Im Derby Teil drei war dieses Mal der Jahn aus Forchheim der Favorit, auch wenn Trainer Andi Mönius eine Reihe von Spielern ersetzen musste. "Hut ab vor dem Jahn, der viele Ausfälle hat. Dass die trotzdem so durchziehen, auch bei den vielen englischen Wochen, und gut punkten, hätte ich nicht erwartet", lobt der Trainer den Lokalrivalen, dem Tobias Eisgrub dementsprechend auch die Favoritenrolle zuschiebt. "Nach dem momentanen Lauf ist sicherlich der Jahn der Favorit. Forchheim will ja auch die Nummer 1 der Stadt sein". Allerdings musste Eisgrub auf seinen Stammkeeper Felix Bischoff verzichten, der aus privaten Gründen fehlte. Die Gäste kamen personell mit der letzten Rille nach Buckenhofen, wollten aber endlich das erste Mal gegen den SVB gewinnen. “Wir sind heiß auf das Spiel und haben uns einiges vorgenommen für das Derby”, sagte Kapitän Timo Noppenberger vor dem Spiel und führte seine Mannschaft natürlich auf das Spielfeld. Aufgrund der personellen Lage saß Trainer Andi Mönius auf der Bank, dazu gesellte sich auch der lange beruflich verhinderte Christopher Lee, der freilich vor dem Winter das letzte Mal trainiert hatte.
Yannick Kupfer (li.) versucht an Lucas Eisgrub vorbeizuzkommen.
Sebastian Baumann
Die Hausherren begannen engagiert und mit breiter Brust und hatten Feldvorteile. Bereits nach wenigen Minuten lag auch der Ball im Gästekasten, als Tobias Lösel nach einem abgefälschten Ball am schnellsten reagierte und ins Tor machte. Allerdings stand der Offensivmann dabei knapp im Abseits, sodass der Treffer nicht zählte. Als sich dann Tobias Eisgrub an der Schulter verletzte und behandelt werden musste, war der SVB in Unterzahl und wurde sofort bestraft. Mit einem feinen Lupfer überwand Jonas Hager Dinovskyy im Heimkasten. Eisgrub musste raus und doch störte das die Hausherren kaum. Immer wieder wurde es gefährlich und der Jahn konnte sich meist nur mit einem sauberen Bolzball retten. Mit “Wacht jetzt endlich auf”, war der Gästetrainer Andi Mönius auch deutlich unzufrieden. Bei einem Rückenkopfball von Dennis Ludwig wurde es schon gefährlich im Jahn-Kasten, danach war auf Keeper Bezold Verlass, der mehrfach gut halten konnte. Nach einem Freistoß und anschließenden Kopfball von Tobias Lösel war Bezold ebenso zur Stelle wie bei einem Steilpass auf Leon Bauerreis, dem der Hüter den Ball vom Fuß fischte. Erst am Ende der ersten Hälfte wurde der Jahn offensiv wieder gefährlicher. Aber nach einer Ecke und Durcheinander brachte der SVB den Ball noch weg und bei einem Kopfball von Jonas Hager konnte der Hüter sicher zupacken.
Rustikal setzt sich Nicolas Schwab gegen Felix Pfister durch.
Sebastian Baumann
Die zweite Halbzeit begann der Jahn besser, ohne aber richtig gefährlich zu werden. Danach übernahm wieder Buckenhofen das Kommando, scheiterte aber meistens am Jahn-Hüter. Bei einer Flanke war Bezold ebenso auf dem Posten, wie bei einem Steckpass auf Tobias Lösel, dem der Schlussmann den Ball vom Fuß wischte und somit die gute Chance zunichte machte. Jonas Weber mit einem harmlosen Kopfball und Tim Strohmer mit einem Schuss hatten dann die nächsten Halbchancen, bis es dann eben doch so weit war und für eine Duplizität der Ereignisse sorgte: Nach einer Flanke von der rechten Seite stand dieses Mal Jonas Weber blank und köpfte den Ball zum umjubelten Ausgleich in die Maschen. Das Momentum war auf der Seite der Heimfans und fast hätte der Aufsteiger das Spiel komplett gedreht. Aber wieder war Tom Bezold - sie ahnen es - auf dem Posten. Wieder war es Tobias Lösel, der alleine vor dem Keeper auftauchte und scheiterte. Die Buckis bleiben auch weiter am Drücker und waren dann fünf Minuten vor dem Ende in Überzahl, weil Timo Noppenberger auf Seiten des Jahns eine Zeitstrafe kassierte. Bis auf einen Schuss aus halbrechter Position von Simon Kupfer brachte die Heimelf aber nichts mehr zustande, sodass es beim Unentschieden blieb.
Torschütze Jonas Hager blockt die Flanke von Tobias Lösel.
Sebastian Baumann
Vor der Saison hatte der SVB das Rennen zur Nummer 1 der Stadt eröffnet und kann sich zumindest in den direkten Vergleichen bestätigt sehen. Denn in der Liga sicherte sich die Eisgrub-Truppe den direkten Vergleich und im Pokal kamen die Buckis weiter. So wird es auch in der kommenden Saison höchstwahrscheinlich zwei Derby geben, ganz zur Freude der Zuschauer, die wieder zahlreich zum Sportplatz gekommen waren. Egal, wer sich am Ende als Nummer 1 der Stadt fühlt: Gewinner war der Forchheimer Fußball.
Spielbericht eingestellt am 26.04.2023 21:36 Uhr