„Jeder einzelne muss wissen, worum es in den nächsten Spielen geht“, Burgkunstadts Spielertrainer Marco Dießenbacher erklärte im anpfiff-Vorbericht, was er von seinen Leuten erwartet und gibt die Parole aus: „Wir dürfen den Gegner nicht ins Spiel kommen lassen. Sonst wird es gegen die überragende Frohnlacher Offensive sehr schwer.“ Die Schuhstädter holten sich mit einem 4:3 zuhause gegen Pegnitz am Samstag wieder frisches Selbstvertrauen und der FCB-Coach stellte die Startelf im Vergleich zum ersten Sieg nach vier Pleiten Stück zwei Mal um: die genesenen Christoph Schwarz und Bastian Gutgesell, die zuletzt von der Bank kamen, begannen für Thorsten Wuttke und Dominik Gahn. Auf der anderen Seite ging die VfL-Reserve mit extrem breiter Brust ins Relegations-Hinspiel und sicherte sich mit sieben Siegen aus acht Spielen die verdiente Vizemeisterschaft. Frohnlachs Trainer Oliver Müller veränderte seine Startelf im Vergleich zum 4:0 gegen Lichtenfels ebenfalls auf zwei Positionen: die beiden Ex-Burkunstadter Stefan Krappmann und Gerald Kalb waren nicht im Kader und dafür starteten Tim Rebhan und Yannick Teuchert.
Kevin Hartmann sah sich oft zwei Schwarz-Weißen gegenüber Nils Firnschild und Marco Dießenbacher.
B. Bieberbach
Der VfL Fohnlach drängte sofort nach vorne. Die Schuhstädter sahen sich so zunächst in die Defensive gedrängt, kamen kaum aus der eigenen Hälfte heraus und konzentrierten sich so voll aufs Verteidigen. Die Hausherren im offensiv ausgerichteten 4-2-3-1-System blieben derweil auf dem Gaspedal, störten den gegnerischen Spielaufbau schon früh und wurden belohnt. In der 7. Minute landete Michael Jakobs Diagonalpass im Fuß von Lukas Werner, dessen Annahme sehenswert, noch ein Haken und rein ins Frohnlacher Glück zum 1:0. „Wir hatten öfters mit diesen langen Diagonalbällen unsere Probleme!“, erklärte Marco Dießenbacher bei der Fehleranalyse nach Spielende. Beim ersten nennenswerten Vorstoß des FCB zuckten alle im Stadion, denn das 35-Meter-Geschoss von Dominik Doppel strich nur Zentimeter über den Querbalken. Ansonsten hatte Blau-Weiß aber alles im Griff und bestimmte das Tempo nach Belieben ohne wirklich auf das zweite Tor zu drängen. Mitte des ersten Durchgangs der völlig überraschende Ausgleich für alle der knapp 500 Zuschauer im Willi-Schillig-Stadion: Marco Dießenbacher leitete einen Angriff ein und den Schuss von Bastian Gutgesell aus halb-rechter Position konnte Michael Edemodu nur prallen lassen, wo Dominik Porter mit dem langen Bein zum 1:1 abstaubte (22.). Nun war der Spielverlauf auf den Kopf gestellt und die Partie drohte gar komplett zu kippen, denn Frohnlach verfiel sichtlich in eine Schockstarre und nur kurz nach dem Ausgleich, lief Tobias Geldner alleine auf Frohnlachs Schlussmann zu, zog aber im Eins-gegen-Eins den Kürzeren. Danach verflachte die Partie zunehmend und beide schraubten zwei Gänge zurück. Fast mit dem Pausenpfiff rettete Nils Firnschild für seinen geschlagenen Keeper auf der Linie, als Kevin Hartmann nach Mc Cullough Vorlage zum sicher geglaubten Führungstreffer einschieben wollte.
Frohnlachs talentierter Sechser Yannik Teuchert versuchte im Mittelfeld aggressiv zu spielen und die Fäden zu ziehen, was ihm nur teilweise an diesem Tag gelang.
B. Bieberbach
Beide Teams kamen unverändert aus der Kabine und die Meisten erwarteten nun einem Sturmlauf des VfL, der aber zunächst aus blieb. Die Partie nun völlig offen und ohne viel Torraumszenen. Auf beiden Seiten fehlten die zündenden Idee und die lange Saison steckte beiden erkennbar in den Knochen. Yannick Teuchert und Rene Knie mussten ihrem starken und hohem Anfangstempo offenbar Tribut zollen und fielen kaum noch in Erscheinung. Burgkunstadt hingegen machte aus seinen Mitteln weiterhin das Beste und versuchte durch lange Bälle schnell das Mittelfeld zu überbücken. Nach fast einer Stunde wäre Dießenbachers-Taktik fast aufgegangen, aber der eingewechselte David Beloch überlupfte nicht nur Michael Edemodu sondern auch das Tor (62.). Oliver Müller reagierte und brachte mit Sertan Sener frischen Wind, aber wieder stand zunächst sein Torwart im Mittelpunkt, der einen Dippold-Kopfball glänzend parierte (71.). Die Schlussviertelstunde gehörte dann noch mal eindeutig der Heimmannschaft, die erst durch einen Seitentausch von Hartmann und Werner Akzente setzte und dann mit Tim Ehle noch einen neuen Impuls bekam. Dießenbacher tauschte seine Offensivkräfte auch aus ohne Wirkung. Torschütze Lukas Werner setzte noch zu Kabinettstückchen an, aber ohne das daraus Gefahr resultierte. Der VfL versuchte weiter gepflegten Fußball zu spielen, hatte aber die beste Möglichkeit erst in der Schlussminute nach einem Eckball köpfte Michael Jakob an den Querbalken.
Das wichtige Auswärtstor hat Burgkunstadt erzielt. Zudem müssen sie zuhause "nur" gewinnen um weiter vom Ligaverbleib träumen zu dürfen. Aber sicherlich braucht keiner einen FCB-Sturmlauf zu erwarten, wenngleich Marco Dießenbacher bei der Pressekonferenz nicht verraten wollte, was das 1:1 für das Rückspiel bedeute. Auch Oliver Müller wird nicht von Beginn an drauf los stürmen lassen. Sein Team verfügt über genügend Potenzial zu jedem Zeitpunkt ein Tor zu machen. Die Situation verspricht auf alle Fälle viel Spannung und dürfte wieder viele Zuschauer anlocken.
Spielbericht eingestellt am 28.05.2014 23:32 Uhr