Onur Basoglu im Interview: "Wir wollen mit allen Teams Meister werden!" - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 21.02.2024 um 07:00 Uhr
Onur Basoglu im Interview: "Wir wollen mit allen Teams Meister werden!"
INTERVIEW Die Senioren A des FK Germania Nürnberg holten sich bei ihrer Premiere den Titel des Hallenkreismeisters. Onur Basoglu coachte nicht nur das Team, sondern spielte auch eine wichtige Rolle beim Zusammenschluss zwischen einem Großteil der Spieler der ehemaligen Gostenhof-AH und den Germanen. Im fussballn.de-Interview der Woche spricht der 45-Jährige über die Hintergründe und seine fortwährende Liebe zum Fußball.
Von Marco Galuska
Onur Basoglu ist nach 16 Jahren nach Schniegling zurückgekehrt und will dort mithelfen, dass der "FK Germania" sich im Seniorenbereich zu einer erstklassigen Adresse entwickelt.
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Hallo Onur, Glückwunsch zum Titelgewinn! Wie warst du mit dem ersten Auftritt deines Teams in der Halle zufrieden?

Onur Basoglu (45):
Danke! Zunächst war ich, was das Spielerische angeht, eigentlich nicht zufrieden. Man hat gemerkt, dass wir Futsal nicht mehr gewohnt waren, der Ball und der Boden sind doch anders als draußen oder in der Soccerhalle auf Kunstrasen. Aber am Ende zählen die Ergebnisse und hinten raus haben wir uns auch steigern können.

Aus dem Großteil der Senioren beim Türk FK Gostenhof und den Routiniers beim SC Germania Nürnberg sind im Wesentlichen die neuen AH-Teams "FK Germania Nürnberg" entstanden. Wie kam es dazu?

Basoglu:
 Ich selbst war ja nur im vergangenen Jahr bei Gostenhof, aber es gab wohl schon aus früheren Zeiten ein paar Unstimmigkeiten innerhalb des Vereins. Ich hatte zwischenzeitlich dann den Kontakt zu Serdar Dinc gesucht, um mal über den Fusionsgedanken mit Germania zu reden. Dann war aber zum Ende 2023 bei Gostenhof klar, dass sich die AH vom Verein trennen möchte. Insofern ging es dann nicht mehr um eine Fusion, sondern um einen neuen Verein, zu dem wir gemeinsam wechseln wollten. Letztlich haben wir uns für Germania entschieden, da es dort keine aktive AH mehr gab, aber sehr gute Begebenheiten und wir vor allem gleich beim ersten Gespräch gemerkt haben, dass wir dort super aufgenommen werden.

Gab es Probleme bei den vielen Wechseln von Gostenhof zu Germania?

Basoglu:
Nein, überhaupt nicht! Die Trennung war ja abgesprochen. Beide Seiten haben gemerkt, dass es nach all den erfolgreichen und schönen gemeinsamen Jahren jetzt einfach nicht mehr passt. Es war eine vernünftiger Schnitt, wir sind auch nicht im Bösen gewechselt. Insofern war das ein sauberer Übergang von Gostenhof zu Germania ohne Probleme.

Wie viele Spieler sind vom Fuchsloch hoch zur Germania gewechselt?

Basoglu:
Es waren bisher in etwa 30 Mann, die einen neuen Pass gebraucht haben. Der ein oder andere könnte später noch hinzukommen. Zudem sind es in etwa auch so viele Spieler von Germania, sodass wir eine Liste von mehr als 60 Personen im Seniorenbereich haben. Wir haben vier Mannschaften im Spielbetrieb: Ü32, Ü40, Ü45 und Ehrenliga, also die Ü50.

Der erste Titelgewinn gelang dem FK Germania bei der Hallenkreismeisterschaft der Ü32-Senioren.
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Wie ist die Stimmung nach den ersten gemeinsamen Wochen?

Basoglu:
Das hat mich selbst am meisten interessiert! Denn es ging ja dann doch recht schnell, von einer ersten Idee im Herbst bis zum ersten gemeinsamen Training ist nicht viel Zeit vergangen. Ich habe bei beiden Seiten nachgefragt und bislang gab es nur positive Rückmeldung. Es hat natürlich geholfen, dass ich Serdar Dinc schon ewig kenne und wir auch eine gemeinsame Vergangenheit bei Germania haben. Aber alle waren jetzt heiß auf den Tag, an dem es losgeht!

Für dich ist es ja eine Rückkehr nach 16 Jahren!

Basoglu:
Ja, das stimmt! Die Kontakte sind immer geblieben. Es ist schon verrückt, damals habe ich mit einigen in der 1. Mannschaft bei Germania gespielt, jetzt spielt man in der AH wieder zusammen. Also für mich war das Umfeld nicht so fremd, ich habe mich ja auch bewusst dafür eingesetzt, dass wir zu Germania gehen, aber für die anderen von Gostenhof war das schon Neuland, umso mehr freut es mich, dass das von beiden Seiten so positiv aufgenommen wurde.

Wie ist deine Rolle beim FK Germania?

Basoglu:
Ich bin Spielertrainer der Senioren A und B. Ercan Dedeoglu coacht die Senioren C und die Ü50. Aber insgesamt muss man sagen, dass das ein Team ist, das hinter uns steht. Beispielsweise mit Kemal Gönen, der als Spielleiter schon immer viel gemacht hat, aber auch von Germania haben wir eine hervorragende Unterstützung, alle sind super hilfsbereit, das muss man wirklich betonen! Und bei den Senioren ist es ja nicht so, dass es den Trainer gibt, der sich um sonst nichts kümmert. Man ist da ins Organisatorische eingebunden, beispielsweise, wenn es um Ausrüstung oder Trainingslager geht, aber das verteilt sich bei uns zum Glück auf mehrere Schultern. Wir haben da eine enge Absprache im Team. Und ich bin auch der Letzte, der auf seine Entscheidung pochen muss. Es geht letztlich um die Gemeinschaft und den Spaß am Fußball!

Über mangelnde Unterstützung kann sich Coach Onur Basoglu nicht beklagen. Auch Kemal Gönen (links), der schon bei Gostenhof die Geschicke der Senioren geleitet hat, ist beim neuen FK Germania dabei. 
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Ihr spielt in den Senioren-Ligen, für die der Türk FK Gostenhof qualifiziert war. Wie geht das?

Basoglu:
Das ist möglich, wenn eine gewisse Anzahl an Spielern wechseln und der andere Verein dann keine Senioren-Mannschaft mehr hat. Das war jetzt bei der großen Anzahl kein Problem und wir wurden da von den Senioren-Spielleitern im Kreis und Bezirk auch sehr gut unterstützt.

Die Mischung in der Halle aus Gostenhof und Germania hat ja schon mal gut geklappt. Welche Ziele hat der FK Germania für die Saison draußen?

Basoglu:
 Die Meisterschaft, mit allen Mannschaften! Ich weiß, dass vor allem Stein und Johannis 83/Boxdorf bei den Senioren A (Ü32, Anm. d. Red.), sehr stark sind, aber wir sind im Vergleich zum letzten Jahr schon deutlich stärker geworden, haben auch außerhalb von Germania oder Gostenhof richtig gute Neuzugänge bekommen. Beispielsweise Mario Fisciano, Robert Kovacic oder Alpaslan Demir, der jetzt auch schon in der Halle dabei war. Ich will auch noch den einen oder anderen hinzubekommen, da bin ich schon noch an ein paar Namen dran für unsere Mannschaften. Beispielsweise: Udo Brehm, Oli Gorgiev, Andi Klostermeier oder Alem Jahdadic. Wir wollen uns schon wirklich gute Senioren-Mannschaften aufbauen.  

Mit 45 Jahren sind einige schon lange in Fußballrente. Wie oft bist du in der Regel noch am Sportplatz?

Basoglu:
 Also angedacht ist es, dass ich in drei Mannschaften spiele. Nur bei den Ü50 darf ich ja noch nicht. Da kommen schon einige Termine zusammen, wenn ich mir den Kalender so anschaue. (lacht) Normalerweise habe ich dann zweimal Training und zwei Spiele pro Woche. Aber die Bezirksliga-Spiele sind unter der Woche, das wird dann mal anstatt eines Trainings sein.

Als Schiri-Neuling wurde Onur Basoglu im vergangenen Jahr im Stadion geehrt und bereut die Entscheidung nicht, dass er den Fußball auch noch aus einer anderen Perspektive erlebt.
Sportfoto Zink / Daniel Marr

Und weil das nicht reicht, hast du letztes Jahr auch noch den Schiri-Schein gemacht, gemeinsam mit deinem Sohn. Pfeift ihr noch regelmäßig?

Basoglu:
 Ich schon, mir macht das Spaß! Meinem Sohn weniger, der hat inzwischen aufgehört.

Und wie lange willst du selbst noch kicken?

Basoglu:
Solange die Knie halten! Die Lust am Fußball wird bei mir nie vergehen, das ist mein Leben. Ich kann nur dankbar sein, dass meine Frau soviel Verständnis dafür hat, sonst wäre das nicht möglich, aber so hat sie mich auch kennengelernt …

Seine Frau hört zu und sagt: "Ich glaube, du jagst immer noch einem Ziel in deiner Fußballkarriere hinterher, das du vielleicht verpasst hast!"

Basoglu:
Nein! Mein Anreiz ist, wieder etwas aufzubauen, das weitergeführt wird. Ich habe vor neun Jahren die AH bei Eyüp Sultan aufgebaut. Und die gibt es immer noch, obwohl ich letztes Jahr dort aufgehört habe. Jetzt hat es das Schicksal so ergeben, dass ich bei Germania wieder etwas mitaufbaue. Ein neues Kapitel im Fußball hat für mich eben begonnen!

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Steckbrief Onur Basoglu

Onur Basoglu
Alter
45
Geburtsort
Nürnberg
Wohnort
Nürnberg
Familie
verheiratet, 3 Kinder
Nation
Türkei
Größe
175 cm
Beruf
Speditionskaufmann
Hobbies
Fußball, Fußball, Fußball
Starker Fuß
Rechtsfuß
Lieb.-Position
zentrales Mittelfeld ("10er")


Spielerstationen O. Basoglu


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