Die Voraussetzungen waren klar. Rupprechtstegen hatte gegen Hersbruck einen wichtigen Dreier eingefahren am Karsamstag und hätte mit einem Sieg im zweiten Derby in Serie gegen Hüttenbach den Abstand auf die Nichtabstiegplätze verkürzen können. Nicht mit von der Partie war allerdings mit Uwe Gerstacker ein wichtiger Spieler, der sich im Spiel gegen Hersbruck am Knie verletzt hatte. “Mir ist es wurst wie der Gegner spielt, wir müssen auf uns schauen und gewinnen”, sagte dann auch Trainer Roland Winkler über die Ausgangssituation. Sein Gegenüber, Kevin Trauner, musste seine Mannschaft neu einstellen, denn die hatte gegen Schwaig eine 1:7-Klatsche kassiert und wäre mit einer Niederlage gefährlich nahe an den Abgrund - sprich die Kellerregion gekommen. “Das Ergebnis war vielleicht ein bisschen zu hoch, aber wir müssen heute natürlich gewinnen.”, sagte der neue Spielertrainer der Gäste.
Mit dem Angreifer der Rupprechtstegener, Michael Gebsattel, hatte Dennis Loch so seine Mühe. Hier hilft nur ein Foul.
Sebastian Baumann
Die erste Hälfte war sehr kampfbetont. Beide Mannschaften wussten um die Bedeutung der Partie und gingen teils rustikal, aber selten richtig unfair zu Werke. Die erste Chance hatte gleich Nico Doehring, dessen Kopfball nach einer Ecke knapp übers Gebälk ging. Auf der Gegenseite war es dann Manuel Scharrer, der es aus der Distanz probierte, aber auch der ehemalige Aushilfsspielertrainer der Simmelsdorfer verzog knapp. Während es Hüttenbach vor allem mit vielen langen Bällen probierte, spielte Rupprechtstegen durchaus gefällig und kombinierte einige Male schnell nach vorne. Allerdings war das Manko des Sportclubs offensichtlich. Je näher der Strafraum kam, desto schwerer tat sich die Heimelf. Vielleicht auch deswegen hatten die Gäste die erste richtig gute Chance der Partie. Trauner spielte einen perfekten Pass auf Nico Elterlein, der aber am gegnerischen Keeper scheiterte. Danach stand Daniel Übler gleich drei Mal im Blickfeld. Erst holte er sich eine Gelbe Karte nach einem Foul an Kevon Trauner, dann stieg er mit gestrecktem Bein ein und hätte nur zwei Minuten später schon duschen gehen können, wenn der Referee das Foul als gelbwürdig erachtet hätte. Vergehen Nummer Drei führte dann zum Strafstoß für die Gäste, als Übler den Hüttenbacher Matthias Gruner im Strafraum fällte. Doch Manuel Scharrer verwandelte - so wie schon am vorherigen Spieltag gegen Schwaig - nicht und auch die Nachschusschance vergab der Mittelfeldspieler. Rund fünf Minuten vor dem Elfmeter hätte im Übrigen Rupprechtstegen in Person von Michael Stiegler fast die Führung für die Heimelf erzielt. Doch nach einer Eckenserie rettete ein Simmelsdorfer gerade noch auf der Linie.
Dennis Loch im Kopfballduell gegen Michael Stiegler.
Sebastian Baumann
In der zweiten Hälfte war zu spüren, dass der Sportclub unbedingt das Spiel drehen wollte. Die Gäste kamen kaum noch zu Entlastungsangriffen. Aber gefährlich wurde es eigentlich nie. Lediglich zwei Fernschüße waren in dieser Phase des Spiels zu verbuchen. Und so dauerte es bis zur 75. Minute, ehe die Heimelf die Chance auf den Ausgleichstreffer hatte. Ein Rupprechtstegener wurde im Strafraum umgrempelt und den fälligen Strafstoß verwandelte Marco Schoendoerfer eiskalt. Danach blies die Heimelf zur Schlussattacke und wurde fast belohnt. Ein Gerstacker-Schuss ging knapp am Kasten vorbei, dann hatte erneut Schoenhoefer eine Doppelchance. Erst setzte der Kapitän den Ball an die Latte, dann köpfte der Ausgleichstorschütze den Ball in Bedrängnis am leeren Kasten vorbei. Hüttenbach hatte kaum noch etwas entgegen zu setzen und es schien nur noch eine Frage der letzten Minuten zu sein, bis das Tor für die Heimelf fallen würde. Doch wie so oft kommt es erstens anders und zweitens als man denkt. Die Gäste bekamen einen Freistoß, verlegten den Tatort weiter nach vorne und spielten einen weiten Ball auf Matthias Gruner, der aber im Abseits stand. Der Assistent, der beim Abseits nicht immer den glücklichsten Eindruck machte, hob die Fahne aber nicht. Der Rest war Formsache. Mit einem schönen Lupfer markierte der Stürmer seinen zweiten Treffer und brachte die Heimelf vollends in Rage. Erst sah Marco Schoendoerfer binnen einer Minute die Ampelkarte und dann musste auch Trainer Roland Winkler auf die Tribüne, weil er zu heftig die Fehlentscheidung des Gespannes kritisierte. Zwar wurde noch rund fünf Minuten nachgespielt, aber am Ende verteidigten die Gäste geschickt das eigene Tor.
Spielbericht eingestellt am 01.04.2013 22:13 Uhr