Wenn die Kölner in die 3. Liga aufsteigen, wovon FC 05-Trainer Gerd Klaus ("Die Bayern wollen doch gar nicht!") fest ausgeht, dann steht im Dienstag-Freitag-Rhythmus nächster Woche das zweite Endspiel-Duell an. Dann gegen den TSV 1860 Rosenheim um den letzten Platz in der Regionalliga. Gerade mal 900 Fans sahen Rosenheims 1:0 gegen Pipinsried. Rein von der Kulisse her spricht auch da vieles für Schweinfurt. Denn ins Willy-Sachs-Stadion kamen gegen Aubstadt fast 5000 Fans. Schon 30 Minuten vor Anpfiff gab´s rund um die Arena keinerlei Parkplätze mehr. Selbst eine halbe Stunde nach Beginn strömten noch Zuschauer auf die Ränge. Die Schlangen vor den sechs Kassen auf dem Vorplatz reichten bis auf die Niederwerrner Straße.
Schweinfurts Aushilfs-Verteidiger Matthias Völker attackiert Aubstadts Julian Grell.
Michael Horling
Zum dritten Mal also hatten die Schnüdel in dieser Saison eine Drittliga-Reife Kulisse. In Schweinfurt geht was beim Fußball. Es zeichnet sich ab, dass mit Markus Wolf und Vize Marius Thein am Montag bei der Mitgliederversammlung die beiden Vorstände mit einer neuen Manschaft nun doch weiter machen. Die Zukunft sieht wieder rosiger aus beim FC 05. Auch dank einer tollen Leistung am Freitagabend. Tom Jäckels Kopfball zum 1:0 nach einem Freistoß war nicht die erste Chance des Torjägers, der sechs Minuten später von Daniel Werner im Strafraum gelegt wurde. Den fälligen Elfmeter zum 2:0 verwandelte Steffen Krautschneider, der zuvor noch einen Freistoßball an das Lattenkreuz setzte. Während Aubstadt verletzungsbedingt früh auf Innenverteidiger Christian Köttler verzichten musste, hielt Matthias Völker als Aushilfsverteidiger bei den Schnüdeln 90 Minuten lang durch. Obwohl er in der zweiten Halbzeit den Ellenbogen von Julian Grell auf die Nase bekam und das Blut zwischenzeitlich in sein Auge lief. Für ein paar Minuten musste man richtig Angst haben um Schweinfurts Fitnesstrainer, der nach der Partie das Auslaufen koordinierte.
Nach diesem Foul von Schweinfurts Bastian Lunz an Christoph Rützel gab's Gelb.
Michael Horling
Wie schon in Aubstadt am Dienstag in Aubstadt führte der FC 05 also zur Pause mit 2:0. Und wieder kam der TSV nach dem Seitenwechsel schnell heran. Völkers einziger Fehler ermöglichte dem Ex-Schweinfurter Dominik Grader das 2:1. Doch nach einer gespielten Stunde "war der Käse gegessen", wie FC 05-Trainer Gerd Klaus es ausdrückte. Michael Kraus lief über rechts nach vorne, flankte auf Steffen Krautschneider - und der drückte das Leder zum 3:1 ein. Julian Grell und Jan Schneider trafen für Aubstadt zwar jeweils noch den Außenpfosten. Kevin Fery machte es dafür kurz vor dem Ende besser und netzte zum 4:1 ein. "Wir sind nur ein Karnevalsverein", sangen da schon die Gästefans in guter Laune. Binnen vier Tagen vor zusammen mehr als 7500 Zuschauern spielen - das werden die "Aub´schter" sicherlich so bald nicht wieder tun....
Am Ende noch ein Seitenhieb in Richtung Bayern Hof: Der BFV lehnte den Antrag der Oberfranken auf eine einstweilige Verfügung ab. Der Absteiger in die Fußball-Bayernliga wollte kurzfristig erreichen, dass am Freitagabend in Schweinfurt nicht gespielt werden kann. In Hof geht man noch immer davon aus, dass das Spiel der Schnüdel am Samstag letzter Woche gegen Heimstetten manipuliert wurde. Ein weiteres sportgerichtliches Verfahren wegen des Einsatzes von Pyrotechnik, das zur Spielunterbrechung beim Regionalligaspiel 1. FC Schweinfurt 05 gegen den SV Heimstetten am 24. Mai führte, ist eingeleitet. BFV-Verbandsanwalt Friedrich Reisinger hat die Verantwortlichen des 1.FC Schweinfurt 05 aufgefordert, bis zum 7. Juni eine schriftliche Stellungnahme abzugeben. Danach stellt Reisinger einen entsprechenden Strafantrag beim Sportgericht Bayern.
Spielbericht eingestellt am 31.05.2014 11:16 Uhr