Während die Spieli unter Trainer Bernd Fuchsbauer mit zunächst zwei Unentschieden startete, dann aber mit drei Siegen in Serie (zuletzt mit 5:2 gegen den FC Stein) den Weg zurück in die Spitzengruppe fand und aktuell auf Platz drei der Bezirksliga stand, ist die Stimmung in Baiersdorf nicht so gehoben. Nach zunächst sieben Punkten aus drei Spielen verlor man und spielte zuletzt gegen Heßdorf trotz Überlegenheit nur Remis. Damit belegt der BSV den siebten Rang, was den Prognosen vor der Saison nicht wirklich entspricht.
Die Erlanger, die im Sommer noch in der Relegation zur Landesliga scheiterten, gingen voller Zuversicht in die Partie. Dies gab Trainer Fuchsbauer auch vor und wollte mit seiner Truppe „so weitermachen wie sie angefangen haben“. Insgesamt gab sich der Spieli-Coach mit dem Saisonstart zufrieden, so wurden die Partien „auch vom Spielverlauf verdient gewonnen“. Man strebt wie in der Vorsaison einen der oberen Plätze an. Wie immer wolle man „auf Sieg spielen“ und sein Spiel durchdrücken. Vorgabe wird es sein, den Gegner bereits in deren Hälfte in Zweikämpfe zu verwickeln und dann schnell nach vorne zu kommen. Den Gegner sieht man dagegen doch leicht verunsichert. So haben sie auch durch ihre Ausfälle Probleme bekommen und hinken ihren Ansprüchen sicherlich noch hinterher. Daher sei es bereits „ein wichtiges Spiel für den BSV“. Bei dieser Partie muss der gebürtige Weisendorfer mit Christian Merckel und Martin Grosch allerdings auf zwei wichtige Stützen verzichten. Beide fallen mit Außenbandrissen im Knöchel wohl noch länger aus.
Helmut Wolff sieht die SpVgg ebenfalls als Favorit für diese Partie. Denn seinem Team fehlt noch die Stabilität, die auch durch viele Einflüsse aus der Vorsaison zu Stande kommt. Daher sei der Coach auch „mit einem Remis zufrieden, denn mehr ist aktuell nicht zu erwarten“. Hinzu kommt noch eine ellenlange Liste an Ausfällen. So fehlen Wolff besonders Jochen Staniewski mit einer Schultereckgelenkssprengung, Eltersdorf-Zugang Felix Günter mit einem Muskelfaserriss sowie Göller mit einer Zerrung. Dazu die im Urlaub weilenden Pilz und Christian Janousek. Ein weiterer Spieler, der dem BSV fehlen wird, steht erst seit Donnerstag fest. Denn mit Jakub Dydowicz hat ein erfahrener Stürmer den Verein mit bisher unbekanntem Ziel verlassen. Ergänzt wird der Kader durch den A-Jugendlichen Timo Noppenberger. Dennoch wollen sie der Spieli Paroli bieten, dafür stellt der BSV-Coach seine Mannschaft in einem 4-4-2 auf, bei dem er den Gegner besonders im Mittelfeld pressen will.
Ein stets intensives Duell lieferten sich BSV Kapitän Jakob Karches in rot und Spieli Stürmer Joschka Kissel.
Manu Eichhorn
Auf dem gut zu bespielenden zweiten Platz am Baiersdorfer Sportgelände tasteten sich beide Teams erstmal ab und neutralisierten sich weitestgehend bereits im Mittelfeld. So fand das Spielgeschehen weitestgehend in der Luft statt, und Kopfballduelle beherrschten das Geschehen. Entsprechend entstand die erste Gelegenheit aus einer Standard. So führte der BSV eine Ecke kurz aus, die SpVgg-Schlussmann Kellner fallen ließ, jedoch konnten weder Enrico Cescutti noch Felix Burkel im Nachschuss diesen Fauxpas nutzen. Auf der Gegenseite konnte dann die SpVgg Erlangen erstmals einen Abschluss setzen, doch Sturmkante Yannick Diederichs war für BSV Schlussmann Markov kein Problem. In der Folgezeit war vieles im Spiel beider Teams nur Stückwerk. Die Abwehrreihen beider Teams standen gut und ließen kein wirkliches Aufbauspiel zu. So wurde es auch erst in der 24. Minute wieder halbwegs gefährlich. Denn der direkt getretene Freistoß von Klaus Faßold war für Spieli-Keeper Uwe Kellner kein wirkliches Problem. Kurz darauf reagierte Kellner aber gut und lief einen langen Ball gerade noch vor dem heranstürmenden Cescutti ab. Nach einer halbe Stunde dann Aufregung auf der Bank der Spieli. Denn nicht nur Trainer Fuchsbauer und sein Stürmer Kissel hatten einen Elfmeterpfiff gefordert. Denn im Luftduell wurde der Stürmer klar mit beiden Händen weggedrückt – Glück für Baiersdorf. Das letzte Highlight lieferte dann nochmals Yannick Diederichs aus der Distanz, nachdem er sich gegen drei Verteidiger durchsetzte. Genau dieses Durchsetzungsvermögen vermisste der Trainer bei seinen Jungs nicht nur einmal.
„Die Maschine“ Christian Müller. Mit ihm hatte die Spielvereinigung den auffälligsten Akteur auf dem Feld, der gleichzeitig die Hintermannschaft zusammen hielt. Hier gegen den Baiersdorfer Andreas Seubert
Manu Eichhorn
Nach dem Wiederanpfiff sollte es für den Tabellendritten aus Erlangen zielstrebiger Richtung Tor gehen. So drückten sie auch entschlossener Richtung Tor der Merrettichkicker, während diese nun noch mehr auf Konter lauerten. Aber erst nach gut zehn Minuten gab es auch Chancen. Zunächst scheiterte Kissel aus halbrechter Position an seiner eigenen Hektik. Nur kurze Zeit später (57.) gab es eine Doppelchance für die Spieli, doch Torwart Markov schmiss sich mit allem rein, was er hatte. In der weiteren halben Stunde weiterhin viel Stückwerk und intensives Verteidigen beider Teams. Dann stand aber die turbulente Schlussphase an. 85. Minute, ein erneut langer Ball landete beim völlig freistehenden „Eni“ Cescutti, doch wie schon in der gesamten Partie fehlten die Zielstrebigkeit und Entschlossenheit im Abschluss, und der Torjäger scheiterte an Erlangens Nummer Eins, Uwe Kellner. Mit dem Kopf noch bei der vergebenen Chance, leistete man sich eine Unachtsamkeit und ermöglichte der Spieli die Möglichkeit zum Sieg. Nach einem guten Spielzug kam Joschka Kissel rechts im Sechzehner frei vor Keeper Markov an den Ball, behielt aber auch hier nicht die Ruhe. Somit blieb es beim 0:0.
Das Spiel zwischen dem BSV und der Spieli hatte wenig spielerische Höhepunkte zu bieten. Dies war sicherlich auch dem engen Platz geschuldet. Somit kam es zu vielen intensiven Zweikämpfen und wenigen Torgelegenheiten, die dann auch noch in zu viel Hektik versanken. Somit geht dieses Unentschieden im Bezirksliga-Derby auch vollends in Ordnung, wobei die Gäste sich durchaus mehr erhofft hatten.
Spielbericht eingestellt am 11.08.2013 21:36 Uhr