Beide Trainer hatten komplett recht mit der Einschätzung der Partie: Die ersten 45 Minuten hielten die Gäste einigermaßen mit und die Begegnung recht offen. Selbst wenn es bis zur 45. Minute schon 2:1 stand nach Chancen aus Sicht der Gastgeber. Die erste Gelegenheit der Partie hatte allerdings Forchheim: Tom Jäckel zog einfach mal ab (16.), das Leder rauschte knapp über das Gehäuse. Es sollte allerdings tatsächlich die einzige echte, nennenswerte Chance der Oberfranken bleiben bis zum Ende. Zwei weitere hatte Schweinfurt vor dem Seitenwechsel: Zunächst prüfte Stefan Seufert mit einem Schuss Keeper Rüdiger Beck (25.), dann legte Tobias Rosenberger quer, der freistehende Peter Heyer aber scheiterte alleine vor dem Kasten am glänzend parierenden Beck, der am Samstag eindeutig Forchheims bester Spieler war.
Er musste bald aus Leistungsgründen vom Platz: Schweinfurts Tobias Rosenberger, hier gegen Georg Neudecker und Klaus Grütze.
Michael Horling
Bitter für Gästespieler Steffen Konrad an alter Wirkungsstätte: Er prallte unglücklich mit Thomas Dotterweich zusammen, dem eigenen Mitspieler also, blieb mit Schmerzen liegen, versuchte es dann zwar nochmals. Doch er musste aus der Partie und zur Pause sogar ins Krankenhaus. Dort stellte sich heraus. Konrad zog sich eine Prellung des Oberarmes zu. Zeitgleich ging auch Schweinfurts Tobias Rosenberger kurz vor der Pause vom Feld. Ihn opferte der Trainer für eine taktische Umstellung, ließ fortan den eingewechselten Michael Kraus und etwas defensiver spielen als Rosenberger, sorgte mit Stefan Seufert und Michael Krämer als Doppel-Sechs dafür, dass die Kreise von Thomas Dottereich merklich eingeengt wurden.
Da kam der ohnehin angeschlagene Steffen Konrad etwas zu spät. Peter Heyer aber vergab freistehend alleine vor dem Tor diese Riesenchance.
Michael Horling
Nach der Pause gab es nur noch eine Spielrichtung zu vermelden: Einbahnstraßenfußball Richtung Forchheimer Tor brachte noch sechs Chancen größter Art für Schweinfurt. Zunächst machte Peter Heyer endlich sein erstes Tor im neuen Dress, als er wie aus dem Nichts plötzlich vor Rüdiger Beck freigespielt wurde. Das 2:0 durch Daniel Mache eine Viertelstunde später entschied das Match bereits. Mache "klaute" Heyer den Ball, denn auch der befand sich in einer guten Position. Das 3:0 schließlich durch Michael Kraus fiel bereits 20 Minuten vor dem Ende einer letztlich sehr einseitigen Partie. Die weiteren Gelegenheiten? Peter Heyers Kopfball (60.) lenkte Beck über die Latte, Florian Hetzels Schuss (63.) an das Queraluminium. Und Stefan Seufert wollte es kurz vor dem 3:0 nach einem Alleingang frei vor Beck mit einem Lupfer versuchen, fand im Keeper aber seinen Meister. "Spitzenreiter - keiner weiß warum?", fragten die Schweinfurter Fans singend.
Ohne Tobias Ulbricht muss Forchheim nun ins Spitzenspiel nächsten Samstag gegen Amberg. Denn kurz nach dem 3:0 foulte der Kapitän im Mittelfeld völlig unnötig Bastian Lunz von hinten. Die Schweinfurter hoffen auf ein Remis im Schlagermatch und wollen selbst in Neumarkt mit drei weiteren Punkten noch ein Stückchen näher an die Tabellenspitze rücken.
Spielbericht eingestellt am 15.09.2012 20:17 Uhr