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Artikel veröffentlicht am 20.12.2025 um 07:00 Uhr
Entwicklungsprozess in Heilsbronn: "Wir mussten uns neu erfinden!"
Recht zufrieden darf der 1. FC Heilsbronn auf das bald endende Jahr 2025 zurückblicken, konnte man nach drei Jahren in der A-Klasse doch eine souveräne Meisterschaft feiern. Und in der Kreisklasse 2 hat das Sattler-Team nach anfänglichen Schwierigkeiten das höhere Niveau auch adaptiert und liegt zur Winterpause absolut im Soll.
Von Marco Galuska
Ein erfolgreiches Jahr 2025 erlebten die Kicker des 1. FC Heilsbronn.
Sokografie
Beschreibt man die aktuelle sportliche Lage der 1. Mannschaft des 1. FC Heilsbronn, so muss man die Zeit etwas weiter zurückdrehen. Bis zum Abstieg 2022 gehörten die Kicker vom Ketteldorfer Eck zum Inventar der Kreisklasse. So ganz als Betriebsunfall ließ sich der Abstieg nicht abtun, zu deutlich waren die Defizite in der Saison 2021/22, in der magere 15 Punkte den Gang in die A-Klasse bedeuteten. Eine Liga weiter unten gehörte der FCH zwar zum oberen Drittel, zum Wiederaufstieg fehlte aber doch einiges - freilich auch, weil man mit Teams wie Ammerndorf, Burgfarrnbach oder Neuendettelsau II keine gewöhnlichen A-Klassisten vor sich hatte. "Vielleicht hätten wir Dritter statt Fünfter werden können, wenn wir schon damals anders an die Sache herangegangen wären", sagt Stefan Sattler, der selbst im September 2023 den Posten des Chefanweisers übernommen hat und sich an seinen Anfang erinnert: "Ich bin damals als Nachfolger von Thomas Foth reingerutscht. Der Anruf kam am Tag des Derbys, nachdem ich von Hellas weg war!"

Lob für den eingeschlagenen Weg

Die Lorbeeren des Weges bis zur Rückkehr in die Kreisklasse will sich der 41-Jährige aber nicht allein ans Revers heften: "Meine Vorgänger haben das schon gut in den Griff gekriegt, speziell Thomas Holzapfel, der schon vor meiner Zeit Team-Manager war, hat in Heilsbronn vieles in die richtige Richtung gebracht. Denn man musste sich schon hinterfragen, warum man als Kreisstadt nur noch in der A-Klasse spielt. Und man braucht ja nur mal nach Neuendettelsau schauen, was die in den letzten Jahren alles richtig gemacht haben. Aber auch hier wurden einige Stellschrauben gedreht, wir haben vernünftige Bedingungen und vor allem ist auch wieder mehr Ernsthaftigkeit zu spüren. Das zeigt sich in einer super Trainingsbeteiligung, die dann letztlich als Geschichte hinter den Ergebnissen steht."

FCH-Coach Stefan Sattler erfand sich mit seinem Team während der Saison neu und gibt zu, etwas zu blauäugig nach dem Aufstieg an den Start in der Kreisklasse gegangen zu sein.
fussballn.de / Strauch

Und die Ergebnisse stimmten in der vergangenen Saison absolut. Die erste und einzige Niederlage (ausgerechnet im Derby in Bürglein) kassierte die Sattler-Elf erst im Frühjahr, als die Meisterschaft schon nur noch eine Frage der Zeit war. Und eine Woche später war dann tatsächlich die Rückkehr in die Kreisklasse geschafft. "Wir haben gemeinsam echt viel erreicht. Ich selbst war auch ein Schlamper in der Vergangenheit, würde heute vieles anders machen und fühle mich inzwischen wohl in Heilsbronn", sagt der Übungsleiter, der nach Jahren der Wanderschaft sich auch eine Verlängerung beim FCH vorstellen kann, sofern es nach der bevorstehenden Veränderung in der Fußball-Abteilung Anfang 2026 "auch weiterhin passt."

Nach harter Landung den Abstiegskampf angenommen

Nachdem die Heilsbronner im vergangenen Jahr praktisch durch die A-Klasse 5 gepflügt sind, musste man in der Kreisklasse 2 erst einmal Lehrgeld bezahlen. "Unsere Vorbereitung im Sommer war gut, da hat es der ein oder andere als Selbstläufer betrachtet. Die Euphorie war im Rückblick etwas zu groß. Ich gebe zu, dass ich mich auch etwas habe blenden lassen", sagt Sattler selbstkritisch. Mit nur vier Punkten aus den ersten sieben Partien war die Landung in der höheren Liga erst einmal hart, wenngleich die Ergebnisse immer knapp blieben.

"Nach der Niederlage in Neustadt haben wir den Abstiegskampf ausgerufen. Keine Träumereien vom Durchmarsch wollen wir haben, sondern am Ende einen Punkt über dem Strich stehen. Je früher wir das realisieren, umso besser", ordnet der Trainer die Ziele ein in einer "unberechenbaren Liga, in der jeder jeden schlagen kann und Mentalität sowie Tagesform entscheiden."

Sommer-Neuzugang Jaden Pröll und der 1. FC Heilsbronn haben sich bis zum Winter ein Polster zur Abstiegszone erarbeitet.
Sokografie

Die Trendwende wurde nicht nur verbal, sondern auch auf dem Platz vollzogen. Nur noch eine Niederlage kam hinzu, auffällig ist die stabile Defensivleistung des Aufsteigers. "Wir mussten uns neu erfinden, den Spielstil anpassen und hatten die Defensive mehr im Fokus, während wir in der A-Klasse noch die Spiele bestimmt haben", sagt Sattler und überwintert mit seinem erneut verjüngten Team mit einer komplett ausgeglichenen Bilanz sieben Punkte vor dem ersten Relegationsrang.

Neuzugang, heimischer Budenzauber und früher Start in die Vorbereitung

Die Entwicklung geht in die richtige Richtung beim FCH, die Balance nach Aufstiegseuphorie und Ernüchterung scheint gefunden. Mit Leon Träger konnte man sich im Winter nun ein Offensivtalent aus Neuendettelsau schnappen, der gut in die Mannschaft passen dürfte. Zum Abschluss der Weihnachtstage tritt man als Gastgeber zum traditionellen Budenzauber an, ehe Mitte Januar es schon am Platz in die Vorbereitung gehen soll, um genügend Zeit zu haben, um dann wieder die Grundlage dafür zu legen, dass bis zum Saisonende die Ernte der Arbeit eingefahren werden kann.

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Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
17
38:23
36
3
17
49:39
34
8
17
35:36
24
9
16
22:22
22
10
17
36:36
19
11
16
27:39
15
14
17
20:63
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Bilanz 1. FC Heilsbronn

Saison
Pl. 
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Kreisklasse 3 Nürnberg/Frankenhöhe
 

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