Nach dem furiosen Durchmarsch auch im letzten Jahr durch die Bezirksliga Oberfranken West und der Meisterschaft, darf man ab dieser Saison in der Landesliga antreten. Dabei wurde Memmelsdorf mit in die Nordost-Gruppe verschoben, sodass Friesen, Frohnlach, Sonnefeld, Memmelsdorf und der 1. FC Lichtenfels gemeinsam in einer Landesligagruppe antreten können. Vor dem ersten Derbyknaller am kommenden Mittwoch des TSV Sonnefeld beim VfL Frohnlach war am heutigen Sonntag zum ersten Spiel in der Landesliga in der Vereinsgeschichte des TSV Sonnefeld der FSV Bayreuth aus der Wagnerstadt zu Gast. Beide Mannschaften kannten sich bis dato noch sehr wenig und man musste beidseitig sehen, was einem erwartet. So war es angerichtet, als der Unparteiische um 15:00 Uhr pünktlich anpfiff!
Oliver Leykauf (rot) treibt das Leder in der Vorwärtsbewegung nach vorne - dabei wird er von TSV-Stürmer Ludwig Scheler (schwarz) angelaufen.
Alexander Grober
Es waren noch nicht alle Zuschauer auf der Max-Schultz-Sportanlage eingetroffen und hatten ebenfalls noch nicht einen passenden Platz gefunden und schon klingelte es im Kasten der Sonnefelder. Nach 42 Sekunden konnte Christopher Schwarzer nach einer eigentlich harmlosen Hereingabe von Marco Konradi absolut mutterseelenalleine zur Gäste-Führung einschieben. Dabei sah die Hintermannschaft nicht gerade sicher aus, ebenso wie Keeper Jauch, der bereits die Hereingabe abfangen hätte müssen. So musste man aus Sicht der Gastgeber einer frühen Führung direkt von Beginn an hinterherrennen, die erste Möglichkeit diese auszugleichen bot sich Ludwig Scheler nach elf Spielminuten, als Neuzugang Tayfun Özdemir in die Mitte flankte und der Stoßstürmer nur knapp über den Querbalken köpfte. Sonnefeld brauchte zehn Minuten knapp an Eingewöhnungsphase, aber mit der Zeit wurde die Mannschaft von Bastian Renk druckvoller und präziser. Nach knapp 20 Minuten wurde es brandgefährlich, als Bastian Renk nach oben stieg nach einer Flanke von Emre Özdemir, der jedoch nur um Haaresbreite den Einschlag verfehlte. Besser machte er es in der 24. Spielminute, als er sich nach einem Foulspiel an der Strafraumkante das Leder direkt schnappte und den Ball direkt in die Maschen beförderte. Dabei zeigte sich die individuelle Klasse von Bastian Renk, der trotz seiner 35 Jahre noch ein bärenstarkes Spiel absolvierte. In der Phase danach blieb das Spiel weitestgehend ausgeglichen, beide Mannschaften hatten keine wirklichen Chancen zu verzeichnen. Zehn Minuten vor der Pause bekamen dann die Gäste einen berechtigten Eckball zugesprochen, den Marco Konradi scharf getreten auf den ersten Pfosten hereinbrachte, wo Kapitän Alexander Koßmann passgenau mit dem Kopf den Ball zum 1:2 in die Maschen drückte. Und wieder mussten daraufhin die Gastgeber einem Rückstand hinterherrennen, den man kurz vor dem Pausentee hätte ausgleichen können. Toni Graf nahm sich von der linken Kante des Strafraums ein Herz und knallte das Leder in Richtung FSV-Torhüter Marco Petrovic. Der Ball knallte an die Unterkante der Latte und die Chance war daraufhin verpufft. So wurde folglich bei einem Zwischenstand von 1:2 die Seiten gewechselt.
Der FSV-Kapitän Alexander Koßmann im Laufduell mit Louis Kappenberger (li.), welches der Bayreuther auch für sich entschied.
Alexander Grober
Mit einer kleineren Überlegenheit und einem optischen Übergewicht für die Gastgeber begann die zweite Halbzeit. Bastian Renk hatte direkt in den ersten knapp zehn Minuten nach Wiederbeginn die ersten zwei besseren Möglichkeiten für Sonnefeld inne, als er zunächst aus spitzem Winkel (53.) und daraufhin per Kopf (56.) zwei Mal am sehr starken Torhüter Petrovic scheiterte. Man merkte den Gastgebern an, dass sie sich heute nicht geschlagen geben wollten und man öffnete mit der Zeit mehr und mehr den Abwehrriegel. In der 67. Spielminute konnte dies Marco Konradi fast nutzen, als er herrlich freigespielt wurde und die rechte Sonnefelder Abwehrseite komplett verschlief, er aber das Leder nur knapp am Tor vorbeischlenzte. Im direkten Gegenzug köpfte wieder Bastian Renk nach einem Flankenball auf's Tor, fand aber wieder seinen Meister in Petrovic. Beim anschließenden Eckball kam am zweiten Pfosten Neuzugang Tayfun Özdemir an die Kugel und knallte aus der Drehung das Leder knapp vorbei. Die Heimelf machte weiter Dampf und konnte sich eine knappe viertel Stunde vor Ende der Partie belohnen. In der 76. Spielminute entsand Neuzugang Sebastian Steiner seinen Spielertrainer auf der rechten Außenbahn, von welcher er nach innen zog und mit dem linken Fuß und einem strammen Schluss abschloss. Dabei merkte man viel Willen an, den 450 Zuschauern mindestens einen Punkt in Sonnefeld zu schenken. Nur zwei Minuten später hätte daraufhin dann direkt noch das 3:2 obendrauf fallen müssen - es war eine Serie an Riesenchancen für Sonnefeld. Zunächst scheiterte Steiner an Keeper Petrovic, dann klärte ein Bayreuther gegen Toni Graf auf der Linie und im dritten Versuch knallte das Leder bei Renks Versuch an die Latte! Da war auch eine Menge an Pech dabei, bei drei Riesenmöglichkeiten das Tor nicht zu treffen. Und so erfüllte sich das "Schicksal" wenn man seine Chancen nicht selbst macht - in der 82. Spielminute bekam der FSV Bayreuth einen berechtigten Strafstoß zugesprochen, nachdem Patrick Jauch Gästekapitän Koßmann von den Beinen holte. Den fälligen Elfmeter verwandelte Florian Schuberth sicher unten links, auch wenn Jauch die Ecke ahnte. Die endgültige Entscheidung fiel daraufhin dann in der 91. Spielminute, als Florian Schuberth durch die platte und gequälte Sonnefelder Abwehr maschierte und letztendlich nur noch einschieben musste. Kurz vor dem Abpfiff bot sich Niclas Jacob noch eine Riesenmöglichkeit, doch wieder war FSV-Keeper Petrovic zur Stelle und entschärfte die gefährliche Situation. Geändert hätte das aber sowieso nichts mehr und die Gäste konnten die drei Punkte etwas glücklich mit nach Hause nehmen.
Die Schlüsselszene des Spiels - TSV-Keeper Patrick Jauch riskiert Kopf und Kragen im Zweikampf mit Alexander Koßmann (rot).
Alexander Grober
Am Ende entführten die Gäste aus der Wagnerstadt etwas glücklich die drei Punkte. Wenn die Sonnefelder vor dem Strafstoß vor allem ihre Dreifachchance genutzt hätten, wäre es zu diesem Zeitpunkt 3:2 für die Gastgeber gestanden, worauf dann noch alle Chancen auf einen Sieg offen gewesen wären. Ansonsten boten die Gastgeber aus Sonnefeld eine ansprechende Leistung offensiv, defensiv ergaben sich vor allem auf der rechten Sonnefelder Abwehrseite einige Schwierigkeiten im Verbund. Man muss sich definitiv noch steigern, um den ersten Punktgewinn/Sieg in der Geschichte des Vereins in der Landesliga einfahren zu dürfen.
Spielbericht eingestellt am 16.07.2017 20:06 Uhr