Der ATSV stand nach der deutlichen Niederlage gegen Gebenbach schon ziemlich unter Druck. “Natürlich war der Start nicht gut, aber deswegen bin ich nicht nervös. Die Mannschaft hat Qualität und das wird sie heute auch zeigen. Wir wussten ja auch, dass es schwer wird”, sagte Heimtrainer Michael Hutzler vor dem Spiel. Der Übungsleiter gönnte seinem Torjäger Patrick Görtler eine Pause und begann nur mit Pascal Benes als einzige Sturmspitze. Sein Gegenüber, Andreas Baumer, wollte den Gegner nicht nach dem Tabellenstand beurteilen. “Der ATSV ist nicht so schlecht, die können alle kicken”, sagte der Übungsleiter, der natürlich hoffte, dass nicht ausgerechnet der berühmte Knoten gegen seine Mannschaft platzt. “Irgendwann wird der ATSV gewinnen, ich hoffe nicht gegen uns. Wir haben uns natürlich aus den ersten vier Spielen auch mehr Punkte erhofft. Aber vielleicht ganz gut, dass wir nach der Derby-Niederlage gleich wieder spielen müssen.” Allerdings musste der Übungsleiter auf seinen Kapitän Simon Allgaier verzichten, der mit einem bandagierten Knöchel nur als Zuschauer vor Ort war. Zudem kam Offensivmann Sayko Trawally verspätet und musste dementsprechend erst einmal auf der Bank Platz nehmen.
Patrick Tischler bringt Vlad Saprykin aus dem Tritt.
Sebastian Baumann
Wie schon im vorletzten Heimspiel gegen den Würzburger FV spielte der ATSV Erlangen eine gute erste Hälfte und wieder belohnte sich die Mannschaft nicht. Los ging es nach einer Ecke, als Pascal Benes an den Ball kam, das Spielgerät aber nicht richtig traf. Und auch danach war die Mannschaft von Michael Hutzler, oft über die linke Angriffsseite, im Vorwärtsgang. Es dauerte eine knappe Viertelstunde, bis sich die Gäste besser auf die Spielweise des Schlusslichts einstellten. Aber bis auf einen Schuss nach einer Ecke von Alessio Faenza passierte auf der Gegenseite nicht viel. Danach war es wieder Erlangen, das den Ton angab. Hendrik Behnisch ging fast mühelos an seinem Gegenspieler vorbei, brachte den Ball aber nur zum zugestellten Lucas Markert. Kurz danach war es erneut die Nummer 5 der Hausherren, die erneut Markert suchte. Dessen Schuss konnte der Bamberger Keeper gerade noch klatschen lassen, aber der Nachschuss von Pascal Benes war dann gar nichts und kullerte fast zur Ecke. Gleich zweimal war es danach wieder der bärenstarke Hendrik Behnisch, dessen scharfe Hereingaben in die Mitte zischten, aber jeweils am zweiten Pfosten kein Mitspieler stand. Als dann Drazen Misic den Ball perfekt auf Lucas Markert flankte, ging dieser zu lange ins Dribbling und brachte das Spielgerät nicht mehr auf den Kasten. Und Bamberg? Bis auf einen Schuss nach einer Ecke, in den sich ein ATSVler mit dem Kopf warf, kam nicht viel.
Perfekt nimmt Philipp Hörnes in der Luft den Ball an. Da kann Yannik Raab nur zusehen.
Sebastian Baumann
Gästetrainer Andreas Baumer hatte das Spiel seiner Mannschaft nicht richtig gefallen und wechselte gleich dreimal nach der Pause. Zwischen den Wechseln hatte Hendrik Behnisch wieder eine sehr gute Szene. Der 20-Jährige marschierte nach einem Konter über das halbe Feld und nagelte den Ball dann aus 16 Metern an die Latte. Danach war Bamberg aber besser im Spiel und versuchte Torchancen zu kreieren, doch das gelang mehr schlecht als Recht. Besser machte es der ATSV. Drazen Misic durfte ungestört nach vorne marschieren und legte im richtigen Moment auf den frisch eingewechselten Patrick Görtler, der den Ball am Keeper vorbei in die Maschen drückte. Jetzt war Bamberg genervt, vor allem in Person von Kapitän Sperlein, der sich am gegnerischen Strafraum durch Abschießen seines Gegenspielers sichtlich gefrustet die Gelbe Karte abholte. Erst knappe 20 Minuten vor dem Ende wurde Don Bosco, das bis dahin ziemlich umständlich agiert hatte, zwingender. Nach zwei Schüssen nach Ecken wurde es erstmals richtig gefährlich, dann scheiterte Sperlein aus knapp acht Metern am Keeper. Kurz danach hatte der ATSV dann endlich wieder eine Szene. Wieder war es Behnisch, der konterte und den Ball dann quer auf Görtler legte. Doch im letzten Moment konnte ein DJKler den Ball wegschlagen. Wieder nur fünf Minuten später stand es auf einmal 2:0 für die Hausherren. Lucas Markert war nach links ausgewichen, spielte zu Ayvaz, der aus 16 Metern abzog. Edomondo im Bamberger Kasten ließ nach vorne prallen, genau auf Görtler, der nur noch einschieben brauchte. Danach war die Partie praktisch entschieden, auch wenn Bamberg weiter drängte, ohne gefährlich zu werden und Patrick Görtler fast noch den zweiten Treffer gemacht hätte.
Handrik Behnisch zieht an Pascal Schneider vorbei.
Sebastian Baumann
Spielbericht eingestellt am 03.08.2022 20:58 Uhr