Derbytime war angesagt, als am Samstag die SpVgg Heßdorf beim Baiersdorfer SV gastierte. Für die Heimelf galt es nach vier Siegen in Serie nachzulegen, um mit dem Tabellenzweiten aus Veitsbronn gleichziehen zu können. Ein weiterer Erfolg stellte zudem eine mehr als gute Ausgangsposition in Aussicht, um auf einem vielversprechenden Rang in der oberen Tabellenhälfte überwintern zu können. Verzichten musste Trainer Tobias Fuchs in dieser Partie auf Stefan Pilz und Sebastian Walter, Christian Janousek ging angeschlagen in die Partie. Außerdem feierte BSC-Neuzugang Jakub Didowicz sein Startelfdebüt, er sollte neben Torjäger Enrico Cescutti für die nötigen Tore sorgen. Auf Heßdorfer Seite gestalteten sich die letzten Wochen deutlich anders. So war die Elf von Joachim Schwarz, bedingt durch Spielabsagen, zuletzt zwei Partien „spielfrei“, es blieb also abzuwarten, ob die Heßdorfer von Anfang an in dieser Partie Fuß fassen konnten. Zudem fehlten dem Trainergespann Schwarz-Götz mit Matthias Zettner, Sebastian Bräunig, Andreas Bauer, Jan Allerdissen und Andreas Dittl wichtige Kräfte im Offensiv- und Defensivbereich.
Wieder Steffen Nagel und Michael Wegner im Zweikampf. Beide lieferten sich einige interessante Duelle auf der linken Seite.
Mathias Hofmann
Bei frostigen Temperaturen wirkte die Heimelf aus Baiersdorf zunächst präsenter und die erste gute Möglichkeit ließ nicht lange auf sich warten. Freigespielt von Sturmpartner Jakub Didowicz, fand sich Enrico Cescutti in halbrechter Position allein vor SpVgg-Schlussmann Heinlein wieder. Per Heber wollte der Angreifer den herauseilenden Heinlein überwinden, allein der Pfosten verhinderte in dieser Situation die frühe Baiersdorfer Führung. Auch die Folgeminuten gehörten zunächst dem BSV, der nach bewährtem Muster immer wieder Enrico Cescutti im Sturmzentrum suchte. Eine Flanke von Pimienta bescherte dem Torjäger kurz darauf eine aussichtsreiche Kopfballgelegenheit, diese brachte aber nichts ein. Nach etwa zehn Minuten hatte dann auch der Gast aus Heßdorf seine ersten beiden Chancen, beide Male fehlte Mario Linsenmeyer das bekannte Quäntchen Glück im Abschluss. Nach einer Eckballstafette scheiterte er zunächst an BSV-Schlussmann Musialik, wenig später verfehlte ein Kopfball des Mittelfeldspielers sein Ziel knapp. In der 15. Minute fiel dann der erste Treffer der Partie und die Heimelf war es, die jubeln durfte. Jakub Didowicz spielte über Umwege Enrico Cescutti im Strafraum frei, der allein vor Schlussmann Heinlein wenig Mühe hatte, zum 1:0 zu vollenden. Nach einem weiteren aussichtsreichen Angriff, den SpVgg-Abwehrchef Tobias Gumbrecht in letzter Minute entschärfen konnte, kam der Gast zu seiner besten Gelegenheit in Abschnitt Eins. Einen 40-Meter Freistoß von Daniel Vogel unterschätzte BSV-Schlussmann Michael Musialik komplett, sodass das Leder hinter dem Schlussmann an den Pfosten prallte. Der Abpraller gelangte zum mit aufgerückten Linsenmeyer, dem aber zu wenig Zeit blieb, um den Ball kontrolliert auf das Tor zu bringen. In Folgezeit entwickelte sich dann eine eher ausgeglichene Partie, in der sich beide Mannschaften zunehmend neutralisierten. Viele Unterbrechungen und der tiefe Platz, welcher immer wieder Spieler ausrutschen ließ, sorgten zudem dafür, dass der Spielfluss immer mehr ins Stocken geriet. Während der Gast in dieser Phase über Edgar Wildeis und Daniel Vogel zu zwei Torabschlüssen kam, war auf Baiersdorfer Seite Juan Pablo Pimienta einem Torerfolg am nächsten. Allen Versuchen fehlte es aber an der nötigen Präzision. Als ein Großteil der Zuschauer in Gedanken wohl schon bei einem warmen Getränk im Sportheim gewesen sein dürfte, erhöhte Andreas Seubert zum 2:0 für den BSV. Michael Wegner war diesmal der Initiator des Treffers, als er sich auf der linken Seite durchsetzen konnte. Seinen Pass nahm der mitgelaufene Andreas Seubert direkt und hämmerte das Leder aus gut 22 Metern in die Maschen. Hessdorfs Schlussmann Sebastian Heinlein hatte in dieser Situation keine Abwehrchance. Kurz darauf bat Schiedsrichter Zehren zum Pausentee und die Heimelf ging mit einer komfortablen Zwei-Tore-Führung in die Kabine.
Baiersdorfs Christian Janousek wird von Carsten Häfner bedrängt.
Mathias Hofmann
Die zweite Hälfte eröffneten die Gäste aus Heßdorf mit einer Großchance. Auf dem rechten Flügel konnte Carsten Häfner freigespielt werden und in den Strafraum eindringen. Nach einer Finte befand sich der Angreifer in aussichtsreicher Schussposition, sein Abschluss war aber zu zentral und konnte von Michael Musialik pariert werden. Kurz darauf kam auch die Heimelf zur ersten Möglichkeit im zweiten Durchgang, auch diese hatte es in sich. Wieder spielte Jakub Didowicz Torjäger Enrico Cescutti frei, im Eins-gegen-Eins zielte der Angreifer aber knapp neben das Tor. In der 51. Minute wurde es erneut vor dem Gästetor gefährlich, diesmal war es Michael Wegner, der sich auf links durchsetzen konnte und den direkten Weg zum Tor suchte. Sein Abschluss war aber zu überhastet und flog über den Heßdorfer Kasten hinweg. Nachdem nochmal Wegner im Strafraum zum Abschluss kam - einige Baiersdorfer Fans hätten in dieser Szene gerne einen Elfmeterpfiff gehört – war es wiederum Cescutti, der diesmal am gut reagierenden Heinlein scheiterte. Dies bildete die letzte Chance in der Baiersdorfer Drangphase und die Partie wurde zunehmend ruppiger. Immer wieder musste der junge Schiedsrichter Zehren die Partie unterbrechen, um die Akteure zu beruhigen. Auch tat das tiefe Geläuf sein Übriges hinzu und es entwickelte sich eher eine Phase des Kampfes. Die letzte Viertelstunde läutete dann nochmals die SpVgg Heßdorf ein, die sich dank der Baiersdorfer Abschlussschwäche immer noch Hoffnungen auf einen Punkt machen durfte. Nach einem kurz ausgeführten Freistoß wurde der schnelle Fabian Straub im Strafraum durch ein Foulspiel gebremst und Daniel Vogel hatte die große Chance, auf 2:1 zu verkürzen. Im Duell mit Schlussmann Musialik zog der Heßdorfer Angreifer jedoch den Kürzeren und der Baiersdorfer Keeper konnte parieren. Da Heßdorf auch nach dem vergebenen Elfmeter weiterhin auf den Anschlusstreffer aus war, boten sich dem BSV zwangsläufig aussichtsreiche Räume zum Kontern. Jakub Didowicz hatte 13 Minuten vor dem Ende die Chance, den Deckel endgültig auf dieses Spiel zu machen. Allein vor Torwart Heinlein scheiterte der Angreifer jedoch zunächst am Torwart, dann am Bein eines Heßdorfer Verteidigers und schließlich am Außennetz. Nachdem Janousek und erneut Cescutti zwei Gelegenheiten nicht in Tore ummünzen konnten, bestrafte die SpVgg die Baiersdorfer Nachlässigkeit. Nach einem kurzen Eckball kam der Ball über einige Umwege zu Steffen Büttner, der aus dem Rückraum aufs Tor schoss. Sein Schussversuch wurde von mehreren Spielern abgefälscht und konnte von einem Baiersdorfer Verteidiger per Kopf nur unzureichend vor die Füße von SpVgg-Angreifer Fabian Straub geklärt werden. Dieser ließ sich nicht zwei Mal bitten und brachte den Ball volley im linken oberen Toreck unter. Nachdem kurz darauf wieder ein Baiersdorfer Angriff von Enrico Cescutti unglücklich vergeben wurde, hatte die SpVgg zwei Minuten vor Ende sogar die Chance zum Ausgleich. Wieder wurde ein Eckball kurz ausgeführt und Daniel Vogel konnte sich in Schussposition bringen, sein harter aber unplatzierter Abschluss konnte von Musialik aber gerade noch pariert werden. Den Schlusspunkt in dieser Partie setzten dann nochmals die Baiersdorfer, als Frank Ortloff und Niklas Stelzner nach einer Doppelchance am starken Heinlein scheiterten. Insgesamt also ein verdienter Sieg für den Baiersdorfer SV, der sich das Leben dank seiner fahrlässigen Chancenverwertung selbst schwer machte. Die Gäste aus Heßdorf hingegen erwachten zu spät, wäre der Elfmeter nicht vergeben worden, hätten die Zuschauer wohl eine noch spannendere Schlussphase zu sehen bekommen.
Spielbericht eingestellt am 18.11.2012 09:47 Uhr