Auftakt zur Landesligarelegation, bei der es eine Neuauflage der Entscheidungsspiele des Vorjahres zwischen der Frohnlacher Zweiten und dem FSV gab. Damals setzte sich die Bayernligareserve mit einem 2:0-Erfolg in der Wagnerstadt und einem 1:1-Remis in Frohnlach durch. Doch dieses Mal wollte die Zeitler-Elf an der heimischen Prellmühler den Aufwärtstrend in den letzten Wochen fortsetzen und den Spieß umdrehen. Während die Gastgeber dabei auf die verletzten Stefan Nützel und Thomas Bachmaier verzichten mussten, fehlte bei den Gästen Christos Makrigiannis und der angeschlagene Rene Knie ging erst mal auf die Bank. Für Unmut bei den Verantwortlichen der Heimelf sorgte dagegen die zeitgleiche Ansetzung der Landesligaqualifikation in der Saas, die sicherlich viele Zuschauer gekostet hatte. "Der Verband ist selbst hinter jedem Cent her, aber auf die schwierige, finanzielle Situation der kleinen Vereine achtet er nicht," schimpfte Ex-FSV-Vorsitzender Joe Friedlein.
Hier versucht Dominik Graf (in blau) vorbei zu kommen.
Hans Wunder
Es war nur wenige Sekunden gespielt, da eilte der Bayreuther Stürmer Hannes Küfner auf und davon und konnte vom VFL-Kapitän Daniel Alles nur auf Kosten eines Freistoßes gestoppt werden. Aber Gästekeeper Michael Edmundo schien noch nicht auf Betriebstemperatur zu sein, denn er ließ den Schuss ins rechte Eck zu kurz zur Seite abprallen, es entwickelten sich turbulente Szenen im Strafraum, an dessen Ende Felix Angerer zur FSV-Führung eindrückte. Besser hätte es für den Bezirksligisten gar nicht laufen können, der aber anschließend überhaupt nicht daran dachte, das Spiel zu machen. Das übernahm die Müller-Truppe, die eingespielt und ballsicher wirkte. Nur mit dem Angriffsspiel schien es bei den Gästen nicht so recht zu klappen. Lukas Werner wurde noch beim Schuss geblockt und der Kopfball von Stefan Göring ging an die Oberkante der Latte - mehr sprang aber trotz ständigen Verlagerungen des Spiels und Anrennen nicht heraus. Deutlich gefährlicher waren die Gastgeber, wenn sie sich einmal aus ihrem Schneckenhaus herauswagten. Bei der Direktabnahme von Alexander Koßmann ging ein Raunen durch das Publikum, denn ebenso gekonnt wie der ehemalige Altstädter nach einer Ecke volley abzog, rettete der Frohnlacher Keeper mit tollem Reflex und ließ seine Unsicherheit beim Führungstreffer damit vergessen machen. Wenige Minuten später erneut dieses Duell. Einen Freistoß aus 20 Metern wollte Koßmann rechts unten versenken, doch Michael Edmundo hatte den Braten gerochen, war schon abgetaucht und bewahrte seine Truppe vor einem höheren Halbzeitrückstand.
Danach wollten es Kevin Hartmann (li.) und Dominik Düngfelder wissen.
Hans Wunder
Die erste Gelegenheit nach der Pause hatte der Bayreuther Oliver Leykauf, der nach einer Ecke den Ball nur mit dem Bauch traf und somit nicht die nötige Wucht hinter das Spielgerät brachte. Genau die Mitte des Tores visierte dagegen Kevin Hartmann auf der anderen Seite an und konnte damit kaum mehr Gefährlichkeit entwickeln. Doch von Minute zu Minute versickerten die FSV-Angriffe und als Trainer Markus Zeitler die Angreifer Hannes Küfner und Felix Angerer aus dem Spiel nahm, roch es nach Beton anrühren. Guido Mezel etwa ging gleich in die Innenverteidigung und war schnell im Mittelpunkt des Geschehens. Frohnlach beherrschte die Partie nun ganz klar, doch an dem Manko, dass man kaum handfeste Gelegenheiten kreieren konnte, änderte sich nichts. Überraschend deshalb dann der Ausgleich. Eine wohl verunglückte, weil zu weite Flanke, erlief sich Bastian Pöche in halbrechter Position und zirkelte das Leder aus dem Lauf ins linke Eck. FSV-Schlußmann machte sich lang und länger, konnte dann aber nur die Kugel aus dem Netz klauben. Und die Gäste blieben dran, wollten nach dem Ausgleich nun mehr. Aber Kevin Hartmann setzte den Ball deutlich über den Kasten und dann gab es ja auch noch einen Routinier Alexander Koßmann bei der Heimelf, der nun öfters in der Spitze auftauchte. Als er 16 Meter vor dem Tor frei abzog, fehlten nur Zentimeter. Wenige Minuten vor dem Abpfiff rückte dann Lukas Werner in den Mittelpunkt. Nach einem Diagonalpass marschierte der Frohnlacher auf und davon, legte sich im entscheidenden Moment den Ball aber etwas zu weit vor, so dass ihm Keeper Markus Spindler die Kugel gerade noch vom Fuß stibitzen konnte.
Während die Gäste mitunter gefällig kombinierten und einen hohen Aufwand betrieben, wirkte der FSV über 90 Minuten völlig unberechenbar. das macht auch den Reiz des Rückspieles aus. Ein Fehler oder eine gelungene Aktion kann entscheiden, wer weiter kommt. Schafft es Frohnlach, das Abwehrbollwerk zu überwinden oder tauchen Alexander Koßmann, Felix Angerer oder Hannes Küfner aus dem Nichts auf und schlagen zu. Für Spannung ist gesorgt.
Spielbericht eingestellt am 28.05.2015 23:08 Uhr