Zum Start in die Rückrunde standen sich der TSV Abtswind als Dritter mit 29 Punkten und Schweinfurt 05 2 als Erster mit 35 Punkten zu einem weiteren Spitzenspiel gegenüber. Den ersten Vergleich hatten die Schweinfurter zu Hause zwar mit 3:2 gewonnen, aber anschließend schwankende Leistungen gezeigt, die sich erst ab Mitte der Vorrunde stabilisierten. So brachte die Mannschaft von Trainer Ulli Baumann eine Serie von sieben ungeschlagenen Spielen mit in diese Partie, davon zuletzt fünf aufeinander folgende Siege. Zum vorherigen Auswärtsspiel in Kitzingen musste Baumann seine Anfangself mit einem Altersdurchschnitt von 20,3 Jahren nicht verändern. Änderungen standen dagegen bei Abtswinds Trainer Petr Skarabela an, da Daniel Hämmerlein verletzt und Pascal Kamolz gesperrt waren. Dadurch rückte Nicolas Wirsching zurück in die defensive Viererkette, seine offensiven Ideen fehlten der Mannschaft entsprechend. Zudem rückte der zuletzt in Karlburg eingewechselte Jörg Otto im Mittelfeld in die Startformation. Mit zwei Siegen hatten die Abtswinder in den vorherigen Spielen wieder bessere Leistungen gezeigt, nachdem sie Anfang Oktober auch das Duell gegen Forchheim zu Hause verloren hatten.
Christopher Lehmann (Schweinfurt, Mi.) lässt die Abtswinder Jürgen
Endres und Peter Mrugalla stehen.
Jürgen Sterzbach
Kaum hatte die Partie im strömenden Regen begonnen, jubelten auch schon die Gäste. Als Abtswind dem Gegner die Räume zu offen anbot, legte Markus Thomann seinem Mitspieler im 16-Meter-Raum den Ball auf die halbrechte Position quer und Max Hillenbrand fackelte nicht lange, sondern suchte vor Abtswinds Torhüter Florian Warschecha den direkten Abschluss. Im langen Eck schlug der Ball halbhoch zur frühen Führung Schweinfurts ein. Sich von diesem Rückstand zu erholen, ließen die Gastgeber selbst nicht zu, sondern setzten ihre Abspielfehler im Spielaufbau fort. Nachdem Thomann zum Sprint durch das Mittelfeld angesetzt und auf Christoph Schmidt gepasst hatte, stand dieser alleine vor Warschecha, wollte ihn noch umlaufen, doch Abtswinds Torhüter holte den Schweinfurter mit seinem Eingreifen von den Beinen. Thomann trat zum fälligen Foulelfmeter an und verwandelte diesen zu einer höheren Führung Schweinfurts. Den Gästen war das noch nicht genug. Ihr schnelles Kombinieren über außen führte sie in weiteren Szenen vor das gegnerische Tor. Als Thomann wiederum als Vorbereitung geglänzt hatte, erhöhte Christoph Schmidt den Vorsprung zum Entsetzen der Hausherren noch einmal. Schweinfurt spielte und Abtswind lief hinterher, so gestaltete sich der Spielverlauf bis Mitte der ersten Halbzeit. Ein umstrittener Abseitsentscheid des Linienrichters verhinderte dabei einen Alleingang Lehmanns auf das Tor. Zudem parierte Warschecha einen Schuss Hillenbrands, lenkte Lehmanns um die Mauer gedrehten Freistoß über das Tor und war nach einem Pass Thomanns in Hillenbrands Lauf schneller am Ball als Schweinfurts Stürmer. Für Abtswind besaßen Mrugalla mit einem Kopfball nach Szuszkiewiczs Flanke auf den kurzen Pfosten und Murphy mit einem Freistoß die aussichtsreichsten Gelegenheiten, den Rückstand in den letzten zehn Minuten vor Ende der ersten Halbzeit zu verkürzen.
Christopher Lehmann (Schweinfurt, li.) setzt sich gegen Jonas
Wirth (Abtswind, Mi.) durch.
Jürgen Sterzbach
Die zweite Halbzeit hätte begonnen wie die erste, wenn Warschecha nicht den Handschuh an einen Heber Steffen Schmidts gebracht hätte, der gemeinsam mit Christoph Schmidt zentral und Markus Thomann auf rechts einen Konter auf das Abtswinder Tor gelaufen war. Nach gut einer Stunde passte sich die Partie dem Regen an und plätscherte vor sich hin. Aussichtsreiche Aktionen wurden auf beiden Seiten seltener, da sich die Gäste auf die Absicherung des Vorsprungs verlagerten und dabei auf Konter lauerten. Abtswind verschob das Geschehen zwar zeitweise ins gegnerische Halbfeld, doch gelang es den Hausherren zu selten, zwingend vor dem Tor in Erscheinung zu treten. Die beste Gelegenheit Abtswinds besaß Thilo Wilke, als er aus halblinker Position auf das Tor zielte, doch Schweinfurts Torhüter Christoph Saballus den Schuss aus kurzer Distanz abwehrte. Mit einem folgenden Schuss Peter Mrugallas von der Strafraumgrenze waren die Abtswinder Ansätze bereits beschreiben, so dass Schweinfurts Sieg an sich und dessen Höhe nicht mehr in Gefahr gerieten.
Abtswinds Spielführer Carl Murphy kontrolliert den Ball am eigenen
Strafraum.
Jürgen Sterzbach
Aus sechs Punkten Abstand wurden neun. Tabellenführer Schweinfurt verteidigte seinen Vorsprung gegenüber Forchheim als Zweiten und verdoppelte ihn auf Abtswind als Dritten. Mit acht ungeschlagenen Spielen führt die U23-Mannschaft der Schnüdel die Tabelle zum Start in die Rückrunde souverän an. Dass Trainer Ulli Baumann nach dem Spiel die 40-Punkte-Marke als fast erreichtes Ziel nannte, hörte sich für ihn selbst komisch an, so dass er selbst eine Erklärung für die defensive Denken lieferte. Mit der jungen Mannschaft hätte die Saison nach dem schwankenden Start auch in die entgegengesetzte Richtung laufen können. Wendepunkt sei aber der 1:0-Sieg in Forchheim gewesen. Freuen würde er sich über den Aufstieg allemal, doch sei seine vorrangige Aufgabe, Talente durch Weiterentwicklung den Sprung in die erste Mannschaft zu ermöglichen. Das gelang zuletzt mit der Berufung Marcel Behrs in deren Kader. Für Schweinfurt geht es zu Hause gegen Schwebenried weiter, während sich Abtswind in Höchberg weiterhin in der Verfolgerrolle beweisen muss.
Spielbericht eingestellt am 05.11.2016 19:39 Uhr