Max Oppitz im Interview: Viele Hochs, viele Tiefs und wenig dazwischen - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 06.09.2023 um 07:00 Uhr
Max Oppitz im Interview: Viele Hochs, viele Tiefs und wenig dazwischen
INTERVIEW Max Oppitz hat bereits vieles erlebt in Roßtal und ist seit einigen Jahren Kapitän seiner Mannschaft. Neben den Aufstiegen in Kreis- und Bezirksliga, machte er auch die Abstiege mit und hielt seinem Herzensverein die Treue. Im fussballn.de-Interview der Woche spricht der 31-Jährige über seine persönliche Verbindung zum TSV Roßtal und die Lage beim neuen Anlauf in der Kreisklasse.
Von Lukas Petschner
Bereits seit vielen Jahren ist Max Oppitz (in rot) eine feste Größe beim TSV Roßtal und erlebte dabei mehrere Auf- und Abstiege.
fussballn.de / Oßwald
Der TSV Roßtal ist eines der vielen neuen Gesichter in der Kreisklasse 3 nach dem direkten Abstieg als Tabellen-14. der Kreisliga Frankenhöhe. Ohne großartige Veränderungen im Kader (je zwei Zu- und Abgänge) startet man nun einen Anlauf auf den direkten Wiederaufstieg und vertraut dabei auch weiterhin auf Özcan Gündogan, der bereits seit der Saison 2018/2019 in Roßtal an der Seitenlinie steht. Der Saisonauftakt ist dabei bisher mit drei Siegen aus drei Spielen geglückt und macht Lust auf mehr. Wir haben mit dem langjährigen Spieler und Kapitän der 1. Mannschaft Maximilian Oppitz über die aktuelle Situation, aber auch über Vergangenes gesprochen und richten den Blick nach vorne.

Hallo Max! Der Saisonstart lief für euch ja bisher perfekt. Wie ist dein Gefühl und wie ist die Stimmung in der Mannschaft?

Max Oppitz (31): Natürlich waren wir nach dem Abstieg lange geknickt, da geht man einfach mit keinem guten Gefühl in die Sommerpause. Wir hatten aber einen guten Start in die Vorbereitung, haben intensiv gearbeitet und hart trainiert. Leider haben wir aber auch noch Ausfälle, die nur schwer zu verkraften sind. Dass die ersten drei Pflichtspiele gewonnen werden konnten, freut uns natürlich. Dennoch bleiben wir bodenständig und haben einen gesunden Respekt gegenüber jedem Gegner - wir wissen aber, was wir können. 

Du sprichst den Abstieg an. Wie blickst du auf die vergangene Saison zurück?

Oppitz: Die Saison ist insgesamt einfach unglücklich gelaufen. Wir hatten viel Pech, haben den Abstieg aber unter dem Strich als Mannschaft auch selbst verschuldet. Das ist eine Erfahrung, die ich nicht unbedingt noch einmal machen muss, aber ich glaube, gerade für unsere jungen Spieler könnte so eine negative Erfahrung zukünftig wertvoll sein. Dafür müssen wir die richtigen Schlüsse ziehen und uns jetzt wieder hochkämpfen. Dass wir nach dem Abstieg nur so wenige Abgänge haben, spricht dafür, dass das Klima und der Wille in der Mannschaft stimmt und das ist auch deutlich spürbar.

Noch im Trikot von Tuspo Roßtal schaffte Max Oppitz den Aufstieg in die Bezirksliga.
fussballn.de / Kögel

Jetzt bist du mittlerweile ja schon viele Jahre in Roßtal aktiv, man kann dich beinahe schon als Urgestein bezeichnen. Gibt es bestimmte Ereignisse, die dir nachdrücklich in Erinnerung geblieben sind?

Oppitz: Das stimmt! Ich habe bereits im Jugendbereich hier gespielt und bin nach Stationen bei der SG Quelle Fürth und dem SC 04 Schwabach dann nach meinem Abitur zurückgekehrt. Seitdem habe ich bereits über 400 Spiele für Roßtal absolviert und einiges erlebt. Dabei gab es viele High- und Lowlights und wenig dazwischen. (lacht) Besonders gerne denke ich an die Zeit um unseren Aufstieg in die Kreisliga in der Saison 2014/2015 zurück. Unter unserem Trainer Michael Lauth waren wir wirklich eine eingeschworene Truppe, ein ganz enger Freundeskreis mit einem Ziel: Wir wollten, dass von uns ein Bild im Sportheim hängt, in dem wir so oft saßen. Das haben wir dann mit dem Aufstieg geschafft und dabei eine starke Moral bewiesen und viele Rückstände gedreht. Natürlich war dann etwas später auch der Aufstieg in die Bezirksliga etwas ganz Besonderes. Aber so wie man aufsteigt, kann man auch wieder absteigen, was wir leider auch taten. Die Abstiege bleiben als negative Erlebnisse natürlich auch im Kopf.

Nach dem bitteren Abstieg aus der Kreisliga gab es für Max Oppitz (Bildmitte) und seinem TSV Roßtal in dieser Saison bereits wieder Grund zum Jubeln. Die ersten drei Partien konnten allesamt gewonnen werden, die Tabellenführung teilt man sich momentan mit dem ASV Weinzierlein-Wintersdorf.
fussballn.de

Kamen bei dir zwischendurch auch mal Gedanken auf, den Verein zu verlassen, um woanders beispielsweise weiter in der Bezirksliga zu spielen?

Oppitz: Ich würde lügen, wenn ich sage, ich hätte nie mit dem Gedanken gespielt. Ich spiele aber unheimlich gerne in diesem Verein und bin auch neben dem Platz gerne Teil des Vereinslebens. Ich kenne hier jeden, vom Platzwart bis zum Ordner, bin in anderen Abteilungen vernetzt und habe mit allen ein top Verhältnis, das auf gegenseitiger Wertschätzung beruht. Das alles ließe man bei einem Wechsel hinter sich, was es mir extrem schwer machen würde! Ich fühle mich aber auch aus einem anderen Grund mit dem Verein so verbunden - und das ist mein Opa, der immer mein bester Freund und großes Vorbild war. Er war selbst viele Jahre im Verein aktiv und hat mich vor allem in der Jugend wahnsinnig unterstützt, mich zu jedem Training gefahren, bei jedem Spiel zugeschaut und war immer für mich da. Auch in seinem Sinne möchte ich Roßtal treu bleiben und hier ein positives Bild hinterlassen.

Seit der Saison 2017/2018 bist du auch Kapitän. Wie lebst du diese Rolle?

Oppitz: Für mich ist die Binde da nicht entscheidend, mir geht es darum, mit meinem Verhalten ein Vorbild gerade für die jungen Spieler zu sein und meiner Vorbildfunktion, die ich als erfahrener Spieler habe, gerecht zu werden. Ich möchte Werte wie Ehrlichkeit, Leidenschaft oder Teamgeist vermitteln und vorleben - sowohl auf als auch neben dem Platz.

Du warst während der verlängerten Saison 2019/2021 zwischenzeitlich auch mal Trainer eurer 2. Mannschaft. Wie kam es dazu und wie hat dir die Aufgabe als Trainer gefallen?

Oppitz: Der Verein hat zunächst einfach keinen passenden Kandidaten gefunden und da habe ich mich als Trainer angeboten. Ich sehe in der 2. Mannschaft die Basis für jeden Erfolg der Ersten, daher wollte ich das unbedingt machen. In meiner ganzen Laufbahn war es so, dass ich kaum mal fünf, sechs Spiele hintereinander auf der gleichen Position gespielt habe - eigentlich bin ich Verteidiger, habe aber meistens im defensiven oder offensiven Mittelfeld oder sogar im Sturm gespielt. So habe ich viel über Taktik lernen können und auch gelernt, wie welche Position gespielt werden muss. Dieses Wissen kam mir dann als Trainer zugute und mir hat es auch enorm viel Spaß gemacht zu sehen, wie man Spieler und eine Mannschaft über die Trainingsarbeit weiterentwickeln kann. Ich habe die Mannschaft nach einem Fast-Abstieg übernommen und wir hatten danach eine sehr erfolgreiche Zeit. Dann kam leider Corona und die Euphorie flachte etwas ab. Danach fand man im Verein einen passenden Kandidaten und ich konzentrierte mich wieder auf meine Aufgabe als Spieler. Mittel- oder langfristig würde ich aber schon gerne eine Trainerlaufbahn einschlagen.

Auch als (Spieler-)Trainer konnte Max Oppitz schon erste Erfahrungen sammeln und könnte sich auch in Zukunft wieder in einer solchen Rolle sehen.
fussballn.de / Strauch

Könntest du dir auch vorstellen als Spielertrainer zu agieren?

Oppitz: Das kommt immer ganz auf die Konstellation an und hängt aus meiner Sicht von vielen Faktoren ab, wie beispielsweise etablierte Hierarchien oder die Altersstruktur und natürlich auch davon, ob ich überzeugt wäre, dass ich einen Mehrwert als Spieler biete. Da bedarf es viel Fingerspitzengefühl. Generell würde ich das nicht ausschließen, es muss aber einfach passen.

Wenn du nicht gerade im Fußballtraining oder bei Spielen im Einsatz bist, wo trifft man dich sonst noch so an?

Oppitz: Ich verbringe schon viel Zeit im Verein und habe auch einen Freundeskreis hier. Ich packe gerne Dinge an, wie beispielsweise die Organisation eines Standes auf der Roßtaler Kärwa, der nun seit einigen Jahren super läuft, oder auch andere Veranstaltungen. Im Rahmen der Fusion habe ich außerdem mit meinem Kumpel Christoph Nepf aus der Handballabteilung ein Logo entworfen, welches letztlich auch das Rennen gemacht hat. Außerdem spiele ich gerne Beach-Volleyball in einer Gruppe in Nürnberg, aber auch hier in Roßtal.

Stichwort Fusion: wie empfindest du die Entwicklung seit dem Zusammenschluss der Roßtaler Vereine?

Oppitz: Es tut sich einiges, das merkt man! Unsere Sportmeile ist super und das Entwicklungspotenzial ist riesig. Immer wieder werden neue Dinge ausprobiert und das Angebot ist für den Markt Roßtal einfach spitze.

Die Sportmeile in Roßtal im Sommer 2021 aus der Vogelperspektive. Hier herrschen ideale Bedingung nicht nur für die Fußballer, sondern für den gesamten Verein.
TSV Roßtal

Kommen wir zur aktuellen Saison zurück. Die Kreisklasse 3 zeigt sich mit einem beinahe gänzlich neuen Gesicht und ist für viele Teams eher unbekanntes Terrain. Wie schätzt du die Liga ein?

Oppitz: Die Liga ist tatsächlich schwer einzuschätzen. Für mich ist es aber zweitrangig, gegen wen es am Wochenende geht, ich möchte mich mit meiner Mannschaft auf uns selbst und auf unsere Qualitäten konzentrieren. Für mich ist im Prinzip jedes Spiel wie ein Pokalspiel: Ich gehe auf den Platz, um das Spiel zu gewinnen!

Habt ihr euch vor der Saison ein konkretes Ziel gesetzt?

Oppitz: Wir wollen definitiv möglichst lange um den Aufstieg mitspielen, die Welt geht aber auch nicht unter, sollten wir den direkten Wiederaufstieg nicht packen. Wir möchten uns, wie gesagt, auf unsere Qualitäten konzentrieren und werden dann sehen, wo diese uns hinführen.

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Steckbrief Max Oppitz

Max Oppitz
Alter
32
Wohnort
Weitersdorf
Nation
Deutschland
Hobbies
Fußball, Beach-Volleyball, Darts
Starker Fuß
Linksfuß
Lieb.-Position
Allrounder - alle Positionen


Laufbahn Max Oppitz


4. Spieltag Kreisklasse 3


Tabelle Kreisklasse 3

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
22
60:18
63
2
24
63:32
55
4
23
51:34
47
5
24
61:35
35
7
23
55:50
32
9
23
56:74
28
10
22
34:50
27
11
22
37:40
26
13
24
27:51
18
15
23
36:62
14
Bei punktgleichen Teams: Sondertabelle der Punktgleichen

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