Die nächste Hiobsbotschaft für Memmelsdorfs Trainer Mario Zukolo beim Aufwärmen: Lukas Biskup musste verletzungsbedingt passen, für ihn rückte Philipp Grasser in die Startelf. Neuzugang Andreas Mikitow nahm auf der Bank Platz, sorgte nach dem Wechsel für neuen Wind. Auf Jahn-Seite kamen die beiden Bamberg-Neuzugänge Rene Finnemann und Thomas Dotterweich noch nicht zum Einsatz, verfolgten die Partie in Zivil vom Spielfeldrand aus.
Stefan Herl (rot) gegen Max Bauernschmitt.
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Am Ende siegte die Forchheimer Cleverness. Wohl dem, der ein Offensivquartett vom Schlag eines Ulbricht, eines Jäckel, eines Roas und eines oft unterschätzten List hat. Die vier machten den Unterschied in einer Partie auf Augenhöhe. Auf der anderen Seite konnte SV-Coach Mario Zukolo aufgrund der Stürmermisere mit Stefan Herl "nur" einen offensiven Mittelfeldspieler auf die Elferposition stellen. Die zuletzt erlittenen Rückschläge beider Teams hinterließen ihre Spuren. Beide wollten Fehler vermeiden, in einer temporeichen Partie ging es anfangs recht hektisch zu. Ein Spiel auf Augenhöhe mit Chancen für beide Seiten. Krügers Schussversuch faustete Jahn-Keeper Beck vor dessen Füße zurück, Stefan Herl bugsierte das Leder in die auffangbereiten Hände Becks (7.). Auf der anderen Seite verpasste List eine Messingschlager-Flanke (10.), im Gegenzug scheiterte Grasser an Beck. Tobias Ulbricht verzettelte sich nach Jäckels Flanke gegen drei Gegenspieler und sein Versuch wurde abgefälscht zum Eckball (16.). Besser machte es Thomas Roas. Der Jahn ließ das Leder handballmäßig am Strafraum kreisen, Jäckel bediente Florian Clausnitzer, der sich impulsiv durchsetzte und den Torschützen bediente (23.). Nur vier Minuten später war es Torjäger Jäckel höchstselbst, der sich aus den Fängen der nicht immer präsenten SV-Innenverteidigung befreite und nach Roas Eingabe locker vollstreckte. Die Partie hätte eine Minute später entschieden sein können, doch Jäckel verhederte sich nach Roas Pass und ließ sich noch abblocken. So kam Memmelsdorf zu einer neuen Luft - und es war plötzlich wieder spannend. Schneider bediente Philipp Grasser, dessen abgefälschter Gewaltschuss aus spitzem Winkel den Weg von Pfosten über Pfosten in die Maschen fand. Die Hausherren waren wieder im Spiel und gestalteten das auf Augenhöhe.
Phillip Messingschlager (weiß) gegen Christian Schneider.
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Fast eine Viertelstunde lang behielt Memmelsdorf seine Ordnung gegen agile Jahnler gut bei. Die Zukolo-Elf versuchte über vermehrten Ballbesitz ins Spiel zu kommen, der finale Pass in die Spitze ließ freilich zu wünschen übrig. Wie es geht, zeigte einmal mehr der Jahn: Jäckels 25-Meter-Schuss konnte Youngster Kundmüller nur abklatschen, Tobias Ulbricht stand goldrichtig und staubte ab (57.) - erneut schienen die Hausherren in einer temporeichen Partie Gameover. Zumal der Jahn-Angriffsexpress jetzt komplett Fahrt aufnahm, Kundmüller rückte ein ums andere Mal in den Blickpunkt. Roas scheiterte an ihm (59.), Jäckels brachialer Freistoß zischte knapp am Kreuzeck vorbei (60.), seinen 20-Meter-Hammer lenkte Kundmüller sehenswert aus der Gambel über die Latte (62.), auch der dritte Jäckel-Versuch blieb sichere Beute des SV-Keepers (64.). Das nötige Glück hatte er, dass Roas ihn zwar über-, der Leder aber auch am Pfosten vorbeilupfte (71.). Auf der anderen Seite kam mit der Hereinnahme von Mikitow, Markewitz und Saal neuer Schwung in die Offensivbemühungen. Schneider setzte sich sehenswert gegen Messingschlager und Grütze durch, seinen Versuch parierte Beck mit dem Fuß (69.). Chancenlos war der Jahn-Routinier, als der aus klarer Abseitsposition startende Wolfschmidt Stefan Herl bediente und der traf (79.) - erneut war die Partie wieder offen. Pech für den SV, dass Herl nur eine Minute später nach einem Flankenball eine Fußspitze zu kurz kam - wie es geht, zeigte Forchheim zwei Minuten später. Einen von Leim abgefälschten Jäckel-Schuss konnte Kundmüller nur in die Mitte prallen lassen, List staubte trocken ab. Und der Schlusspunkt war dem überragenden Jäckel vorbehalten, der Leim im Halbfeld mit aller Konsequenz stehen und alleine auf Kundmüller zusteuernd, diesen chancenlos ließ.
Während der SV Memmelsdorf nach zwei Niederlagen auf das Ende dieser Serie in Neumarkt hofft, freut sich der Jahn aufs nächste Derby. Am kommenden Wochenende gastiert Don Bosco Bamberg im Jahn-Sportpark. Doch vorher werden Coach Michael Hutzler und seine Mannen morgen geruhsam verfolgen, was der zumindest bis nach dem Spiel gegen den Würzburger FV mit dem Jahn punktgleiche Tabellenführer aus Amberg macht.
Spielbericht eingestellt am 31.08.2012 23:10 Uhr