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Artikel veröffentlicht am 06.06.2025 um 14:00 Uhr
Nach Pfingsten beginnt der Umbau: Warum Fußball nicht mehr alles in Eltersdorf ist
Stattliche 50 Jahre sind die ehemaligen Tennishallen in Erlangen-Eltersdorf inzwischen alt, seit vielen Jahren rollt aber der Fußball in der ehemaligen "La Ola", die seit knapp einem Jahrzehnt schon "Soccer Erlangen" heißt. Nach Pfingsten wird es für den Fußball dann nur noch in einer der beiden Hallen weitergehen. Der Einzug einer absoluten Trendsportart hat klare wirtschaftliche Gründe.
Von Marco Galuska
Erwin Gietl betreibt seit Oktober 2016 die Soccer Erlangen in Eltersdorf.
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Ohne die nötige Portion Herzblut für den Fußball wäre es bestimmt nicht so gekommen, dass Erwin Gietl seit vielen Jahren Betreiber und mittlerweile Eigentümer einer Soccerhalle ist. In Nürnberg und Schwabach war der 62-Jährige schon in führender Position tätig, im Oktober 2016 hat er dann die ehemalige "La-Ola-Halle" aus der Insolvenz übernommen, wieder aufgebaut und dabei nach Investitionen in die Qualität der vorhandenen Courts keine leichten Zeiten erlebt.

"Die Corona-Zeit hat uns schon massiv geschüttelt, aber wir haben es überstanden. Allerdings ist das Leben in den letzten Jahren einfach teurer geworden: Gas, Strom, Personal - die Nebenkosten sind gestiegen", sagt Gietl, der die Halle zwar über das ganze Jahr hin betreibt, der Hallenfußball aber doch im Wesentlichen eben ein Saisongeschäft bleibt: "Im Winter muss man sein Geld verdienen, in den anderen Monaten bringt man es eher selbst mit!" Allerdings habe sich auch die Periode, in der es in den Soccerhallen brummt, tendenziell verkürzt: "Früher lag der Zeitraum für das Hauptgeschäft bei etwa fünf bis sechs Monate, inzwischen geht es eher in Richtung vier Monate."

Der Mega-Court wird abgebaut

In Eltersdorf gibt es zwei ehemalige Tennishallen, in denen Hallenfußball auf Kunstrasen mit Rundumbande gespielt wird. Dabei ragte bisher der sogenannte "Mega-Court" mit 40 Metern Länge heraus und war bei Vereinen für Training und Turniere durchaus beliebt. Allerdings benötigt der Platz eine Fläche, auf der in der Parallelhalle drei etwas kleinere Courts nebeneinander zu finden sind. "Wirtschaftlich gesehen müsste man dafür inzwischen einen Preis verlangen, den man aber praktisch nicht verlangen kann. Zumal man ja auch sieht, dass einerseits das Geld im Privaten wie auch in den Vereinen so nicht mehr vorhanden ist und es inzwischen auch immer mehr Kunstrasenplätze draußen als Alternative gibt", so Gietl, der sich trotzdem über Jahre für den Erhalt des größten Platzes einer Soccerhalle in Nordbayern entschieden hatte.

Der Mega-Court in Eltersdorf, auf dem so einige Turniere ausgetragen wurden, wird nach Pfingsten abgebaut.
fussballn.de / Strauch

Auch Anfragen in der Vergangenheit für eine Alternativnutzung schlug der Fußballer, dessen Leidenschaft ansonsten noch Tennis und Golf gilt, aus. Doch als vor einigen Monaten die Macher in einer Trendsportart, die längst in Deutschland angekommen ist, erneut an Gietl herantreten sollten, hörte sich der Halleninhaber zumindest das Konzept mal an. Das Angebot war gut, die Gespräche verliefen harmonisch, die Tinte auf dem Vertrag ist inzwischen getrocknet. So wird am Pfingstmontag letztmals auf dem Mega-Court gekickt, ehe die Umbauarbeiten beginnen. Denn aus der einen Halle, die bislang den größten Court und einen weiteren in Normalgröße enthält, wird eine Halle, in der in Zukunft Padel-Tennis gespielt wird.

Padel zieht ein

Gietl hatte sich im Vorfeld genauestens informiert. Die Betreiberfirma "Padel-City", die als Untermieter in Eltersdorf einziehen wird, hat schon jetzt zahlreiche Standorte in ganz Deutschland, unter anderem auch in Fürth-Bislohe, und expandiert weiter. Einer der Investoren ist im Übrigen Barca-Coach Hansi Flick. In Spanien ist die Sportart Padel, die man im Doppel oder Einzel spielt, schon längst verbreitet, in Deutschland ist die Nachfrage derzeit riesig. 

Im Zuge des Umbaus der einen Halle von Fußball zu Padel werden auch Umkleideräume, Duschen und WCs komplett renoviert. Dies soll auch den Kickern zugutekommen, die auch in Zukunft in der Soccer Erlangen auf den verbleibenden fünf Courts spielen können. Nur den Mega-Court (und einen weiteren normalen Court) wird es dann nicht mehr geben. Seine Abonnenten hat Gietl informiert und ist dabei auf absolutes Verständnis für die Entscheidung gestoßen.

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