Das Treffen der beiden Bayernligisten im Spielkreis löste eine Flut von organisatorischen Maßnahmen aus, denn schließlich wurden am Rohrbühl viele Zuschauer erwartet. Rein sportlich gab es in der noch jungen Saison aber wenig zu vermelden. Die Hofer boten zum Auftakt eine gute Leistung gegen die favorisierten Eltersdorfer, unterlagen am Ende aber etwas unglücklich mit 0:1. Und Münchberg holte mit dem nötigen Quäntchen Fortune ein torloses Remis auf dem Kunstrasen in Neudrossenfeld. Dass beide Mannschaften noch keinen Treffer erzielen konnten, kam nicht von ungefähr. Bei der Eintracht ist mit Thorsten Lang der beste Schütze der vergangenen Serie immer noch verletzt, während die Saalestädter bei ihrer Suche nach einem Angreifer noch nicht so richtig fündig geworden sind. Es war beim Derby deshalb eine eher chancenarme Begegnung zu erwarten - so schien es zumindest vorab.
Eintracht-Keeper Jonas Lang war von Beginn an im brennpunkt.
Hans-Jürgen Wunder
Hof wollte von Beginn an zeigen, wer die Nummer eins im Spielkreis ist und begann entsprechend couragiert. Bereits nach wenigen Minuten gab Maximilian Weiß eine Kostprobe seiner Schusskraft, aber Jonas Lang im Eintracht-Tor konnte den mittigen Versuch abwehren. Aber die Gäste liessen die Gastgeber nicht zum Verschnaufen kommen und eroberten sich durch robustes Zweikampfverhalten schnell die Kugel. Und kamen auch zu guten Möglichkeiten. Beim Abschluss von Hüseyin Durkan aus sieben Metern hatten die Gastgeber noch das nötige Glück. Aber als Münchberg im Anschluss an einen Freistoß die Kugel nicht aus der Gefahrenzone brachte, war Tim Scherbaum zur Stelle und markierte das 0:1 (21.). Allerdings gab es Diskussionen, weil David Wicht vom Ball am Kopf getroffen wurde, ausgewechselt werden musste und trotzdem weitergespielt wurde. Am weiteren Verlauf änderte das nichts. Die Gäste waren drückend überlegen und schafften schnell das zweite Tor. Im Anschluss an eine Rechtsflanke legte Max Voigt per Kopf ab und dieses Mal war Popowicz mit dem 0:2 (28.) zur Stelle. Wenig später betätigte sich der gebürtige Pole als Vorbereiter, steckte auf Maximilian Weiß durch und der hatte keine Mühe, flach zum 0:3 ( 38.) einzuschieben. "Wir sind überhaupt nicht in die Zweikämpfe gekommen", monierte der einheimische Kapitän Julian Ott. Erst danach konnte sich die Eintracht etwas aus der Umklammerung befreien, verzeichnete zumindest eine Halbchance, als der eingewechselte Christoph Kaschel kurz vor dem Strafraum abzog und um zwei Meter verfehlte. Dass die Heimelf noch einmal in das Spiel zurückfinden, dachten zur Pause wohl nur die kühnsten Optimisten bei den Platzherren.
Aber Maximilian Weiß (in weiß) vollstreckt kaltblütig zum 0:2.
Hans-Jürgen Wunder
"Nachdem der Gegner in der Pause etwas umgestellt hatte, bekamen wir etwas Probleme", räumte der Gästetrainer ein. Mit einem zweiten Stürmer gelang es Münchberg, mehr Druck auf das Bayern-Gehäuse auszuüben. Zwar prüfte Bayern-Stürmer Maximilian Weiß gleich einmal Jonas Lang, aber danach lag mehrmals der Anschlusstreffer in der Luft. Aber Pascal Vuckov traf nur das Außennetz, Lucas Köhler köpfte drüber und Jan Hüttemann verfehlte alleine vor dem Hofer Keeper das Gehäuse. Als dann Bayern-Verteidiger Nico Schmidt nach taktischem Foul mit gelb-rot vom Platz musste, erhielten die Eintracht-Hoffnungen weiter Auftrieb. Aber Maximilian Weiß erwies sich als konsequenter Spielverderber, schloss einen Konter über die linke Seite mit einem eleganten Heber zum 0:4 (64.) ab und zog den Gastgebern damit endgültig den Stecker. Jetzt ging es nur noch um das exakte Ergebnis und als der eingewechselte Paul Tittmann das 0.5 (78.) markierte, drohte Münchberg sogar ein Debakel. Am Ende schaffte die Bächer-Elf zumindest den Ehrentreffer, als Jan Hüttemann einen an ihm verschuldeten Strafstoß sicher verwandelte und die Steigerung seiner Mannschaft im zweiten Abschnitt in Ergebniskosmetik ummünzte. "Wir haben besonders taktisch alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten", freute sich Bayern-Coach Mikhail Sajaia.
Am Ende gelang Jan Hüttemann zumindest ergebniskosmetik.
Hans-Jürgen Wunder
Auf der Grünen Au könnte es nach dem klaren Auswärtssieg jetzt etwas ruhiger werden. Allerdings bemängelte der Hofer trainer, dass bei dem klaren Erfolg nur ein Stürmertor dabei war und viele gute Gelegenheiten ungenutzt blieben. Die Münchberger kassierten indessen den ersten harten Rückschlag, den es zu verdauen gilt. In Cham hängt die Latte zwar sehr hoch, aber es geht ja auch darum, sich besser an die robuste Spielweise in der Bayernliga zu gewöhnen.
Spielbericht eingestellt am 27.07.2024 22:59 Uhr