Zum ersten Heimspiel der Saison stellte Jahn-Trainer Christian Springer auf einer Position im Vergleich zum 3:3-Auftakt gegen den FSV Bruck um und brachte Timo Goldammer für Timo Noppenberger. Auf der anderen Seite nahm Seligenportens Trainer Hendrik Baumgart mit Mergim Bajrami und Artan Selmani zwei Ex-Jahnler in die Startaufstellung. Er wollte mit seinen Jungs die 1:3-Auftaktniederlage gegen den Würzburger FV vergessen machen.
Vor dem Spiel sendeten die Forchheimer Genesungswünsche an einen aus der Jahn-Familie. Niko Erlwein, der für die Bewirtung in der Bratwurstbude zuständig ist, erlitt in den Tagen vor dem ersten Heimspiel einen Schlaganfall. Seine Jungs dachten an ihn und wünschen ihm alles Gute.
Uwe Kellner
In den ersten Minuten gab es ernsthafte Annäherungen an das jeweilige Gehäuse des Gegner, danach folgte eine überschaubare Anfangsphase. Tom Jäckel sorgte für den ersten Aufreger der Partie, als er sich an der Sechzehnerkante gegen zwei Gegner durchsetzte und aufs Tor schoss. Der Ball wäre im Winkel eingeschlagen, aber Torwart Dominic Dachs lenkte den Schuss mit den Fingerspitzen über die Latte. Auf der anderen Seite stand Marco Janz nach einem Freistoß alleine vor Schlussmann Tino Stahl, aber der Torwart machte sich breit und wurde angeschossen. Den Nachschuss klopfte Rafael Kobrowski über das Tor. Weitere Chancen verpufften, weil sie nicht sauber zu Ende gespielt wurden. Als die Partie eigentlich schon in der Halbzeit war, hatte der SVS noch einen sehenswerten Spielzug über rechts. Dino Kardovic hob den Ball über den Keeper hinweg an den zweiten Pfosten, wo der kleine Außenverteidiger Theodoros Petrakis freistand und zum 0:1 einköpfte (45.).
Artan Selmani war schneller zurück im Jahn-Stadion als gedacht. Beim seinem neuen Verein durfte er von Beginn an gegen seinen Ex-Club ran. Verfolgt von Firat Güngör. Damit hat der Jahn in den ersten beiden Saisonspielen bereits gegen beide Selmanis, Artan und Adem, gespielt.
Uwe Kellner
Einen schlechteren Zeitpunkt hätte es für die Hausherren nicht geben können, trotzdem drehte der Jahn nach der Pause auf. Mit einer filigranen Hackenvorlage schickte Tom Jäckel Jens Wartenfelser steil und dieser schob den Ball zum 1:1 ein (50.). Der eingewechselte Drazen Misic fasste sich in der 56. und in der 57. Minute ein Herz und drosch aufs lange Eck. Der erste Versuch ging knapp am Pfosten vorbei, der zweite sprang vom Innenpfosten zum 2:1 ins Netz. Der Jahn schien die Partie nun unter Kontrolle zu haben. Bereits kurz vor dem Seitenwechsel hatte Christian Springer reagiert und taktisch gewechselt, indem er Drazen Misic für Timo Goldammer brachte. Der Neue sortierte sich auf der linken Seite ein, während Philipp Nagengast sich offensiver einordnete. Seligenporten drückte in der Schlussphase, war mit seinem Latein jedoch scheinbar am Ende. Der Jahn konterte, allerdings zu schlecht. Wenn man dem Jahn neben den missglückten Kontern etwas vorwerfen muss, dann, dass zu viele Freistöße um den eigenen Sechzehner verursacht wurden. Vier Stück waren unmittelbar an der Strafraumgrenze, drei davon schoss der SVS in die Mauer, einen zirkelte Mergim Bajrami um die Mauer an den Außenpfosten des kurzen Ecks. Der letzte Freistoß wurde ebenfalls von der Mauer geklärt, jedoch zu einem Eckball. Dieser landete auf dem Kopf von Tim Olschewski und zum 2:2 im Netz (91.). Ausgerechnet Olschewski, werden sich die älteren Jahn-Zuschauer gedacht haben, wie beispielsweise Klaus Obst, der den Hinweis an anpfiff.info gab. Tim Olschewskis Vater Günther hatte in früheren Zeiten das Trikot der Forchheimer getragen, heute knipste sein Junior gegen dessen alte Liebe - Sachen gibt´s.
Der Jahn verursachte in der Schlussphase zu viele Standardsituationen um den eigenen Sechzehner. Diese bergen immer Gefahr. Die Freistöße wurden zwar stets beblockt, aber ein Eckball führte in der Schlussminute zum späten 2:2.
Uwe Kellner
Spielbericht eingestellt am 19.07.2018 08:36 Uhr