Gästetrainer Rolf Vitzthum musste zwar weiterhin auf Müller, dazu auf Trawally, Haaf und Keeper Klos, der erfreulicher Weise aber zumindest wieder auf Krücken mit im Stadion war, verzichten. Er konnte in einem 4-2-3-1 dennoch ein Team ins Rennen schicken, das in der Lage sein sollte, auch das zweite Stadtderby der Saison für sich zu entscheiden. Über rechts startete Ulrich Spies, der sich temporeiche Laufduelle mit Tobias Linz lieferte.
FCE-Trainer Michael Hutzler entschied sich diesmal wieder für ein 4-1-4-1, in dem 13-Tore-Mann Patrick Görtler in vorderster Front auflief, Nicolas Görtler blieb zunächst draußen. "Beim Gegner hat es für die Angeschlagenen genau gelangt bis zu diesem Derby. Aber auch wir sind gut aufgestellt und können vor allem durch unser gute Bank heute von außen reagieren! Für einen Fußballer ist das heute ein super Wetter, wir freuen uns auf eine spannende Partie vor einer tollen Kulisse."
Die FCE-Anhänger waren mit Fahnen ausgestattet und sorgten für eine lautstarke Unterstützung ihrer Mannschaft.
Markus Schütz
Auf dem nicht einfach zu bespielenden Untergrund, auf dem die Spieler immer wieder ins Rutschen gerieten, legte die DJK Don Bosco den klar besseren Start hin. Ein Schuss von Manuel Hümmer von außerhalb des Sechzehners und ein Kopfball von Kapitän Esparza nach einem Freistoß aus dem Halbfeld gingen zwar vorbei, waren aber erste, zumindest halbwegs gefährliche Ansätze der Gäste. Die wirkten wacher, genauer und ließen den Ball besser durch ihre Reihen laufen als der FC Eintracht. Und hatten durch Nico Geyer die nächste Gelegenheit, als Steffen Müller, ansonsten sehr zuverlässiger Innenverteidiger der Heimelf ausrutschte und plötzlich Nico Geyer mit Anlauf in den Strafraum ziehen konnte. Von der Strafraumgrenze wollte er den Ball flach ins Eck drücken, aber Torwart Dellermann hatte mit dem zu wenig druckvollen Abschluss keine Probleme. Da war jedenfalls mehr drin. Nach und nach kamen die Gastgeber besser in die Partie und hatten nach einer Viertelstunde den ersten schönen Angriff über rechts zu verzeichnen. Marco Schmitt setzte Gabriel Jessen ein, aber seine scharfe Hereingabe wurde von einem Verteidiger gerade noch zur Ecke geklärt. Danach beruhigte sich das Geschehen. Weil der FCE zum einen zwar stabiler stand, zum anderen aber einfach nicht zu seinem Tempo fand. Im Kombinationsspiel dauerte es meist zu lang. Beide versuchten es dann immer wieder mit langen Bällen auf Patrick Görtler hier und auf Johannes Rosiwal dort. Zum Erfolg führte das nicht, auch, wenn Rosiwal häufiger von seinen Kameraden getroffen wurde und ab und zu per Kopf auf die Nachrücker ablegen konnte. Gefährliches entstand dadurch aber nicht.
Der eingewechselte Nicolas Görtler (li.) und Gäste-Akteur Nico Wunder in Erwartung eines Anspiels. Görtler brachte nach seiner Einwechslung Ballsicherheit im vorderen Drittel.
Markus Schütz
Für den FC Eintracht ging es im zweiten Durchgang darum, die Bälle in der gegnerischen Hälfte besser festzumachen. Um ein druckvolles Nachrücken praktizieren zu können. Michael Hutzler brachte Nicolas Görtler für den gelbvorbelasteten Simon Kollmer und stellte taktisch auf ein 4-2-3-1 um. Görtler auf der Zehn trug seinen Teil dazu bei, dass der Ball häufiger und länger in FCE-Besitz blieb. Bei den Wildensorgern war nun Timo Slawik alleiniger Sechser. Die erste dicke Gelegenheit des zweiten Durchgangs bereitete Robin Renner mit einem starken Ballgewinn und anschließend vollem Einsatz vor. Nicolas Görtler legte ab auf Patrick Görtler, der zentral zum Abschluss kam. Aber Michael Edemodu kam entgegen und blockte. Als merkliche Schwächung - nachdem in der ersten Hälfte schon Manuel Hümmer verletzt runter musste - sollte sich der Ausfall von Nicolas Esparza erweisen, der nach einem Zusammenprall mit Robin Renner runter musste und länger auszufallen droht. Die DJK stellte sich nun tiefer und ließ sich bespielen, beim FCE holten sich nun Marc Reischmann und Marco Schmitt mehr Ballkontakte. Der Gastgeber hatte aber Glück, dass der eingewechselte Fabian Bergmann nach einem Konter über rechts ein fast perfektes Zuspiel von Johannes Rosiwal am langen Fünfer um Zentimeter verpasste. Noch dicker allerdings die Chance für Lukas Schmittschmitt in der 66. Minute. Robin Renner setzte sich energisch über rechts bis zur Grundlinie durch und legte zurück. Schmittschmitt lief aus dem Hintergrund ein, setzte den Ball aber aus kurzer Distanz neben das Tor. Das hätte die Führung für die Heimelf sein müssen. War es aber nicht. Dennoch: Obwohl den Akteuren der Kraftverlust auf dem tiefen Untergrund anzumerken war, hielt der FC Eintracht den Druck hoch. Und belohnte sich dafür. Ausgangspunkt war Marc Reischmann, der ins Mittelfeld antrat und dann Tobias Linz einsetzte. Der Linksfuß brachte den Ball genau im richtigen Moment in die Mitte und der eingelaufene Gabriel Jessen hielt aus kurzer Distanz die breite Seite hin und erzielte das 1:0. Kurz darauf ging der Torschütze von Krämpfen geplagt, aber glücklich vom Feld. Die DJK bekam noch eine Chance aus dem Spiel heraus. Und zwar durch Simon Allgaier, dem der Ball mit ein wenig Glück am Fuß blieb - aber Fabian Dellermann verkürzte den Winkel stark und klärte. Beinahe im Gegenzug fungierte Nicolas Görtler bei einem Konter als Wandspieler für Patrick Görtler und legte ihm den Ball stark ab. Aber der ansonsten bislang so treffsichere Youngster ließ die große Chance liegen, die Vorentscheidung zu besorgen. Ein, zwei weitere Überzahlsituationen spielten die FC Eintrachtler dann nicht gut aus - und mussten deshalb bis in die Nachspielzeit zittern. Und tatsächlich gab es noch eine brenzlige Situation zu überstehen, als Marco Schmitt bei einer Flanke der Ball im Sechzehner an den Arm ging. Der war zwar angelegt - und deswegen war es wohl auch okay, dass die Pfeife von Schiedsrichter Johannes Hamper stumm blieb. Aber solche sind auch schon gepfiffen worden.
Der eingewechselte Simon Allgaier (Mi.) bekommt es hier mit den FCE'nern Gabriel Jessen (li.) und Robin Renner zu tun.
Markus Schütz
In der Endabrechnung geht der Sieg des FC Eintracht Bamberg in Ordnung. Wegen der Steigerung im zweiten Durchgang und wegen der Mehrzahl an guten Torchancen, die sich die Gastgeber erarbeiteten.
Die Wildensorger begannen wacher, belohnten sich für ihren guten Start aber nicht. Dann musste zunächst Manuel Hümmer, der viele Ballkontakte hatte und später auch noch mit Nicolas Esparza der Stabilisator im Zentrum vom Feld. So hatten die FCE'ler im Verlauf der zweiten Halbzeit mehr zuzulegen und verdienten sich ihren knappen Erfolg. Mit dem ihnen nicht nur die Revanche gelang, sondern auch der Sprung auf Rang sechs. Die DJK verbleibt auf dem ersten Relegationsplatz.
Spielbericht eingestellt am 02.11.2019 21:43 Uhr