Bereits beim Betreten des Schwaiger Sportgeländes merkte man, dass es heute kein gewöhnliches Bezirksliga-Spiel werden sollte. Für beide Mannschaft stand "Verlieren Verboten" auf der Tagesordnung und war bereits bei den Aufwärmübungen das Knistern bei jedem einzelnen Spieler deutlich zu spüren. Bevor es jedoch zur Sache gehen sollte, wurden noch einige Spieler auf Schwaiger Seite verabschiedet oder wie im Falle von Torhüter-Legende Heiko Saß in den wohlverdienten Ruhestand geschickt. Nach etlichen Jahren im Gehäuse war es für den Schwaiger das letzte Spiel in der Ersten Mannschaft. Ab sofort kümmert er sich um den bald kommenden Nachwuchs und wird noch ab und zu in bei den "Alten Herren" kicken.
Max Hering trennt sich rechtzeitig vom Ball und lässt Martin von Vopelius keine Chance.
Hannes Siebenhaar
Wie bereits vor dem Spiel von Schwaigs Trainer Christoph Weber erwartet, übernahmen die Gäste sofort das Kommando und spielten voller Überzeugung nach vorne. So war es nicht verwunderlich, dass auch die erste nennenswerte Torchance der SG gehörte. Nach einer zu kurz geratenen Faustabwehr von Heike Saß, nahm Dominic Rührer Maß. Sein Direktschuss wurde jedoch in letzter Sekunde von einem Schwaiger Abwehrbein gebockt. Auf der Gegenseite hatte Sturmtank Martin von Vopelius die erste Torgelegenheit. Nach einer schönen Einzelleistung wurde sein Schuss jedoch zur Ecke geklärt. Den fälligen Eckball brachte der heute sehr auffällig spielende Stefan Steininger in die Mitte. Neben mehreren Köpfen tauchte auch die Faust eines SG-Akteurs auf, der den Ball in Richtung Auslinie bugsierte. Zunächst ließ sich Schiedsrichter Kevin Hegwein nicht von den Protesten der Schwaiger beeindrucken. Nach Rücksprache mit seinem Assistenten an der Linie zeigte der Unparteiische jedoch berechtigter Weise auf den Punkt. Stefan Steiniger schnappte sich die Pille und brachte sie sicher im Tor unter. In der Folgezeit zeigten sich die Gäste wenig geschockt und spielten weiter unbeirrt nach vorne. Doch weder der Schuss von Ozan Yildirim, noch der Kopfball von Denis Bach fanden den Weg ins Tor. Das Tor der Schwaiger schien wie vernagelt. Immer wieder warfen sich die Spieler des SV in die Schussbahn und verhinderten so den Einschlag im Tor.
Fabian Waldmann versucht mit dem Ball an seinem Gegenspieler Markus Schaffner vorbeizubekommen – Mitte der ersten Halbzeit muss der Gästeverteidiger verletzungsbedingt ausgewechselt werden.
Hannes Siebenhaar
Nach Wiederanpfiff waren es die Schwaiger, die den besseren Start erwischten. Gegen die junge, unerfahrene Mannschaft von Trainer Leo Swierczynski wussten die alten Hasen aus Schwaig ihre komplette Routine abzurufen und so waren sie vor allem in den Zweikämpfen sehr präsent und hielten die Gäste so weg vom eigenen Tor. 15 Minuten waren gespielt, da knallte es urplötzlich im Gehäuse von "Oldie" Heike Saß. Mohammad Haci hatte sich mit überragender Technik gegen drei Schwaiger durchgesetzt und legte den Ball mit dem Absatz auf den mitgelaufenen Leonhard Meisinger. Der 19-Jährige ließ sich nicht lange bitten und jagte das Spielgerät zum vielumjubelten Ausgleich in die Maschen. Sollte das Konstrukt der Schwaiger jetzt auseinander brechen? Nein! Praktisch im Gegenzug war des der eingewechselte Marco Ranft, der seine Farben wieder in Front brachte. Kapitän Fabian Waldmann war über die rechte Seite auf und davon und flankte gefühlvoll auf den zweiten Pfosten. Marco Ranft nahm den Ball mit vollem Risiko aus der Luft und legte das Spielgeräte am chancenlosen Marcel Lenhart zum 2:1 in die Kiste. Der Jubel kannte keine Grenzen mehr und mit diesem Erfolgserlebnis im Rücken ging es in die letzten 25 Minuten. Die Gäste spielten ab diesem Zeitpunkt mit offenem Visier und drängten die Schwaiger tief in die eigene Hälfte. Torchancen waren jedoch nur selten zu notieren, da die Schwaiger mit Mann und Maus verteidigten. Kurz vor dem Ende hatte den Heiko Saß nochmal seinen großen Auftritt. Mit einer Glanzparade, wie es selbst ein Oliver Kahn in seinen Glanzzeiten nicht besser meistern hätte können, lenkte der 35-Jährige einen Hering-Kopfball um den Posten und war so am Ende der gefeierte Mann im Schwaiger Lager.
Mohammad Haci behauptet den Ball gegen Philip Bittner.
Hannes Siebenhaar
Für Schwaig bedeutet der Sieg der Klassenerhalt in der Bezirksliga. Wer die Schwaiger kennt, weiß, dass dieses Ereignis natürlich gebührend begossen wird. Doch auch die SG Nürnberg/Fürth kann sich freuen! Aufgrund der Ergebnisse auf den anderen Sportplätzen spielt die junge Mannschaft in der Relegation um den Aufstieg in die Landesliga.
Spielbericht eingestellt am 20.05.2017 18:12 Uhr