Verteilte Rollen auf der Hut in Röslau. Während die Gäste den Aufsstieg im Visier haben und personell bis auf Jackson Louis Ruziski, der sich im Training verlatzt hatte, aus dem Vollem schöpfen konnte, waren die tiefen Sorgenfalter von Vorwärts-Coach Rüdiger Führmann unübersehbar. Nach dem eher unbefriedigenden Remis in Veitsbronn, als man dem Sieg deutlich näher als der Gegner war, musste eine weitere, schwere Verletzung beklagt werden. Marco Siniawa hatte sich die Kreuzbänder gerissen, bekommt am Dienstag seinen Operationstermin und fällt ebenso wie Kapitän und Torgarant Markus Walther sicher länger aus. Dazu kamen noch kurzfristige Absagen: Christian Neumann hatte es mit Grippe erwischt und Benjamin Lauton musste arbeiten, nachdem sich Kollegen krankheitsbedingt vom Dienst abgemeldet hatten. In dieser Notsituation beorderte der Vorwärtstrainer den Sechser "Mo" Tamo" in die Sturmspitze, wo er bei seinen Stationen in Tröstau und in Ebnath bereits Erfahrungen sammeln konnte.
Kleiner Haken: Sebastian Mack (re.) fand richtig Freude an der Partie.
Hans Wunder
Der Vorsatz der Gastgeber, durch eine stabile Defensive die Probleme im Angriff zu kompensieren, wurden schnell über den Haufen geworfen. Kornburg ergriff gleich die Initiative, setzte die Fuhrmann-Elf unter Druck und schließlich ließ die Gästeführung nicht lange auf sich warten. Nach einem Eckball hielt Tim Olschewski die Kopf hin, der Ball wurde lang und länger und senkte sich schließlich ins rechte Eck. Dieser Treffer in den Anfangsminuten saß und zeigte bei den Röslauern Wirkung. Denn es lief bei der Heimelf nicht viel zusammen, wenn man vom Benker-Freistoß absieht, den Sven Gordzielik mit beiden Fäusten entschärfte. Allerdings machten die Röslauer nun am gegnerischen Strafraum, wo sie meist mit ihrem Latein am Ende waren, den Fehlern, auch noch die Zweikämpfe zu suchen. Die schnellen und beweglichen Kicker aus dem Nürnberger Süden sicherten sich hier regelmäßig die Kugel und schon ging es im Höllentempo auf das andere Tor. Dabei riskierte Vorwärts-Keeper Sebastian Blechschmidt mehrmals Kopf und Kragen, um seine Truppe im Spiel zu halten. Als er aber gegen das Geschoss von Sebastian Mack erneut prächtig reagierte, landete der Nachschuss bei Pawel Kowal, der von der Sechzehnerline direkt zum 2:0 vollstreckte. Die beste Vorwärtschance vor der Pause hätte Patrick Lima gehabt - doch gerade, als er alleine auf den Kornburger Kasten ziehen wollte, rutschte er weg.
Erfolgreicher Vorbereiter: Tobias Benker (re.) legt den Ehrentreffer auf.
Hans Wunder
Obwohl Röslau nach der Pause zunächst etwas mehr Spielanteile hatte, entstand keine Torgefahr. Im Gegenteil: Nach den Ballverlusten nach eklatanten Fehlpässen brannte es erneut licherloh im Vorwärts-Strafraum. Und als sich dann Szymon Pasko in Mittelposition durchsetzte und das Leder am einheimischen Keeper zuzm 3:0 vorbeischob, schien das die Vorentscheidung zu sein. Letzte Zweifel am Gästesieg hätte wenig später Sebastian Mack beseitigen könenn, der zweimal aus Nahdistanz scheiterte. Doch beide Trainer schienen die Partie schon abgehakt zu haben und wechselten fleißig ihre Ergänzungsspeler ein - da wurde es doch noch einmal spannend. Tobas Benker hatte sich am linken Flügel durchgesetzt und geflankt und fand einen sprungbereiten Sebastian Hermann, der per Hechtkopfball verkürzte. Und fast hätte der Torschütze dem Favoriten noch das Fürchten lehren können. Plötzlich bekam der Vorwärts-Spielmacher die Kugel am Elfmeterpunkt, stand völlig frei, brauchte aber etwas zu lange bei der Ballverarbeitung. Denn als er abschloss, waren schon zwei TSV-Abwehrmänner zur Stelle. Unter Druck visierte er dann die Mitte des Tores an und brachte nicht genügend Wucht hinter den Ball, der in aufnahmebereiten Torwartarmen landete. Als dann der Röslauer Tobias Benker wenig später mit Ampelkarte marschierte, war die Sache endgültig gelaufen.
Während die Kornburger sich die Zähler redlich verdient hatten und etwas Boden auf Konkurrenten Neumarkt gutmachen konnten, müssen die Röslauer diese Partie schnell abhaken. Zu eindeutig war man unterlegen und auch die Fehlerquote war deutlich uzzu hoch. Allerdings muss Vorwärts-Coach die greifbare Verunsicherung nach den zahlreichen Ausfällen schnell verscheuchen und versuchen, eine Lösung für das Sturmproblem zu finden. Dabei zeigte "Mo" Tamo vorne gute Ansätze, hing aber häufig in der Luft. Freilich bleibt den Röslauern nicht viel Zeit, weil am Montag bereits das Schlüsselspiel gegen Baiersdorf ansteht.
Spielbericht eingestellt am 26.03.2016 20:05 Uhr