Vor der Partie zwischen der SpVgg Hüttenbach und dem 1.FC Hersbruck galt für beide Mannschaften vor dem Spiel ganz klar das Motto „Verlieren verboten“, denn der 15., Cagri Spor Nürnberg, hatte es zeitgleich mit dem BSC Erlangen zu tun, wohl sichere drei Punkte für die Nürnberger. Keines der beiden Teams wollte somit in die untersten Regionen rutschen, während Hüttenbach am Mittwoch gegen Heßdorf leichtfertig drei Punkte liegen ließ, stand auch Hersbruck nach der 1:3-Niederlage gegen Stein deutlich unter Zugzwang.
Nico Elterlein (blau) fährt seinem Gegenspieler in die Parade.
Matthias Hofmann
Vor guter Kulisse waren es zunächst die Gäste, die mehr vom Spiel hatten. Nach anfänglichem Abtasten kam man per Distanzschuss von Kapitän Lämmermann in der sechsten Minute erstmals vor das Hüttenbacher Tor, Keeper Scharrer parierte gut. Auch in der Folgezeit bestimmten die Hersbrucker das Geschehen und nach einer weiteren Chance von Lämmermann durfte Hersbruck dann das erste Mal jubeln. Einen schönen Spielzug krönte Schümpfhauser, von Herrmann bedient, mit überlegtem Abschluss flach ins lange Eck. Wer nun dachte, das Tor würde die Heimelf aufwecken, der irrte. Denn weiterhin marschierte der FC in Richtung SpVgg-Tor. Drei Mal hatte Stürmer Ralf Maas die Gelegenheit, die Führung auszubauen, immer fehlten die bekannten Zentimeter. Hüttenbach fand in dieser Phase eigentlich überhaupt nicht statt und konnte sich glücklich schätzen, nicht höher ins Hintertreffen geraten zu sein. Da sich auch im weiteren Verlauf wenig änderte, kam der Gast aus Hersbruck nach knapp 30 Minuten auch zum verdienten 2:0. Wieder war es ein schöner Spielzug, den besagter Maas mit sattem Abschluss krönte. Vorlagengeber war wieder Herrman, SpVgg-Torwart Scharrer konnte auch hier nicht mehr eingreifen. Wie aus dem Nichts dann der schmeichelhafte Anschlusstreffer für die Spielvereinigung. Eine Flanke von rechts fälschte ein Gästeverteidiger derart unglücklich ab, dass der Ball zur Freude der Hüttenbacher Zuschauer unhaltbar im Gästetor landete. Nun war auch die Heimelf aufgewacht und kurz vor der Pause hätte man sogar ausgleichen können, wenn nicht der Pfosten dem Torerfolg von Micholka im Weg gestanden hätte. So ging es mit einem mehr als leistungsgerechten, etwas schmeichelhaften 1:2 in die Kabinen.
Der Spielabbruch ist beschlossen: Schlussmann Schneider kann nicht weiterspielen, die Hersbrucker gehen geschlossen in die Kabine.
Matthias Hofmann
Im zweiten Abschnitt, der leider ein vorzeitiges Ende nehmen sollte, war es nun die Heimelf, die von Anfang an das Zepter in die Hand nahm. So kam man bereits nach wenigen Minuten zu einer guten Gelegenheit, weder Stefan noch Matthias Gruner brachten das Leder aber im Tor der Gäste unter. Kurz darauf machte es Matthias Gruner besser, nach einem Flankenlauf von Spielertrainer Trauner drückte der Stürmer den Ball auf Vorlage von Elterlein aus abseitsverdächtiger Position über die Linie. Im Gegenzug hatte man dann Glück, als ein Freistoß von der rechten Seite von Schlussmann Scharrar derart unterschätzt wurde, dass der Ball letztlich „nur“ an den Pfosten klatschte. Doch diese Chance sollte nicht darüber hinweg täuschen, dass die Heimelf nun deutlich mehr vom Spiel hatte und so dauerte es nicht lange, ehe man zum ersten Mal in Führung gehen konnte. Eine punktgenaue Flanke von Norman Raab brachte wieder Matthias Gruner per Kopf im Hersbrucker Tor unter, der Jubel unter den vielen Hüttenbacher Fans war dementsprechend groß, sollte aber nicht lange anhalten. So brachte Gästestürmer Maas die Zuschauer mit einem satten Vollspannstoß unter die Latte zum Schweigen, vorangegangen war dem Tor ein fulminanter 35-Meter-Freistoß von Kapitän Lämmermann, den Schlussmann Scharer nicht mehr entscheidend abwehren konnte. Zeit zum Luftholen blieb den Fans aber keineswegs, denn schon mit der nächsten Offensivaktion stellten die Hüttenbacher die Führung wieder her. Eine Gruner-Co-Produktion vollendete der überragende Mann auf dem Platz, Matthias Gruner, abgeklärt mit einem präzisen Schuss ins Eck, Bruder Stefan hatte assistiert. In der Folgezeit beruhigte sich das Spiel dann etwas und beide Teams neutralisierten sich zunehmend. Einzig interessant war in dieser Phase das Privatduell zwischen Gästetorwart Schneider und den Hüttenbacher Zuschauern hinter dem Tor, dass zu diesem Zeitpunkt aber in keinster Weise auf die Geschehnisse in der 85. Minute hindeutete. Nachdem der Keeper mit einem Stürmer der Heimelf leicht zusammenprallte und diesen im Streitgespräch etwas übermotiviert zur Rede stellte, musste sich der Schlussmann allerlei Zurechtweisungen von den Zuschauern der Hersbrucker anhören. Wenig später wollte dann besagter Schneider das Spiel nach einem verunglückten Torabschluss der Spielvereinigung schnell machen und wie von Geisterhand rollte nun ein zweiter Ball aus der Hüttenbacher Ecke hinter dem Tor aufs Feld, der den Abstoß des Schlussmannes um ein paar Sekunden verzögerte. FC-Towart Schneider war über diesen „Streich“ der Zuschauer derart erzürnt, dass er das Spielgerät den Übeltätern etwas rabiat um die Ohren warf und nun den Unmut der gesamten Hüttenbacher Fangemeinde auf sich zog. Nach Aussage der Hüttenbacher Zuschauer traf dieser Abwurf in die Falsche Richtung einen Hüttenbacher Zuschauer übrigens im Gesicht, eben diesem Herrn, der am Ende für den Abbruch des Spiels verantwortlich sein sollte. Doch zwischen dieser Szene und dem Abbruch lag noch ein weiteres Tor, an dem wieder Matthias Gruner beteiligt war. Nach einem Steilpass Flankte Gruner den Ball überlegt auf den mitgelaufenen Trauner, der per Kopf das 5:3 markierte und die Emotionen zum überkochen brachte. Denn direkt nach diesem Treffer stürmte ein Zuschauer aufs Feld und betrieb Selbstjustiz, indem er mit dem Gästetorwart aneinandergeriet und dieser nach dieser Aktion benommen liegenblieb. Wie der Schlussmann der Hüttenbacher niedergestreckt wurde, konnte von Reporterseite nicht festgestellt werden, Schneider gab daraufhin zu verstehen, dass er nicht weitermachen konnte und Schiedsrichter Hoffmann brach das Spiel fünf Minuten vor dem Ende ab. Abgesehen vom nun ungewissen Ausgang in jeden Fall ein schwarzer Tag für den Hüttenbacher Fußball und ein unrühmliches, wenn nicht sogar beschämendes Ende einer guten und packenden Bezirksligapartie.
Spielbericht eingestellt am 28.04.2013 22:09 Uhr