dieser Spielzeit vieles anders laufen kann. Die Jungs haben gemerkt: Wir können wieder Spiele gewinnen", fasst Trainer Björn Rotter den Stimmungsumschwung gleich zu Beginn zusammen.

Platz 3 zum Jahreswechsel

Dem guten Start folgte eine ebenso starke Hinrunde. Mit 23 Punkten aus zwölf Partien überwintert die Rotter-Elf in der A-Klasse 8 auf Platz 3 und damit auf Tuchfühlung zur Spitze. Mit lauten Parolen hält man sich am Waldsportpark aber dennoch ganz bewusst zurück: "Wir wissen schon, woher wir kommen und dass wir noch viel Arbeit vor uns haben. Große Sprüche vom Aufstieg werden daher weder von uns Trainern, noch vom Verein kommen. Man darf nicht vergessen, dass wir mit einem Altersdurchschnitt von 21, vielleicht 22 Jahren eine unheimlich junge Truppe beisammen haben, die sich in Ruhe entwickeln muss und soll. Auch von Vereinsseite aus wird da absolut kein Druck gemacht, denn das Ziel ist ganz klar zu neuer Stabilität zu gelangen und wieder etwas aufzubauen. Klar ist aber auch, dass ich mit unserer bisherigen Saison richtig zufrieden bin, die Jungs haben in vielerlei Hinsicht Schritte nach vorne gemacht und sich gut entwickelt. Diesen Weg wollen wir in der Rückrunde gemeinsam weiter gehen", ordnet der Trainer die aktuelle Lage ein.

Belend Kalash (in blau) und der FC Stein absolvierten bisher eine starke Saison und überwintern in der Spitzengruppe der A-Klasse 8.

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Vier "Neue" erhöhen die Qualität in Spitze wie Breite

Der eingeschlagene Weg soll fortan also weiter konsequent gegangen werden. Personell erfuhr der Kader im Winter weiteren Zuwachs: Zwar stehen mit Abdulla Al Sabi, Jan Luckas, Jan Smuda, Berkant Kaya (hatten alle pausiert) und Robert Kartalov (kommt vom ATSV Erlangen zurück) nominell fünf Neuzugänge ganzen vier Abgängen gegenüber. Allerdings fallen darunter Sven Müller als Aushilfskeeper, Mohammed Kouresh, der Futsal spielt und nur punktuell aushalf, sowie Mateo Ljubic, welche fortan alle pausieren bzw. nicht mehr dem Kader angehören werden. Somit bleibt als einziger "offizieller" Abgang letztlich Melih Tekeli, der in dieser Spielzeit jedoch gänzlich ohne Liga-Einsatz blieb und den es zu Eintracht Falkenheim zog.

Trainer Rotter zeigt sich mit dem abgelaufenen Wechselfenster jedenfalls mehr als nur zufrieden: "Ich würde von einem gelungenen Transferfenster sprechen: Die Neuen sind absolute Glücksfälle, verstärken den Kader nicht nur in der Breite, sondern auch in der Spitze! Sie sind tolle Jungs und passen charakterlich super ins Team und kennen schon das Umfeld. Wir wollten auch bewusst auf externe Zugänge verzichten, auch damit unsere aktuellen Spieler genügend Spielzeit und Möglichkeiten zur Weiterentwicklung bekommen. Ich sehe uns für die Rückrunde definitiv noch einmal besser aufgestellt."

Robert Kartalov (in blau) lief vor gut zwei Jahren bereits im Stein-Trikot auf und kehrt nun im Winter vom ATSV Erlangen zum FCS zurück.

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Ein Fundament für die Zukunft?

Gemeinsam wollen Rotter, der auch über die Saison hinaus an der Seitenlinie des FCS stehen wird, und sein Team in der Rückrunde weiter am Turnaround basteln. Der Start gegen Fischbach II, Laufamholz und den TB Johannis 88 II scheint auf dem Papier machbar. Der Trainer selbst will dabei aber nicht allzu weit vorausschauen: "Ganz ehrlich, wer da zum Start kommt ist eigentlich egal. Die Liga ist eh sehr ausgeglichen und jeder kann jeden schlagen. Außerdem weiß man nach der Winterpause auch nie so genau, wo die anderen Teams stehen. Wir wollen uns auf uns selbst konzentrieren und weitere Schritte in unserer Entwicklung gehen. Natürlich wollen weiter gute Ergebnisse erzielen und sollte es am Ende für einen Spitzenplatz reichen, würden wir uns sicher auch nicht dagegen wehren, Ziele haben wir aber vorrangig andere: Wir wollen die Grundlage für eine erfolgreiche Zukunft in Stein legen!"

Die Voraussetzungen für den endgültigen Wendepunkt in Stein scheinen vorhanden. Die junge Mannschaft soll dabei das Fundament für eine erfolgreichere Zukunft bilden. "Wir haben eine junge und talentierte Truppe beisammen und können und wollen zusammen wachsen. Der Verein gibt uns die nötige Zeit und tut vieles, damit die Jungs sich wohlfühlen: Unsere beiden Kabinen wurden erneuert, im Winter waren wir als Team gemeinsam im Skills.lab in Gutenstetten und wir haben mit Kerstin Krämer eine Athletiktrainerin, die unheimlich engagiert ist und für uns eine große Bereicherung darstellt. Es wächst wieder etwas zusammen! Auf Sicht wird es wichtig sein, unsere 2. Mannschaft, die seit dieser Saison wieder eigenständig ist, aber im Moment als Privatmannschaft fungiert, zu stärken und auch unsere Jugendarbeit wieder in den Vordergrund zu rücken, da wir aktuell weder eine A- noch B-Jugend besitzen. All das dauert natürlich seine Zeit, aber wir haben das auf dem Schirm und befinden uns auf dem richtigen Weg."

Der Turnaround in Stein scheint eingeleitet...