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Artikel veröffentlicht am 10.07.2023 um 11:45 Uhr
Max-Morlock-Stadion: Machbarkeitsstudie empfiehlt einen Vollumbau
Am vergangenen Freitag haben Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König, Bürgermeister Christian Vogel, Erster Werkleiter des städtischen Eigenbetriebs Frankenstadion und Niels Rossow, Kaufmännischer Vorstand des 1. FCN, der Öffentlichkeit die Machbarkeitsstudie zum Max-Morlock-Stadion samt Empfehlung des Vollumbaus vorgestellt. Diese ist eine maßgebliche Grundlage für die Entscheidung des Stadtrats am 19.7.2023.
Von PM FCN / Stadt Nürnberg / fussballn.de
Max-Morlock-Stadion Nürnberg
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Die Machbarkeitsstudie zur künftigen Entwicklung von Stadion und Gesamtareal empfiehlt einen Vollumbau des Stadions. Die denkmalgeschützten Elemente sollen einbezogen werden. Die Leichtathletik könnte an einem benachbarten Standort im Areal einen professionellen Standort erhalten. Die Entwicklungen auf dem Gesamtareal sollen gerade auch dem Breitensport (Stadion-Nebenplätze) zugutekommen. Gesellschaftliche Mehrwerte sowie Nachhaltigkeit spielen in diesem Ansatz eine große Rolle.
 
Oberbürgermeister Marcus König: „Die vorliegende Studie zeigt uns jetzt auf, was machbar ist und belegt, dass sich Denkmalschutz und Vollumbau nicht ausschließen. Das ist eine gute Nachricht. Die Leichtathletik könnte einen neuen Platz im Areal finden. Die Studie – das ist mir wichtig – ist nur eine Empfehlung. Wir möchten nun gerne die Einschätzung der Bürgerschaft hören und werden sie dazu umfassend informieren, weil es gerade auf diesem Gebiet viele Nutzungswünsche gibt. Die endgültige Entscheidung trifft dann der Stadtrat, der bereits in die nächsten Schritte eng eingebunden wird. Wir haben die Zukunft in die Hand genommen und gehen jetzt die nächsten Schritte. Wichtig ist: Wir brauchen starke Partner, die maßgeblich zur Finanzierung beitragen. Danke allen Beteiligten für ihren Mut und die Bereitschaft, das Beste für das Stadionareal und unsere Stadt zu bewirken.“
 
Bürgermeister Christian Vogel: „Endlich ist das Ergebnis der Studie da, auf das die Beteiligten und die Bürgerschaft gewartet haben. Es zeigt uns genau, wohin der Weg des beliebten Stadions und des einzigartigen Umfelds gehen kann. Weil: Unser Stadion wird über die Jahre nicht besser und das Falscheste wäre, zuzusehen und nichts zu tun. Mit der fertigen Machbarkeitsstudie haben wir einen ganz wichtigen Schritt getan und nicht nur ausgelotet, was machbar ist, sondern auch, was sinnvoll ist. Ich bin hochzufrieden mit den Ergebnissen. Sie geben uns eine solide, aber gleichzeitig innovative Handlungsempfehlung, wie es weitergehen kann. Auch wenn es in diesem Bereich nicht leicht ist: Wir können damit die Anforderungen von Sport, Ökologie, Freizeitnutzung, Geschichte und Ökonomie vereinen. Diesen Weg würde ich gerne weitergehen. Ich bin mir sicher: Damit bringen wir Stadion und Umfeld in eine erfolgreiche Zukunft.“
 
Niels Rossow, Kaufmännischer Vorstand des 1. FC Nürnberg: „Wir danken der Stadt für die außerordentlich partnerschaftliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit, die zu einem sehr zukunftsfähigen Resultat geführt hat. Das neue Stadion-Quartier schafft durch seine Infrastruktur wirtschaftliche und gesellschaftliche Mehrwerte weit über den Fußball hinaus. Wir alle profitieren von diesem Projekt, mit dem wir Menschen, Unternehmen und Institutionen hinter einem Konzept versammeln, das unseren Club und unsere Stadt nachhaltig voranbringt.“
 
Zusammenfassend empfiehlt die Studie eine behutsame Weiterentwicklung des Gesamtareals sowie den Umbau des Stadions zum Fußballstadion und der separaten Bündelung von weiteren sportlichen Nutzungen wie Leichtathletik, American Football und Weiterem auf den angrenzenden Flächen des Stadions. Die Stadionumgestaltung geschieht unter denkmalschutzgerechter Integration der achteckigen Grundform und der Haupttribünenfassaden. Die Kosten hierfür lägen nach ersten Schätzungen bei rund 200 Millionen Euro für das Stadionprojekt. Der Volkspark Dutzendteich wird bei aller Entwicklung geschont und ein respektvoller Umgang mit dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände garantiert.
 
Gescheiterte EM-Bewerbung zeigt Handlungsbedarf - Realisierung bis 2030 als Ziel

Die Studie resultiert aus dem festgestellten großen Sanierungsbedarf des Stadions. Gleichzeitig haben der 1. FCN und die gescheiterte EM-Bewerbung Handlungsbedarf aufgezeigt. Daraufhin hat die Stadt im Januar 2022 beschlossen, eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben, welche in den letzten Monaten durchgeführt und jetzt vorgelegt wurde.
 
Wenn der Stadtrat dies unterstützt, wird die Projektgruppe als Nächstes in Zusammenarbeit mit städtischen und privaten Partnern sowie dem 1. FCN ein Finanzierungskonzept erstellen. Parallel dazu wird ein nachhaltiges und zukunftsfähiges Konzept zur Energieversorgung für das ganze Entwicklungsareal erarbeitet. Um gleichzeitig notwendige Gutachten und Untersuchungen zu beauftragen und durchzuführen, wird ein regelmäßiger städtischer Stadion-Jour-Fix (Lenkungskreis) eingeführt, mit dem die Projektgruppe auch laufend die Erarbeitung eines Beschlussvorschlags auf Grundlage der Ergebnisse aus der vorgelegten Studie für das weitere Vorgehen im Rat der Stadt Nürnberg abstimmt.
 
Über die weiteren Schritte soll im Winter 2023/2024 der Stadtrat entscheiden. Bis dahin werden verschiedene Arbeitsgruppen die bisherigen Ergebnisse vertiefen und konkretisieren. So wird es unter anderem auch verschiedenste Beteiligungsformate für die Bürgerschaft geben. „Wir wollen etwas Neues gestalten und zugleich aber auch Bewährtes einbinden. Nur gemeinsam kann ein solches Projekt, welches eine Weichenstellung für die nächsten Dekaden bedeutet, gelingen. Deshalb ist mir das Miteinander auch an dieser Stelle wichtig“, so Vogel weiter. Eine Realisierung bis zum Jahr 2030 wäre denkbar und durchaus möglich. Es ist in jedem Fall das Ziel.

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Hintergrund der Studie

Das Max-Morlock-Stadion wurde in ursprünglicher Form 1928 eröffnet. Der Großteil der Tribünenbauwerke stammt von Ende der 1980er Jahre und ist mittlerweile sanierungsbedürftig. Dies und die nicht mehr zeitgemäße Gebäudetechnik sorgen dafür, dass die Stadt Nürnberg heute rund 2,5 Millionen Euro jährlich aufwenden muss, um den aktuellen Zustand zu erhalten. Daher steht eine grundsätzliche Richtungsentscheidung an: Soll man weiterhin für so viel Geld ein Bauwerk unterhalten, das in Teilen nicht mehr zeitgemäß ist? Oder sollen zukunftsgerichtete Entwicklungen auch in Hinblick auf das Gesamtareal angestoßen werden?


Wer war an der Studie beteiligt?

Die Stadt Nürnberg hat die Erstellung der Machbarkeitsstudie im November 2022 an die PROPROJEKT Planungsmanagement & Projektberatung GmbH sowie deren Mitunternehmen, das Planungsbüro AS+P Albert Speer + Partner GmbH sowie die Agentur Legend International, vergeben.

Vonseiten der Stadt waren der Geschäftsbereich des 3. Bürgermeisters, der Eigenbetrieb Franken-Stadion Nürnberg, der Eigenbetrieb NürnbergBad, das Stadtplanungsamt sowie die Stadion Nürnberg Betriebs GmbH beteiligt.

An der Erstellung der Studie hat zudem im Auftrag der Stadt Nürnberg das Institut für Sportstättenberatung GmbH mitgewirkt.


Der Hauptmieter des Stadions, der 1. FC Nürnberg e.V., wurde von Anfang an partnerschaftlich in die Erarbeitung der Studie eingebunden.

Wer trifft die Entscheidung?

Die Machbarkeitsstudie dient dazu, Grundlagen für den weiteren Prozess zu schaffen und aufzuzeigen, welche Möglichkeiten grundsätzlich sinnvoll und wirtschaftlich auch umsetzbar wären. Anschließend werden die aufgeworfenen Fragestellungen weiter vertieft und es folgt ein Prozess der gesellschaftlichen und politischen Meinungsbildung. Die Entscheidung darüber, ob und was umgesetzt wird, trifft am Ende der Stadtrat.

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