von Adrian Dußler
Knapper Arbeitssieg hätte höher ausfallen können
TSV Abtswind – FSV Erlangen Bruck 2:1 (0:1)
Es lief die 77. Spielminute, der TSV Abtswind lag im Heimspiel gegen den FSV Erlangen Bruck mit 0:1 zurück und drängte auf den Ausgleich, als die Stunde von Philipp Hummel schlug: Ein scharf getretener Eckball wurde aus dem Sechzehner geköpft, wo Hummel den Ball aus 20 Metern volley in den linken oberen Knick hämmerte und die knapp 380 Fans in der Kräuter Mix Arena zum ausflippen brachte.
Dass es zu diesem Zeitpunkt noch 0:1 stand hatte mehrere Gründe. Der TSV Abtswind startete ähnlich wie beim Heimsieg gegen die SpVgg Bayern Hof mit einer defensiven Grundausrichtung, versuchte die Räume für den Gegner eng zu machen und selbst auf Konter zu setzen. Doch zu Beginn des Spiels stimmte die Zuordnung nur in den seltensten Fällen, die Erlanger hatten im Aufbauspiel zu viel Platz, wurden kaum in Zweikämpfe gebracht und beherrschten das Spiel mit ihrer Dreierkette im Aufbauspiel. So war es auch nicht verwunderlich, dass die Gäste den ersten Hochkaräter der Partie zu verzeichnen hatten: Bastian Lunz, Kapitän der Gäste-Elf, nahm einen Abpraller per Dropkick-Schuss von der Strafraumgrenze und zwang Florian Warschecha zu einer Glanzparade (16.). Zwei Minuten später war Warschecha dann machtlos, als Oliver Seybold nach einer Flanke im Zentrum den einen Schritt schneller war als seine Bewacher und zum 0:1 einköpfte.
Mit laufender Spielzeit sortierte sich die Abtswinder Mannschaft besser und wurde auch in den Zweikämpfen präsenter. Ein erstes Ausrufezeichen setzte Jürgen Endres nach einem Freistoß aus dem Halbfeld, als er das Leder knapp über das Tor köpfte (25.). Auch die Offensivabteilung der Mannschaft von Trainer Mario Schindler wurde nun besser. Jürgen Endres, Adrian Dußler und dreimal Roman Hartleb gaben im ersten Durchgang Distanzschüsse ab, die ihr Ziel jedoch verfehlten. Viele Aktionen liefen über die rechte Seite, wo Max Hillenbrand und der extrem starke Michale Hermann ordentlich Betrieb machten. Das erste Mal als Hermann bis zur Grundlinie durchgedrungen war, verpasste er das Abspiel in den Rückraum und seine Flanke wurde im letzten Moment zur Ecke geklärt (29.). Spätestens als Nicolas Wirsching, eingesetzt durch Michael Hermann, fünf Meter vor dem gegnerischen Gehäuse, das Leder um Zentimeter vorbeisetzte, wäre der Ausgleich verdient gewesen.
So musste die Heimelf, die in der Halbzeit, für die angeschlagenen Christopher Lenhart und Christopher Lehmann, Philipp Hummel und Marcel Ruft einwechselte, im zweiten Durchgang dem Rückstand hinterher laufen. Doch die Schindler-Elf kam wie ausgewechselt aus der Kabine. Weniger leichte Abspielfehler und ein besseres Zweikampfverhalten als im ersten Abschnitt sorgten nun für ein Abtswinder Übergewicht. Immer wieder setzten sie Nadelstiche und auch die großen Torchancen sollten nicht ausbleiben. Einen in den Rückraum gespielten Eckball nahm Adrian Dußler direkt, sein Schuss wurde jedoch von einem Erlanger Verteidiger geblockt, ehe dieser im Tor einschlug (53.). Nur 120 Sekunden später war es erneut ein Standard, der für Gefahr sorgte, als Roman Hartleb einen Eckball knapp am Tor vorbeiköpfte. Abtswind wollte den Ausgleich und rannte gegen Erlanger an, die sich mehr und mehr auf das Verteidigen konzentrierten und nur noch wenige Akzente nach vorne setzten.
In der 73. Minute zog Coach Mario Schindler seinen letzten Wechsel und brachte mit Christian Camilo Fischer für Jürgen Endres einen weiteren Stürmer. Kaum eine Minute auf dem Feld bot sich dem Youngstar die erste große Möglichkeit, als der Gästekeeper einen Schuss von Nicolas Wirsching aus fünf Metern mit einem sensationellen Reflex entschärfte, Fischer den Nachschuss jedoch über das Gehäuse setzte. Doch die Zeit der Joker sollte noch kommen: Den Anfang machte Philipp Hummel, der die komplette zweite Halbzeit über, ein stetiger Unruheherd für die Erlanger Abwehr war und seine Leistung mit seinem Traumtor krönte (77.). Und die Gastgeber wollten jetzt noch mehr. Max Hillenbrand behauptete einen Ball im gegnerischen Strafraum stark und legte auf Fischer ab. Dieser zog trocken ab und versenkte das Spielgerät aus 14 Metern in der rechten unteren Ecke (85.). Das Spiel war gedreht, doch es wurde noch ein paar Minuten gezittert. Erlangen versuchte es in der Schlussphase mit langen Bällen doch die Abtswinder Spieler warfen sich in jeden Ball und ließen keine Großchance mehr zu. So durfte endlich gejubelt werden, als Schiedsrichter Lothar Ostheimer nach drei Minuten Nachspielzeit die Begegnung abpfiff.
Spielbericht eingestellt am 22.08.2018 14:34 Uhr