Im altehrwürdigen Jahnstadion kam es heute zum Kellerduell zwischen der dort beheimaten SpVgg und dem 1. FC Sand. Der Sander Trainer Bernd Eigner musste dabei mit einer dezimierten Mannschaft antreten, denn insgesamt musste er auf sechs Spieler verzichten. Angesichts von nur drei Mann auf der Bank und zwei angeschlagenen Spielern, war das nicht das Gelbe vom Ei. Trotz allem versuchte man, das Spiel positiv anzugehen, denn durch einen Sieg konnte man in die richtige Richtung einen großen Schritt machen. Auf der anderen Seite musste Michael Hutzler auf Firat Güngör verzichten, der unter der Woche in einem Autounfall verwickelt war. Des Weiteren war sein Spielführer, Hayri Özdemir, gesundheitlich angeschlagen. Es durfte auf einen Befreiungsschlag gehofft werden, denn man suchte in der Offensive den Erfolg. Angesichts der Abhängigkeit von Thomas Roas, muss hier aber noch bei einigen Spielern der Knoten platzen, damit wieder Punkte in Forchheim eingeholt werden können.
Perfekte Vorlage zum 2:0 für Sand von Sven Wieczorek. Sandro Gumbrecht (li.) konnte nur noch hinterher schauen.
Tobias Rost
Das Spiel ging die SpVgg direkt offensiv an, denn nach nicht einmal zwei Minuten schoss Adem Selmani das erste Mal auf das gegnerische Tor. Knapp war es, denn Simon Mai war gerade noch mit den Fingerspitzen dran. Der Gegner ließ sich aber auch nicht lange bitten und hatte in der vierten Minute direkt eine dicke Chance. Nach einem Eckball kam Florian Gundelsheimer frei zum Kopfball, welchen Tugay Akbakla mit einem Reflex parieren konnte. Das sollte es aber vorerst gewesen sein und das Spiel verlagerte sich Zunehmens ins Mittelfeld, wo der Jahn augenscheinlich etwas Übergewicht hegte, aber durch das aggressive Spiel des FC doch immer fern vom Tor gehalten werden konnte. Zur Mitte der Halbzeit passierte dann der erste Fehler. Nach einem langen Ball der Sander Hintermannschaft verlängerte Pascal Stahl den Ball in den Lauf auf Florian Gundelsheimer. Statt energisch dazwischen zu gehen, versuchte Hendrik Hassa, den Ball abzulaufen und wurde dabei von Gundelsheimer düpiert. Wo der Letztgenannte kurz vorher noch an Tugay Akbakla scheiterte, schoss er nun seine Farben in Front (26.). Neun Minuten später unterlief auch den sonst konstanten Hayri Özdemir ein folgenschwerer Fehler. An der Außenlinie in der Nähe der Grundlinie versuchte er, seinen Gegenspieler anzuschießen, was aber nur teilweise gelang. Den Ball nahm anschließend Sven Wieczorek auf und passte scharf in den Rückraum der Abwehr zu Pascal Stahl. Dessen Schuss fand dann auch direkt den Weg ins Tor zum 2:0 für Sand. Gerade bei diesem Tor merkte man die Unsicherheit der SpVgg bei eigenem Rückstand an. Streckenweise wurde sehr fahrig verteidigt und gerade in der Offensive wurden keine Akzente gesetzt, weshalb die Jahnler mit gesenktem Kopf in die Halbzeit gingen.
Ab durch die Mitte! Florian Pickel versucht, Hayri Özdemir (li.) und Sandro Gumbrecht (re.) hinter sich zu lassen.
Tobias Rost
Zwar merkte man der Heimmannschaft an, dass sie sich nicht aufgegeben wollten, aber die erste Top-Chance hatte der Gast. Pascal Stahl hätte sein zweites Tor machen können, fand aber seinen Meister in Tugay Akbakla. Der Keeper strahlte im Gegensatz zu seinen Vorderleuten Sicherheit aus und versuchte alles, dass der Rückstand nicht noch großer werden würde. Doch an so einem Tag fallen auch mal Tore, die nicht als solche geplant waren (58.). Eine Flanke von Florian Pickel wurde unglücklich abgefälscht und die Flugbahn neigte sich mehr und mehr auf das Jahn-Tor. Vom hinteren Pfosten ging dann die Kugel in die Maschen. Sehr unglücklich, aber die SpVgg steckte nicht auf und kam seinerseits knappe fünf Minuten zum Anschluss. Thomas Roas umkurvte Simon Mai und stand schon beinahe an der Torauslinie. Er überlegte aber nicht lange und schlenzte den Ball ins Tor zum 1:3 (63.). Der Jahn versuchte nun zwar mehr, aber verzettelte sich mehrmals in diversen Dribblings. Sand überbrückte dann auch klasse bei Ballgewinnen die Distanz zur Sturmreihe, wodurch einige Großchancen generiert werden konnten, die aber allesamt vom top aufgelegten Tugay Akbakla vereitelt wurden. Negativer Beigeschmack fand dann bei den Aktionen die zum Platzverweis von zwei Forchheimer Spielern führte. Nach einem harten Einsteigen in der ersten Halbzeit holte sich Hayri Özdemir den zweiten Gelben Karton in der 79. Minute ab. Adem Selmani holte sich derweil gleich zwei Verwarnungen innerhalb von fünf Minuten ab und konnte gerade bei dem zweiten Vergehen glücklich schätzen, dass er nur Gelb sah. Die Konsequenzen waren trotzdem die gleichen. Nun mussten die letzten Minuten mit neun Mann absolviert werden. Der FC hätte dann auch noch das vierte Tor schießen müssen, aber Christopher Gonnert, der nur noch ins leere Tor schieben musste, staunte nicht schlecht, als der Teufelskerl Akbakla den Ball noch von der Linie kratzte. Alles in allem ein verdienter 3:1-Sieg für Sand, welcher noch deutlich höher ausfallen hätte können, wäre nicht die Nr.27 im Tor der SpVgg gestanden. Kaufen kann sich der Schlussmann dafür sicher nichts, aber den Respekt vom Umfeld und des Gegners hatte er inne.
Spielbericht eingestellt am 17.10.2015 21:12 Uhr